Bester Skispringer aller Zeiten ?


Birger-Norbert Fischer

BobbyFischer
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Kriterien :

Olympiasieger
Weltmeister
Tourneesieger
Skiflugweltmeister
Holmenkollensieger

erfüllen nur die Herrn Recknagel , Nykänen , Funaki
 
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Benjamin

Zahlenfreund
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Hm, das ist ja eigentlich nichts, was mit dem Wettspiel zu tun hat - ich verschiebe das Thema dann mal in den allgemeinen Diskussionsbereich.

Ich finde ja, dass ein sehr wichtiges Kriterium fehlt, nämlich der Gesamtweltcup. Für mich ist der beste Springer einer Saison derjenige, der den Gesamtweltcup gewonnen hat. Natürlich ist es dann schwierig, die Springer aus früheren Zeiten mit den heutigen zu vergleichen, aber dennoch würde ich das dazunehmen (und die Skiflugweltmeisterschaft gibt es ja auch noch nicht so lang wie die Tournee oder die Olympischen Spiele).

Von der Konstanz über einen längeren Zeitraum hinweg betrachtet wäre für mich auf jeden Fall auch Janne Ahonen ein Kandidat - er hat die mit Abstand meisten Podestplätze im Weltcup gesammelt und als einziger die Tournee fünfmal gewonnen.
 

EyTschej

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Vom Gefühl her würde ich Weißflog und Ahonen nennen. Für Weißflog spricht, dass er mit beiden Sprungstilen Weltklasse war und auch mit beiden Stilen die Tournee gewonnen hat. Für Ahonen spricht, dass er ebenfalls trotz diverser Änderungen bei Material und Flugtechnik während seiner gesamten Karriere konstant Weltspitze war und vor allem in Sachen Gesamt-Weltcup und Tournee unvergleichbare Erfolge erzielt hat. Sogesehen würde ich Ahonen auch als besten Skispringer aller Zeiten bezeichnen, da Weißflog wohl auch durch meine deutsche Brille zu erkennen ist. Dummerweise kann man nicht sagen, ob Ahonen tatsächlich besser als die Recken der Generationen vor ihm war. Seine Erfolge sprechen aber für ihn. Olympiasiege sind für mich kein Kriterium, da die auch viel mit Glück zu tun haben. Und da spreche ich jetzt nicht nur von Fortuna ...
 

Finnair

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Matti Nykänen!

Wenn Janne Ahonen bei Olympia ein Einzelspringen gewinnt, dann wird es er werden!
 

Lukas

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Ich würde Nykänen anpreisen. Er hatte weniger Starts bei Weltcups, Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen, dafür aber eine Menge eingefahren.
 

WCFreak

SJLover
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Ich denke ebenfalls, dass man den Gesamtweltcup und die dort errungenen Siege sowie Podestplätze mit einbeziehen sollte. Sie zeigen, wer wirklich über die Jahre konstant gesprungen ist. Viele Springer haben 2 bis 3 gute Saisons, aber nur sehr wenige, wie der bereits erwähnte Janne Ahonen, konnten dies über mehr als ein Jahrzehnt zeigen.

Gleichzeitig würde auch ich Olympiasiege nicht allzu hoch bewerten. Um Olympiasieger zu werden, kann ein guter Tag bereits reichen. Ebenso wenig würde ich Siege am Holmenkollen werten. Denn trotz der brillanten Stimmung und des großen Prestiges ist es letztlich auch nur eine Weltcupveranstaltung. Nicht jedem liegt bzw. lag diese alte Schanze (Zitat von Martin Schmitt: „Der Bock gehört weggesprengt!“).

Ich persönlich sehe ebenfalls Janne Ahonen vorne, dicht gefolgt vom Springerfloh Jens Weißflog. Beide liegen zwar in Sachen Weltcup- und Olympiasiege hinter Matti Nykänen, waren aber dafür in anderen Bereichen weitaus erfolgreicher – siehe Tourneesiege und Podestplätze. Beide waren in der Lage, sich länger als nur 3 oder 4 Jahre ganz oben im Weltcup zu halten und ließen sich nicht durch irgendwelche Eskapaden oder Regeländerungen beeinflussen. Das ist in meinen Augen wahre Größe. Auch ein Adam Malysz ist nicht weit weg.

