Ich kann zu beiden Werken nichts sagen, blieb beim Lesen aber an diesen Zahlen hängen. Wenn ich bedenke, wieviel Zeit, Arbeit und Überlegung Brahms in zwei Klavierkonzerte und vier Sinfonien steckte, erscheint es mir unrealistisch, dass Komponisten wie Mozart oder Haydn, die Orchesterwerke am Fließband produzierten, die ihnen mögliche Qualität dabei wirklich ausreizen konnten. Wir werden es natürlich nie erfahren, aber ich finde, es lohnt, mal darüber nachzudenken, wieviel mehr da qualitativ noch möglich war.Ich habe gestern das 21. Klavierkonzert von Mozart gehört und mir ist aufgefallen, dass er da kurz das Thema der 40ten Sinfonie spielt.
Ich kann zu beiden Werken nichts sagen, blieb beim Lesen aber an diesen Zahlen hängen. Wenn ich bedenke, wieviel Zeit, Arbeit und Überlegung Brahms in zwei Klavierkonzerte und vier Sinfonien steckte, erscheint es mir unrealistisch, dass Komponisten wie Mozart oder Haydn, die Orchesterwerke am Fließband produzierten, die ihnen mögliche Qualität dabei wirklich ausreizen konnten. Wir werden es natürlich nie erfahren, aber ich finde, es lohnt, mal darüber nachzudenken, wieviel mehr da qualitativ noch möglich war.
Anschließend nahm ihm mir nach langer Unterbrechung Mahlers 3. Sinfonie erneut vor, die ich vor drei Jahren schon einmal durchhörte, damals aber nicht festigte. Das bescherte mir diesmal einige "Aha"-Momente mit mir flüchtig bekannten Melodien; es war fast so, als wollte ich nach Jahren eine Fremdsprache mal wieder sprechen, die ich einst solide beherrschte.
Mahlers Dritte bleibt für mich selbst nach wiederholtem Hören ein zusammenhangloses Werk, was aber völlig die Absicht des Komponisten gewesen zu sein scheint. Die einzelnen Sätze könnten in Aufbau, Länge und Charakter kaum verschiedener sein, weswegen diese Sinfonie jedem Musikliebhaber etwas bieten dürfte.
Natürlich ist sie wie vieles bei Mahler schwere Kost, erlaubt aber auch einige einmalige Hörerlebnisse: Die menschlichen Glockenschläge z.B. sind ein genialer Gedanke, und der Schlusssatz fließt wie Honig über alles Vorangegangene. Ich kenne keine andere Sinfonie, zu der sich so schwer ein zusammenfassendes, alles beschreibendes Urteil bilden lässt - für mich ein (schwer verdauliches) Meisterwerk.