Sicher kann man 2 gleichwertige Mannschaften kaufen, um auf jeden Ausfall adäquat reagieren zu können, aber welche Mannschaft außer den Bayern kann das schon? Wenn bei Leverkusen Kiesling ausfällt, sind die auch am Arsch. Das Zauberwort, um den Spagat zwischen Rotation und einer starken Elf auf den Platz hinzubekommen, heißt eben "Ambivalenz".
Nein, die Grundvoraussetzung ist immer noch die Kaderbreite! Wenn du nur 11 Spieler hast, wobei jeder jede Position spielen kann, kannst du genauso viel rotieren, als wenn du nur Schweinis hast. Ambivalenz kommt sogar erst bei einer gewissen Kaderbreite zur Geltung (Tony Jaa Paradoxon, benannt nach Tony Jaa).
Rotation ist ja kein Selbstzweck, damit der Verein mehr Trikots mit verschiedenen Flocks verkauft. Ziele eine gelungenen Rotation wären:
1. mehr Wettbewerb
2. weniger durchschnittliche Spielzeit/mehr Erholung
3. frischere Spieler in den einzelnen Spielen
4. mehr taktische Möglichkeiten
Zu Punkt 1) wenn sich niemand verletzt oder das Fußballspielen verlernt, ist die erste 11 mMn genauso in Stein gemeißelt wie im letzten Jahr. Sokratis würde ich einen Sprung in die erste 11 eher zutrauen als Santana.
Punkt 2) dafür braucht man zwangsläufig "mehr Beine", was ganz offensichtlich nicht passiert ist. Im Angriff gibt es 5 Positionen. Aktuell sind die Positionen 6/7 mit Hofmann/Ducksch besetzt, die in der letzten Drittliga-Saison nicht zu den besseren Spielern gehörten.
Punkt 3) siehe Punkt 2). Echte Rotation kann ich mir ohnehin nur vorstellen, wenn die Liga früh zu Gunsten der Buyern entschieden ist, aber das ist ja wohl nicht das Ziel von Klopp.
4) Hier sehe ich ein großes Manko. mMn sind Spieler wie Micky oder Kuba überhaupt nicht zu ersetzen, ohne dass man deutlich an spielerischer Klasse verliert. Das war auch schon im letzten Jahr so. Allgemein wird immer mit einzelnen Spielen argumentiert, aber das geht mMn an der Sache vorbei. Mit Auba, Reus, Hofmann sind wir vllt immer noch Favorit gg alle Mannschaften außer den Buyern, aber es geht um die Spielausrichtung. Man wird das gleiche Problem haben, was man im letzten Jahr hatte, wenn Götze ausgefallen ist. Wenn das Pressing ist Leere geht, weil der Gegner nur hinten drin steht und den Ball rauspöhlt (und wir vllt nicht 100% Laufleistung abrufen), kreiert man einfach zu wenige Chancen, was mittelfristig zu unnötigen Punktverlusten führt (siehe Düsseldorf).
Hier haben wir nochmal einen Rückschritt erleben müssen. Götze, Perisic, Leitner, Bittencourt hat mehr "spielerisches" Potenzial als Micky, Auba, Hofmann.
Ich sehe es so. Man hat das Personal noch mehr nach dem System ausgerichtet. Dabei geht man aufgrund der geringen Kaderbreite ein noch größeres und vor allem, und das macht es so unerträglich, unnötiges Risiko.
Watzke stelle ich mittlerweile nur noch auf mute. Ich finde es auch gar nicht mehr authentisch wie er uns repräsentiert. Natürlich bin ich stolz, dass wir es als "arme Maus" geschafft haben uns oben zu etablieren, aber man muss im Leben auch mal weitergehen. Wenn man 300 Mio Umsatz und 50 Mio Gewinn macht, kann man sich nicht als der Aschenputtel-Verein darstellen. Damit macht man sich unglaubwürdig.
Ich verstehe auch gar nicht, was das bringen soll. Mittlerweile müssen sich doch die Spieler auch verascht vorkommen, wenn der Typ erzählt, dass man Kaderkosten-technisch nicht mal in den Top30 ist, aber der Verein gleichzeitig Rekordgewinn um Rekordgewinn verbucht.
Watzke kommt mir vor wie ein Minister in der DDR oder irgendein Kim-Clanmember in Nordkorea.
Meiner Erfahrung nach versuchen Leute einen solange für dumm zu verkaufen, bis man ihnen klare Grenzen setzt. Die BvB-Fans scheinen da doof genug zu sein. Die Spieler haben in der Regel Berater, die zumindest geldgeil genug sind, um mal den Führer zu hinterfragen.
Für mich ist da umso ärgerlicher, weil ich Watzke aktuell für vollkommen austauschbar halte. Den Job könnte man auch an einen telegenen Fanshop-Mitarbeiter vergeben, ohne einen Qualitätsverlust zu erleiden. Das nennt man dann echte Rotation.