Ok, zwei Szenarien und was sie für folgende Kämpfe bedeuten ... ggf gegen Waldemar oder wen auch immer.
Szenario 1: Stiverne gewinnt
Stiverne gewinnt und Don King hat weiter einen Weltmeister. Wie schon in den letzten Jahren zeigt King dabei weiter sein Geschick Boxabende zu veranstalten ... wie man es auch bei Guillermo Jones und Tavoris Cloud kennt. Soll heißen, Stiverne boxt so circa einmal im Jahr.
Von den einst zahlreichen Don-King-Boxern (Brewster, Lyakhovich, Rahman, Ruiz, Austin, Beck, Williamson, Donald, Toney, Byrd, McCline, Golota uvm.) sind nicht mehr viele übrig. Einige sind gegangen (z.B. Lyakhovich und Rahman) und verdienen sich noch ein Zubrot als Mumie ... andere sind schon vorher in der Versenkung verschwunden.
Das übliche Don-King-Geschachere ist lange vorbei. Erinnert sich noch einer daran, wie Don King vor gut 10 Jahren nen PPV auf HBO brachte mit 8 seiner bekanntesten Schwergewichtler? Sechs Amis, 2 WM-Titel, ein Eliminator, 4 12-Runden-Kämpfe ... das waren noch Zeiten, damals schwenkte Don King noch mit Elan seine Fähnchen.
Hierzulande wurde die Show, glaube ich, gar auf Premiere übertragen.
http://www.allesaussersport.de/archiv/2004/11/15/boxen-am-samstag-tingeltangel/
Tja 10 Jahre später ist "Don King Productions" so gut wie am Boden und Stiverne das letzte wedelnde Fähnchen der etwas bekannteren Art.
Don King hat, glaube ich, ansonsten keinen anderen Boxer in den Top40 des WBC. So wie er gerne Kämpfe unter Stall-Kollegen veranstaltete, um die Titel im Haus zu halten ... so schwierig wird dieses Unterfangen nun.
Freilich ... es gibt auch Boxer, die ganz plötzlich mal bei Don King unterschreiben, um ihre Chance zu erhalten. Shannon Briggs zum Beispiel, der somit seine Chance gegen Lyakhovich bekam, nachdem er vorher als Calvin-Brock-Ersatzgegner (oder so) seinen Kampf gegen Klitschko nicht bekam.
Wenn Stiverne gewinnt, dann wird King kaum in der Lage sein, Kämpfe für ihn zu veranstalten.
Er wollte ja ursprünglich noch eine freiwillige Titelverteidigung für Stiverne, bevor dieser gegen Wilder ran muss ... so wie Maskaev gegen Okhello (vor dem Kampf mit Samuel Peter). Aber DKP war nicht ansatzweise in der Lage sowas zu organisieren.
Wenn Stiverne gegen Wilder gewinnt, dann wird Stiverne dort boxen wo andere ihn hinlocken. Das kann der Klitschko-Jennings-Sieger sein ... das kann aber sehr viel wahrscheinlicher das Geld von Ryabinski sein, der Stiverne dann für nen Kampf gegen Povetkin nach Moskau holt.
Don King fliegt dann auch extra ein und wedelt mit letzter Kraft seine Fähnchen ... die us-amerikanische, die kanadische und die der Slowakai ... die hat er aus Versehen mit der russischen Flagge verwechselt. Vor dem Heimflug macht Don King noch mit Putin einen Landurlaub auf der Krim und schießt aus Versehen bei der Entenjagd Ray Austin an, der mitgekommen war, um als Jagddackel zu arbeiten.
Beim WBC leuten urplötzlich alle Alarm-Glock. Eilig wird Klitschko (so er denn gegen Jennings gewänne) zum WBC Interims Champion ernannt und Povetkin (so er denn Stiverne bezwänge) zur Pflichtverteidigung gegen Klitschko verdonnert.
Ryabinski poltert erneut mit einem fetten Purse Bid durch die Schwergewichts-Welt und will Klitschko-Povetkin-II ebenfalls nach Moskau holen. Durch Povetkin stürzt über eine Baumwurzel...