Natürlich hat Matti Nykänen nicht so lange für seine Erfolge gebraucht wie die meisten anderen Springer, aber man darf nicht vergessen, dass die damalig aktiven Springer nicht annähernd so nah aneinander lagen wie heute. Auch im Materialbereich lag das Feld weit auseinander. Die Qualität, mit der der Sport heute betrieben wird, ist meiner Ansicht nach, weitaus höher.
 

MK23 - skiimport

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Hmm...it is difficult to compare jumpers from different periods, so I will split this into 2 periods: 1980-2009 and 1924-1980

3 criterias for period 1980-2009

1) Individual big titles (Weltcupsieger, Olympiasieger, Weltmeister, Skiflugweltmeister, Tourneesieger)
2) Individual medals at big championships (OWG+WM+SFWM)
3) Individual world cup victories

So...
1) Individual big titles :
Nykaenen - 11
Weissflog - 9
Malysz - 9
Ahonen - 9
Goldberger - 6

2) Individual medals
Nykaenen - 13
Weissflog - 10
Ahonen - 8
Malysz - 7
Goldberger - 7

3) Individual world cup victories
Nykaenen - 46
Malysz - 38
Ahonen - 36
Weissflog - 33
Schmitt - 28

So it is pretty clear that Nykaenen is still by far the most successfull jumper in period 1980-2009 (Weltcup period), and it is a very close fight for a second place between Weissflog - Malysz - Ahonen with no clear winner.

For period between 1924 - 1980, the only criteria is number of big titles. There were 4 jumpers with 5 big titles :

B. Ruud (2xOM, 3xWM)
Recknagel (OM, WM, 3x4H)
Wirkola (2xWM, 3x4H)
Aschenbach (OM, 2xWM, SFWM, 4H)


I would also include in that group Sepp Bradl. It is almost bizzare how he was able to be first jumper in many categories :

1st one to beat Norwegians (Zakopane 1939 WM)
1st one to jump over 100m (Planica 1936)
1st one to win 4 Hills Tournee (1953)
1st Middle European to finish on podium in Holmenkollen (1949)
1st one to win famous Kongsberg Cup (1953)
1st one to win FIS Skiflying Week - Vorläufer der skifliegen weltmeisterchaft (1953)

So, for me, the most successfull jumper of all times is undoubtely Matti Nykaenen :

4 times World Cup Winner
46 World Cup victories
3 times Olympic Champion
1 time Team Olympic Champion
1 time World Champion
4 times Team World Champion
1 time Skiflying World Champion
5 time World Record holder
2 times 4 Hills Tournee winner
1 time Swiss Tournee winner
 

Lukas

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Ich habe mir mal folgende Gewichtung erlaubt um auf den Beitrag von MK23 aufzubauen:

Weltcupgesamtsieger 4x
Olympiasieger 4x
Tourneesieger 3x
Weltmeister 2x
Skiflugweltmeister 2x
Weltcupsiege 0,1x

1. Matti Nykaenen

Weltcupsieger 4x 4
Olympiasieger 4x 3
Tourneesieger 3x 2
Weltmeister 2x 1
Skiflugweltmeister 2x 1
Weltcupsiege 0,1x 46

= 42,6

2. Jens Weissflog

Weltcupsieger 4x 1
Olympiasieger 4x 2
Tourneesieger 3x 4
Weltmeister 2x 2
Skiflugweltmeister 2x 0
Weltcupsiege 0,1x 33

= 31,3

3. Adam Malysz

Weltcupsieger 4x 4
Olympiasieger 4x 0
Tourneesieger 3x 1
Weltmeister 2x 4
Skiflugweltmeister 2x 0
Weltcupsiege 0,1x 38

= 30,8

4. Janne Ahonen

Weltcupsieger 4x 2
Olympiasieger 4x 0
Tourneesieger 3x 5
Weltmeister 2x 2
Skiflugweltmeister 2x 0
Weltcupsiege 0,1x 36

= 30,6

An Nykänen kommen Malysz oder Ahonen nicht heran, es sei denn sie erleben einen zweiten Frühling.
Janne und Adam machen in dieser Saison das Rennen um Platz 2.
 
