Herzlichen Glückwunsch an das gesamte BVB-Team zum letzten, hochverdienten Heimsieg in diesem Jahr. Aber bitte schön, was war das bloß wieder für ein Spiel gewesen. Da war ja alles, aber auch wirklich alles wieder dabei gewesen.
Die ersten fünf Minuten waren sehr gut gespielt von Dortmund und dann kamen die Gäste das erste Mal vors Tor und schlugen zu. Es ist echt der absolute Wahnsinn, wie es fast wirklich jeder es schafft, mit dem ersten Angriff gegen uns in Führung zu gehen – und dieser Gegentreffer war wieder sowas von unnötig. Man war in der Abwehr klar in Überzahl; man störte den Vorlagengeber und Meier beim Schuss nicht richtig und schon lag man hinten. Es kann und darf einfach nicht sein, dass die Jungs alles unter Kontrolle haben und sobald der Gegner einmal vors Tor kommt, dann vergisst, wie man verteidigt und den Gegner zu Toren einlädt. Der BVB schafft es überhaupt nicht mehr, zu „Null“ zu spielen. Der BVB kassiert nach wie vor viel zu viele Gegentore und vorallem total unnötige und vermeidbare Gegentore. Die Defensive ist einfach nicht mehr stabil genug – daran muss Tuchel zwingend in der Wintervorbereitung arbeiten. Wie eine Top-Mannschaft verteidigen wir seit einiger Zeit nicht mehr. Teilweise ist die Defensive vorallem bei Gegentore desolat – das muss sich schleunigst ändern.
Man merkte, dass die Dortmunder eine ganze Weile am Rückstand zu knabbern hatten. Und man hatte wieder keine zwingenden Ideen / Mitteln, die tiefstehende Gästemannschaft zu knacken. Dass es aber geht, hat man eindrucksvoll beim 1:1 gesehen. Einfach super herausgespielt der Treffer, vorallem der Pass von Hummels in die Schnittstelle der Gäste-Abwehr. Und dann brach wieder diese elende, nervige „BVB-Krankheit“ wieder aus – die Chancenauswertung. Schon vor der Pause hätte der BVB noch mindestens 2-3 Tore schießen müssen; nicht können, sondern müssen. Auch in der zweiten Halbzeit wurden noch einige Chancen liegen gelassen – mit dem 4:1 war Frankfurt am Ende mehr als gut bedient. Sogar Elfmeter werden jetzt schon verschossen. Es kann einfach nicht sein, dass der BVB in jedem Spiel so viele Chancen benötigt, um ein Tor zu erzielen. Das Herausspielen der Chancen sieht zum Teil wunderbar aus, aber das Verwerten der Chancen ist nun mal das Wichtigste beim Fußball. Die Jungs müssen endlich entschlossener und effektiver vor dem Tor werden. Die Chancenauswertung ist echt miserabel und daran muss BVB-Trainer Tuchel in der Winterpause arbeiten.
Wichtig war vorallem in der zweiten Halbzeit, dass die Jungs von BVB-Trainer Tuchel trotz Überzahl ruhig und geduldig spielten und somit nicht in Hektik oder Nervosität verfielen. Die Jungs waren sich ziemlich sicher, dass die Chance kommen würde, wo man dann das 2:1 macht und das fiel ja dann nach etwas mehr als 10 Minuten in der zweiten Halbzeit – der Pass von Gündogan zu Kagawa war brillant – besser kann man eine tiefstehende Abwehr mit einen Pass aushebeln. Wichtig war, dass man auch das schnelle dritte Tor erzielte.
Aber danach ließen die Jungs wieder reihenweise Chancen liegen – die Krönung war die Chance von Castro in Verbindung mit Mkhitaryan – eine unglaubliche Szene, die garantiert zu den „Pleiten, Pech und Pannen 2015“ im Bereich des Fußballs gehören wird.
Sehr gut fand ich, dass man so ab der 70. Spielminute so ein, zwei Gänge herunterschaltete, um so schon Kräfte für das Pokalspiel am Mittwoch zu sparen. Das Tor von Ramos zum Ende der Partie war dann nochmal schön herausgespielt.
Insgesamt eine tolle Leistung des BVB´s, die aber wieder viel zu wenig Tore erzielte. Zwar führt der BVB mit nun 46 erzielten Tore die Spitze in der Bundesliga an, was die meisten erzielten Treffer betrifft, aber dennoch sind 46 Tore bei den zig Chancen, die die Jungs reihenweise liegen ließen, noch viel zu wenig – mindesten 10-15 Tore hätte der BVB noch erzielen müssen. Heute war wieder alles bei Dortmund dabei – Licht und Schatten, wobei „Licht“ klar dominiert. Freuen wir uns über den am Ende standesgemäßen Sieg und nun heißt es bis Mittwoch ausruhen und dann geht es weiter im DFB-Pokal, auswärts bei den Puppen, in Augsburg.