Irgendwie finde ich den Geisterfahrerverweis surreal. Offensichtlich ist deine Sichtweise zur Struktur vom Kader, die definitiv legitim ist und eine interessante Diskussion wäre, keine exklusive Meinung aber sehr, sehr selten. Die Frage, wenn eigentlich alles so einfach wäre, warum es nicht permanent umgesetzt wird? Vielleicht liegt es an der Kommerzialisierung... BVB = Wirtschaftsunternehmen. Welches Unternehmen kann sich Experimente leisten die ggfl Wirtschaftlichkeit und dementsprechend Investitionen schwächen. Ich sehe nicht, wie der BVB im Mittelmaß agiert, und die Fans damit fein sind. Für mich die absolute Grundvoraussetzung für einen derartiges Umdenken.
Ich finde deine These, wie o.g., interessant und sie verdient eine sachliche Diskussion. Aber bitte sachlich und nicht herablassend. Andere User würden sich mit Sicherheit auf deinen Vorschlag zur Diskussion einlassen. Aktuell wird es halt schwer.
Ich bin überzeugt, dass die meisten Managements im Fußball unprofessionell sind. Punkt. Die glauben den gleichen Phrasen und Pseudostatistiken, denen man schon vor 20 Jahren in der Kneipe um die Ecke geglaubt hat, statt mal mit modernen und innovativen Köpfen und Statistiken alte Denkmuster über den Haufen zu werfen.
Dazu kommt wie gesagt, dass es außer dem BVB fast keinen Club auf der Welt gibt, der diese Talent-"Experimente" machen könnte. Denn wie gesagt, ein Level über dem BVB will man keine Talente (wir holen die ja sogar aus deren Jugend). Und ein Level unter dem BVB ist man schon zu unattraktiv, um die Talente zu kriegen.
Das alles klingt ja gut und schön, aber eine Mannschaft um europäische Talenten, gespickt mit Top-Talenten langfristig aufzubauen, ist halt auch aus kulturellen Gründen schwierig. Damit meine ich, dass die Spieler die Bundesliga nicht als ihre Liga ansehen und dort zu spielen nicht der Kindheitstraum ist. Nicht umsonst war die Klopp-Zeit auch zeitgleich mit dem Aufschwung der deutschen NM. Hinzu kamen fuballerische "Einhörner" kleiner Fußballländer wie Japan und Polen.
Die jetzigen Toptalente nehmen den BVB doch klar als Sprungbrett für die großen Vereine. Demebele hat sich weggestreikt, Haaland hatte eine Ausstiegsklausel, Sanch war mit 21 weg und Bellingham vielleicht gar mit 20.
Und bei den ausländischen Talenten der 2. Reihe würden die englischen Clubs auch schnell mit höherem Gehalt locken und da hast du auch keine gesicherte Langfristigkeit. Auch nicht zu vergessen, dass die in der PL in jungen Jahren ebenfalls bereits mit Geld zugeschnitten werden.
Sicher wäre es hilfreich, wenn es mehr deutsche Talente geben würde. Aber wie gesagt, in aller erster Linie geht es doch nur um Klasse. Götze, Hummels und Gündogan konnten wir auch nicht halten. Wenn PSG oder City mit dem Geld und Erfolg wedeln, wird es schwer, ob der Spieler deutsch, englisch oder japanisch ist. Problematisch wird es, wenn wir niemanden mehr verlieren. Denn dann fehlt offensichtlich die Klasse im Kader.
Erfahrende Spieler wären in dem gewünschten Fall signifikant. Hier geht's um Vorbildfunktion, Erfahrung und Lernen. Du wirst nur besser, wenn du regelmäßig mit besseren Spielern trainieren kannst. Durch die generierten Ablösen muss der BVB halt einen Aufschlag zahlen. Sowohl bei Gehalt, Ablöse und Handgeld. Bei Talenten nicht anders. Im optimalen Fall hat die Mannschaft eine erfahrende Achse auf dem Platz. TW, IV ect pp 3-4 Spieler sollten es mindestens sein, die die jungen Spieler auf dem Feld, neben dem Feld genauso, führen. Hummels Prime wäre perfekt dafür. Exakt für diese Spieler wird der BVB immer deutlich über Marktwert zahlen müssen. Was für solide Bulli Spieler gilt, gilt für Führungsspieler um so mehr.
Sehr guter Punkt. Wahrscheinlich können Duranville oder JBG aktuell von Bellingham am meisten lernen. Der alte, gestandene Bundesligaveteran Bellingham.
Mein Punkt ist: Es gibt IMMER Spieler im Kader, von denen die anderen (jungen) Spieler lernen können. Es braucht bei Neuzugängen daher sicherlich kein Profil "Erfahrener Spieler, von dem andere lernen können".
Bei Hummels war der junge Kinderriegel-Hummels perfekt, um die Mannschaft auf dem Feld anzuführen. Und danach war Hummels weg. Das ist im Grunde 1:1 das, was unser Ziel sein muss. Talent holen (Hummels). Talent zum Leader machen (Hummels). Talent leider mit hoher Wahrscheinlichkeit am Ende verlieren (Hummels). Wir hätten in keiner Welt den etablierten Hummels kaufen können. Wenn wir so einen kaufen wollen, wird es halt meistens ein Flop.
Wobei wir uns alle einig sind, dass man bessere Spieler als Hazard und co hätte kaufen können. Ich wäre zB ein Fan von Transfers wie Pulisic oder Zakaria jetzt. Aber wenn die unbezahlbar sind, halt lieber ein Talent als eine B-Lösung.
Im Sportstudio wurde er mit der Weisheit von Van Gaal konfrontiert, der bei der WM meinte: Jedes gute Team braucht mindestens 3, aber maximal 4 Kreativspieler, denen die anderen Spieler im Kader zuarbeiten und "dienen". Sprich: Einige (wenige) Unterschieds- und Kreativspieler, der Großteil der Truppe muss aber mit Mentalität, Einsatzbereitschaft und Physis etc. glänzen und arbeiten. Kehl stimmte zu, auch im Hinblick auf den Kaderumbau des BVB.
Interessant. Aber wenn ich das runterbreche, heißt wahrscheinlich nicht viel mehr als: Du hast zwei Flügel und einen ZOM - das sind schon 3 kreative Spieler. Das heißt aber ja lange nicht, dass die anderen 8 nicht auch den Ball stoppen können. Niemand will einen Bynoe-Gittens auf allen 10 Positionen. Aber wir brauchen 10 Feldspieler, die technisch versiert sind. Die pressingresistent sind. Die das Spiel aufbauen können. Guckt euch an, was Napoli und Arsenal spielen. Das geht nicht, wenn es zwei, drei Spieler gibt, die jeden Spielaufbau kaputt machen.
Es könnte höchstens erklären, dass Kehl nicht von Guerreiro überzeugt ist, da er den Megakreativen nicht auf LV haben will.