Szenario 2: Wilder gewinnt
"I have natural power" tönt Deontay Wilder und zelebriert seinen Sieg, während Stiverne schon die Dollarnoten zählt. Don King hat sich für den Fall des Titelverlustes doch tatsächlich "Optionen" auf Wilder in den Vertrag schreiben lassen ... so wie einst bei Ruiz-Valuev-Haye. King möchte nun, dass Wilder eine freiwillige Titelverteidigung gegen einen seiner Boxer bestreitet ... blöderweise hat er keinen mehr. Stiverne versucht erneut die Trennung von King und macht erstmal Urlaub auf Haiti.
Don King gräbt tief ... und findet ihn tatsächlich ... einen Schwergewichtsboxer aus dem eigenen Hause. Trevor Bryan
http://boxrec.com/list_bouts.php?human_id=584916&cat=boxer
Bryan verliert völlig überfordert gegen Wilder, der aufgrund von Bryans Klasse auf einmal enorm weiter entwickelt wirkt ... ja ... wirkt.
Inzwischen ist der Streit bei GBP, Richard Schäfer und Al Haymon eskaliert. Schäfer, der bei GBP rausgeworfen wurde, weil er für Haymon-Boxer keine langfristigen Verträge bei GBP organisierte, wurde von GBP auf Schadensersatz verklagt und will über kurz oder lang seine eigene Promotion-Marke gründen.
De La Hoya (und Co.) streiten sich mit Haymon darüber, wer die Promotions-Rechte an Wilder besitzt.
Wilder ist von der vertraglichen Situation genervt ... außerdem bekommt er jeden Tag von David Iskowitch einen Blumen-Strauß zugeschickt ... teilweise mit daran hängenden Jay-Z-Platten.
Schließlich einigen sich DLH, Wilder und Haymon im Spätherbst 2015 außergerichtlich auf eine Trennung. Wilder ist von nun an nicht mehr durch GBP promotet, der Golden Boy streicht noch eine Art Abpfindung ein.
Sofort macht Haymon Nägel mit Köpfen und veranstaltet eine Titelverteidigung von Wilder nach der anderen. Die Möglichkeiten sind kaum begrenzt ... so viele illustre Schwergewichtler gibt es in Haymon's Stall.
Brewster und Seth Mitchell haben ihr Comeback gegeben, Chad Dawson hält sich auch noch über Wasser, Shumenov und Julio Cesar Chavez haben sich in das Schwergewicht hochgefuttert.
Haymon lässt Ausscheidungskämpfe ausfechten um herauszufinden, wer es wert ist, gegen Wilder zu boxen. Gerald Washington und Dominic Brazeale werden als neue Stars beschrieben, Szpilka und Kauffmann bleiben auf der Strecke. Chavez besiegt nacheinander Brewster, Dawson, Mitchell und Shumenov in jeweils halbtoter Form und steigt zur mexikanischen Schwergewichts-Super-Hoffnung auf.
Dem riesen Showdown zwischen Wilder und Chavez steht eigentlich nichts mehr im Wege ... Wilder schiebt noch ne lockere freiwillige Titelverteidigung ein und verliert völlig überraschend durch KO gegen B.J. Flores, der anschließend als erster Schwergewichts-Champ seinen eigenen Kampf live auf NBC kommentieren möchte, noch während er boxt.
Al-Haymon-Boxer Antionio Tarver erklärt sich bereit bei diesem Kampf gegen Flores anzutreten. In einem müden Kampf gewinnt Tarver, der damit Foremans Rekord deutlich überbietet.
Anschließend fordert Tarver Hopkins zu einem Rückkampf auf.
Klitschko erzählt weiter von seinem großen Traum von allen vier Titeln ... doch Löffler hat versehentlich Klitschkos Vertrag mit HBO verlängert, nachdem dieser zuvor gegen Jennings, Fury und Cunningham gewonnen hat.
Haymon macht Klitschko klar, dass seine Boxer nur auf Showtime boxen würden ... 2019 tritt Klitschko schließlich als WBC-IBF-WBO-Champ ab und träumt weiter seinen Traum, während er seine Zwillinge "Mike" und "Muhammad" wickelt.