An 1 ganz klar Bach. Kein anderer Komponist hat einen derartigen, bis heute andauernden, Einfluss auf die Kompositionslehre fast sämtlicher populären Gattungen gehabt - die ultimative Symbiose aus Tiefgang und Wohlklang. Mag sein, dass hier und da das Emotionale etwas fehlt, trotzdem ist er für mich das Nonplusultra an klassischer (und moderner) Kompositionslehre. Bachs Kompositionen sind gleichzeitig höchst anspruchsvoll und völlig klar und transparent (und dabei noch ichtig schmissig), dass es einen bis heute aus den Schuhen haut.
Dem ist nichts hinzuzufügen, ausser vielleicht, dass man Emotionales reichlich finden kann, wenn man zum Ausdruck gebrachte Gläubigkeit als Emotion begreift.
Im Übrigen gibt es über Johann Sebastian Bach postive wie negative Aussagen aus berufeneren Mündern:
* "Bach ist Anfang und Ende aller Musik." (Max Reger, Komponist)
* "Dieser große Mann würde von allen Nationen bewundert, wenn er mehr Anmut hätte und seine Kompositionen nicht durch so viel Schwulst und Verworrenheit verdürbe; und wenn er nicht durch ein Übermaß an Künstlichkeit ihre Schönheit verdunkeln würde." (Johann Adolf Scheibe, "Der critische Musicus")
* "Bach sollte nicht Bach, sondern Meer heißen." (Ludwig van Beethoven, Komponist)
* "Eine wahrhaft klassische Quälerei" (Peter I. Tschaikowski, Komponist) über Bachs Passionen und Kantaten
* "Das ist doch einmal etwas, aus dem sich etwas lernen lässt." (Wolfgang Amadeus Mozart, Komponist)
* "Ich breche ab und sage nicht mehr, als dass diejenigen Recht zu haben scheinen, welche viele Künstler gehört, aber doch alle bekennen, es sei nur ein Bach in der Welt gewesen." (Jakob Adlung, "Anleitung zur musicalischen Gelahrtheit")
* "Ich weiß nur einen Komponisten, der mir noch unangenehmer ist, als Bach: das ist Händel." (Louis Spohr, Komponist und Violinist)
* "Ich sprach mir's aus: als wenn die ewige Harmonie sich mit sich selbst unterhielte, wie sich's etwa in Gottes Busen, kurz vor der Weltschöpfung, möchte zugetragen haben, so bewegte sich's auch in meinem Innern, und es war mir, als wenn ich weder Ohren, am wenigsten Augen und weiter keine übrigen Sinne besäße noch brauchte." Johann Wolfgang von Goethe (Dichter und Politiker)
* "Es mag sein, dass nicht alle Musiker an Gott glauben; an Bach jedoch alle."
(Mauricio Kagel, Komponist)
* "In dieser Woche habe ich drei Mal die Matthäuspassion gehört, jedes Mal mit dem selben Gefühl der unermesslichen Bewunderung. Wer das Christentum völlig verlernt hat, der hört es hier wirklich wie ein Evangelium." (Friedrich Nietzsche, Philosoph)
* "Ist es einer Musik gelungen, uns in unserem ganzen Wesen nach dem Edlen auszurichten, so hat sie das Beste getan. Hat ein Komponist seine Musik so weit bezwungen, dass sie dieses Beste tun konnte, so hat er das Höchste erreicht. Bach hat dieses Höchste erreicht." (Paul Hindemith, Komponist)
* "Seine Musik ist einfach zeitlos." (Sting, Rockmusiker)
* "Urvater der Harmonie." (Ludwig van Beethoven, Komponist)
* "Von Klangfülle war er so besessen, dass er - abgesehen von seinem fortwährenden exzessiven Pedalspiel - diejenigen Tasten mit einem Stöckchen im Mund herunterdrückte, die er im jeweiligen Augenblick weder mit Händen noch mit Füßen erreichen konnte." (Charles Burney, Musikhistoriker, Komponist und Organist)
* "Was ich zu Bachs Lebenswerk zu sagen habe: Hören, spielen, lieben, verehren und - das Maul halten!" (Albert Einstein, Physiker)
* "Wer ihn nicht gehört, hat sehr vieles nicht gehört." (Johann Friedrich Daube , Musiktheoretiker und Publizist)
* "Wir sind alle Stümper gegen ihn." (Robert Schumann, Komponist)
Roberts