Zum dritten Mal war ich heute live bei den Celtics dabei, und wie im letzten Jahr gegen die Bulls habe ich mal wieder ein ziemlich unspannendes Spiel erwischt, das nach maximal 15 Minuten entschieden war.
Spaß hat es trotzdem gemacht, trotz völlig überteuerter Sitze im obersten Rang (um die 70 Dollar inklusive Shipping, aber das muss man derzeit leider zahlen, wenn man sich erst eine Woche vor dem Spiel die Karten über eine legale Börse besorgt), weswegen ich auch auf Bilder vom Court weitgehend verzichtet habe (mit einer Pocket-Kamera sieht man da reichlich wenig).
Zum Spiel: Die Sixers kamen mit der Celtics-Defense nie zurecht und einzig Brand und Miller schienen halbwegs im Spiel zu sein. Leute wie Louis Williams und Marreese Speights kamen erst gegen die zweite bzw. dritte Garde der Celtics im letzten Viertel richtig zum Zuge, als es um nichts mehr ging und kaum noch Defense gespielt wurde. Tiefpunkt war der Airball von Reggie Evans beim Freiwurf. So eine Offensivpfeife - gegen den sieht Dalembert wie ein Meisterschütze aus.
Im einzelnen, was mir in Erinnerung geblieben ist:
Pierce stand heute neben sich - zweimal beeindruckend mit dem Körper gearbeitet, was er so gut wie sonst kaum ein anderer Spieler seiner Größe kann, ansonsten kam da gar nichts. Ich sehe gerade mit Überraschung im Boxscore, dass er auf 27 Minuten Einsatzzeit kam. Gefühlt waren es eher 10.
Garnett mit einem Durchschnittsspiel (maximal). Gute Defense, immer aktiv (allerdings mit dem meisten Einsatz vorm Start, als er das Publikum anheizte - der Kerl ist wirklich ein irrer Freak), eine hervorragende Phase im dritten Viertel, ansonsten habe ich immer noch den Eindruck, dass er ein noch viel besserer Spieler sein könnte, wenn er statt der vielen Midrange-Jumper (oft eher Longrange, was er beides natürlich sehr gut kann...) in den Post gehen würde.
Rondo ist erstklassig. Unglaublich schnell, jagt wie ein Blitz in die Passwege, spielt völlig uneigennützig und hat ein tolles Auge für die Mitspieler. Es kam mir allerdings so vor, als hätte er ein Scoringverbot (nahm etliche freie Würfe nicht und spielte lieber ab), abgesehen von einer kurzen Phase.
Ray Allen ist schlichtweg mit der beste Schütze, den ich je gesehen habe. Sehr unangenehm für jeden Gegner, läuft sich ständig frei und netzt mit riesiger Sicherheit die Würfe ein und spielt dabei immer noch mannschaftsdienlich (etliche Pässe).
Perkins wurde am Anfang super in Szene gesetzt, erledigt die Reboundarbeit und Defense sehr ordentlich und war sonst eher unauffällig.
Tony Allen ist ein Scorer von der Bank und nicht mehr und nicht weniger. Bringt viel Energie, macht viele Fehler und wirkt immer etwas überdreht.
Eddie House ist schlichtweg kein Point Guard, ist aber von der Bank ein guter Mann mit großem Scoringpotenzial.
Leon Powe und
Glen Davis haben gute Hände und arbeiten solide, standen aber auch nicht vor großen Aufgaben.
Scalabrine ist immer noch der Publikumsliebling, bei dem bei jedem Pass getrauert wird, weil ganz Boston ihn punkten sehen will, was anderthalb Minuten vor Schluss mit einem Dreier dann auch endlich geschah. Ohrenbetäubender Jubel war natürlich die Folge.
O'Bryant ist fürchterlich. Machte erst einmal alles falsch, was man nur falsch machen konnte, versöhnte aber mit einem netten Move am Ende des Spiels.
Wie gesagt war das Spiel nach einem kleinen Run anfangs des zweiten Viertels gegessen. Hatte vorher sonst auch noch nie live erlebt, dass eine Mannschaft in einer gesamten Halbzeit nur auf 28 Punkte kam.
Kurz vor Ende des Spiels: Scalabrine beim Freiwurf (an der Perspektive erkennt man auch, wo ich saß)
Noch zwei Minuten zu spielen, 26 Punkte Vorsprung: GINO-TIME! SHAKE, SHAKE, SHAKE!
Endstand