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EyTschej

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Leute, ihr vergleicht Äpfel mit Birnen. Als Nykänen sprang, hatte er nur zwei Konkurrenten: Weißflog und Alkohol. Ahonen hatte im Laufe seiner Karriere hochkarätige Konkurrenten wie Weißflog, Malysz, Schmitt, Morgenstern, Schlierenzauer - da ist es fast logisch, dass Ahonen während seiner Karriere kaum auf die gleiche Anzahl Weltcup-Siege kommen konnte wie Nykänen. Aber wie sieht es mit Podestplätzen aus? Ich behaupte mal, da gibt es niemanden, der Ahonen das Wasser reichen kann. Aber wie gesagt: das wäre ein Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen. Ich finde es übrigens auch belustigend, wenn man einen Olympiasieg höher bewertet als einen Tourneesieg. :pffft:

Ich persönlich gebe nicht viel auf Zahlen. Es ist eher eine Gefühlssache, da man den "Besten aller Zeiten" aufgrund des Apfel-Birnen-Problems eh nie eindeutig an Zahlen wird festmachen können. Verschiedene Zeiten, verschiedene Wertigkeiten von Erfolgen. Vom Gefühl her kommt für mich nur Ahonen in Frage. Jeder andere Springer hatte auch schlechte Zeiten. Bei Weißflog war das wegen der Umstellung des Sprungstils, weswegen ich ihn gleich an zweiter Stelle sehen würde. Aber z.B. Malysz und Schmitt hatten nach ihren Überflieger-Saisons auch erstmal deftige Probleme, was auch an den Knieproblemen lag, die sie durch ihre Dominanz und die weiten Sprünge hatten. Die "Lebensdauer" von Überfliegern ist heutzutage eben auch durch die Weitenjagd kürzer als z.B. noch zu Nykänens Blütezeit. Der wurde nicht 30 Meter jenseits des K-Punktes geschickt, wo man sich auf Dauer zwangsweise die Kniegelenke schrottet. Und er hätte ja sogar noch mehr Siege einfahren können, wenn er den Kampf gegen seinen ärgsten Konkurrenten nicht verloren hätte. Hätte er das im Griff gehabt, würde er für alle Zahlenfanatiker jetzt noch viel dominanter dastehen. Für mich ist Nykänen eher das Beispiel eines Ausnahmetalentes, das sein Talent nicht zu schätzen wusste und es wegwarf. Da ist Ahonen das perfekte Gegenbeispiel. Sehr viel disziplinierter geht es kaum. :up:
 

Lukas

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Ich finde es übrigens auch belustigend, wenn man einen Olympiasieg höher bewertet als einen Tourneesieg. :pffft:

Die Chance Olympiasieger zu werden hast du nur alle 4 Jahre, die Tournee kannst du jedes Jahr gewinnen und immer auf den gleichen Schanzen, die du schon aus dem Effeff kennst. Das Medieninmteresse bei Olympia ist auch viel höher als bei der VST. Ca. 25 Fernsehstationen bei der VST, 200 bei Olympia. Nicht alle fallen aufs Skispringen, aber es wird schon deutlich eine höhere Anzahl.

Olypia ist einfach das Größte und da kommt keine andere Veranstaltung ran. Das sagen auch die Sportler.

Mag zwar sein das Ahonen viele Podestplätze gesammelt hat, aber am Ende zählt nur der Sieg. Wer Zweiter oder Dritter wurde ist nebensächlich.
 

EyTschej

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Tourneesieg = konstante Weltklasse-Leistung
Olympiasieg = Gefahr der Windlotterie

Welcher Sieg die größere Leistung ist, steht wohl außer Zweifel. Wer das nicht verstehen kann, der hat rein gar nichts kapiert. Was den Stellenwert bei der Allgemeinheit anbelangt, die Skispringen sowieso nur während der Tour und eben alle 4 Jahre bei Olympia im Fernsehen verfolgt, ist sowieso völlig egal für die Frage nach dem besten Skispringer aller Zeiten.

