Mein Fazit zum Spiel Tottenham Hotspur gegen Borussia Dortmund 1:2 (0:1)
Herzlichen Glückwunsch an Borussia Dortmund zum hochverdienten Einzug in das Viertelfinale der Euro-League.
Wer den englischen Spitzenklub nach zwei Spielen mit einem Gesamtergebnis von 5:1 nach Hause schickt und in beiden Spielen die klar dominierende Mannschaft war, der darf sich ab jetzt zurecht als Top-Favorit auf den Titel nennen.
Nach dem 3:0-Hinspielsieg war die große Frage gewesen, wie Tottenham die Partie angehen würde. Doch die Frage konnte relativ schnell beantwortet werden – von einer großen Aufholjagd bzw. von einem großen Wunder war nichts zu sehen. Das lag aber vorallem auch an den BVB, der das Spiel trotz den hohen Vorsprungs hochprofessionell und konzentriert gestaltete und von der ersten Sekunde so spielte, dass keine Gefahr bestand, dass es noch zu einem Ausscheiden kommt. Die Dortmunder machten das einzig richtige, in dem sie ihr gewohntes Spiel von Anfang an durchzogen – frühes attackieren und frühes stören, um so den Gegner weit vom eigenen Tor fern zu halten.
Mit dem Traumtor von Aubameyang, Mitte der ersten Halbzeit zum 1:0, war das Duell dann auch endgültig entschieden und danach spielte der BVB die restlichen knapp 60 Minuten bis auf wenige Unkonzentrationen und schlechter Abschlüsse das taktisch clever, locker und ruhig herunter. Man kann den Spielern vom BVB nur den Hut ziehen, dass sie das Spiel, trotz des klaren Vorsprungs aus dem Hinspiel, sehr ernst genommen haben und es so angegangen sind, wie jedes Spiel.
Bei Tottenham merkte man relativ früh im Spiel, dass sie an ein Weiterkommen nicht mehr glaubten. Dortmund bestimmte über die kompletten 90 Minuten das Spiel, verpasste aber durch das Ausliegen von einigen hochkarätiger Chancen einen noch höheren Sieg. Mit dem 2:0 war der Sieg im Rückspiel für den BVB sicher, auch wenn Subotic es wenige Minute später mit einem kapitalen Schnitzer und dem Tor von Tottenham noch ein klein wenig spannend machte. So ein Fehler darf auf internationaler Ebene einfach nicht passieren – solche dicken Patzer werden dann schnell und eiskalt bestraft.
Kämpferisch und spielerisch war die Dortmunder Mannschaftsleistung absolut in Ordnung und so richtig verausgaben bzw. so richtig alles aus sich herausholen mussten die Schwarz-Gelben nicht – dafür war das Spiel bzw. das Duell frühzeitig entschieden. Ab und zu spielte der BVB etwas unkonzentriert und hektisch, verlor teilweise zu einfach und leichtfertig die Bälle, aber die Spurs konnten daraus so gut wie nie Kapital draus schlagen, sodass die teilweise unnötigen Ballverluste nicht tragisch waren.
Die Chancenauswertung war wieder nicht so berauschend gewesen – alleine in der ersten Halbzeit hätten Aubameyang und Mkhitaryan das Ergebnis durchaus auf 3:0 erhöhen können, wenn nicht sogar müssen. Auch in der zweiten Halbzeit gab es noch die eine oder andere große Chance, das Tor zu erzielen, aber es fehlte am Ende, wie so oft schon in dieser Saison, die Coolness, Entschlossenheit und Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor.
Dennoch war es von Seiten des BVB´s in beiden Spielen eine starke Leistung und man steht nun in der Runde der letzten Acht in der Euro-League. Gegner im Viertelfinale ist ausgerechnet nun der FC Liverpool, der von Klopp, unseren Ex-Coach, trainiert wird – was für eine Knallerpaarung. Das Hinspiel findet in Dortmund statt, das Rückspiel in Liverpool. Diese zwei Spiele werden mächtig für Furore sorgen und medial wird es sicherlich ein Großereignis werden – Klopp gegen seine „Alte Liebe“ – von der Emotionalität her werden das zwei hinreißende Spiele werden, mit den, hoffentlich, so leid es sicherlich für jeden BVB-Fan für Klopp tun wird, besseren Ende für den BVB.
Freuen wir uns über den Einzug in die nächste Runde und am Sonntag steht das nächste Spiel an – dann geht es gegen die Augsburger Puppenkiste.