Dann müsste man schon die Frage ändern: "Wer ist in den Augen der Allgemeinheit der beste Skispringer aller Zeiten?" - allerdings würde dann von den meisten "Martin Schmitt" als Antwort kommen. Schmitt aber konnte den Skisprung-Olymp nie erklettern.

Lukas, du bist mit deiner Ansicht, dass das windanfällige, wertungsrichterabhängige Olympiaspringen wichtiger als die Tour ist, sicherlich recht allein in diesem Forum. Eingie werden zwar ebenfalls diese Ansicht haben, aber die Mehrheit verfolgt den Sport bestimmt schon etwas länger und weiß ganz genau, dass und warum ein Toursieg neben dem Gesamtweltcup der niveauträchtigste und größte Erfolg für einen Skispringer darstellt.

Und nur zur Info: Highlights für mich in diesem Jahr: Tour und Flug-WM. :up:
 

Kaethe

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Viele Podestplätze zeigen aber auch eine hohes Durchschnittsniveau. Da steht Ahonen relativ allein. Matti Nykänen hat im Gegensatz zu Jens Weißflog nie die Umstellung auf den V-Stil geschafft. Ich weiß nicht, ob er das ohne Alkohol hinbekommen hätte.

Für mich ist derjenige mit dem höchsten Durchschittsniveau der Beste, und das ist für mich Janne Ahonen. Vielleicht erreicht Thomas Morgenstern dieses Niveau irgendwann.
 

dsv-wings

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ich würde meinem vorredner zustimmen. und was das medieninteresse angeht bei olympia und tournee im vergleich: vielleicht stehen bei der tournee nicht ganz so viele medienleute drum herum (wobei ich mir da noch nicht mal so sicher wäre), aber man sollte den zeitfaktor auch nicht außer acht lassen und es ist sicher eine zusätzliche belastung, wenn man zehn tage auf schritt und tritt "verfolgt" wird und diesen rummel nicht nur an einem tag ertragen muss. dann immer noch in vier verschiedenen springen vorn zu sein ist für mich mindestens gleichwertig zu einem olympia-springen.
und das zuschauer-interesse ist bei der tournee auch größer. was sicher auch an den austragungsorten liegt, aber das spielt ja keine rolle bei der bewertung.
 

Lukas

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Wozu gibt es dann Olympia? Warum kämpfen die Frauen so sehr um eine Teilnahme, wenn nachher eh nur der Zufall über den Sieg entscheidet?

Nehmen wir mal an ein Skispringer geb. 1987 seit 2007 im WC konstat dabei und hängt mit 34 Jahren (2021) die Ski an den Nagel. 14 mal die Chance die Tournne zu gewinnen, 3 mal Olympia.

Die große Kunst bei Olympia ist es doch, dass du nicht sagen kannst "Versuche ich es ihm nächsten Jahr". Sondern du arbeitest wenn so ein Ereignis das bevorsteht im Sommer geziehlt drauf hin und willst sagen "Zu Olympia, da will ich meine Form haben. Da will ich vor einem reißigen weltweiten Publikum, dass ich nur bei Olympia habe, mit dem ich mich und mein Land auf der ganzen Welt präsentieren möchte, Zuckersprünge zeigen. Da will ich oben stehen. Ansonsten muss dann wieder 4 Jahre warten um die Chance zu ergreiffen."

Schade, dass es keine Umfrage unter Trainern und Springern gibt, was ihr Saisonhighlight in diesem Winter ist und dabei dürfen sie nur ein Kreuzchen machen.
 

Tigerski

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Bester Skispringer aller Zeiten?

Ganz klar Sven Hannawald!

Keiner gewann vor ihm alle Springen der Tournee; keiner war jemals besser im Skifliegen und keiner hat eine dermaßen tolle Euphorie in einem Land ausgelöst wegen Skispringen!
 

senryu

Quergeist
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danke, Tiger, dass du mich zum Lachen gebracht hast. Auch wenn ich von dir die Antwort Martin Schmitt erwartet hätte ;)
 
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