Thread hier leider schon wieder, also ein paar Updates aus meiner jüngeren Vergangenheit, was Spiele anbelangt die neu auf den Tisch kamen.
Top Ten ist ein klassisches Partyspiel. Mit machen kann eigentlich jeder. Wir hatten ein paar Runden bei denen auch die Kids mit dabei waren, aber mir macht es schon deutlich mehr Spaß, wenn man es unter Erwachsenen und somit ohne Filter spielt.
Bei Top Ten ist es so, dass ein Spieler eine Karte bekommt, bei der dann vorne und Hinten jeweils zwei Szenarien drauf sind.
Aus dem Bild:
Zeig, wie du darauf reagierst, wenn Schalke ein Tor schießt. Von Dortmund Fan bis, Blau und Weiss ein Leben lang.
Die Schlange zum Klo ist echt lang und du musst dringend. Was sagst du, um dich vorzudrängeln? Von Keine Chance bis du bist der Nächste.
Dazu bekommt dann jeder noch zufällig eine Karte mit einer Zahl von 1-10 ausgeteilt.
Der "Kapitän", also derjenige mit der Szenarien-Karte liest dann eines dieser vor und muss dann selber los legen. Auch der bekommt eine Zahlenkarte. Hat er selber im 1. Szenario dann die 1 bekommen, wird er wohl ziemlich sauer reagieren. Hat er ne 10 flippt er vor Freude dementsprechend völlig aus. Schwieriger wird es natürlich dann bei einer Zahl aus der Mitte.
Dann kommt der nächste dran und versucht möglichst genau seine Zahl mündlich, pantomimisch oder wie auch immer zu kommunizieren.
Wenn dann alle an der Reihe waren, muss der Kapitän versuchen das ganze, meistens einfach aufsteigend, zuordnen.
Es gibt auch irgend ein Punktesystem, aber das ist bei solchen Spielen eigentlich immer völlig nebensächlich. Hat in zwei verschiedenen Runden bei mir bis jetzt jeweils ziemlich gut geklappt und jede Menge Spaß gemacht. Klappt mit Sicherheit auch besonders gut, wenn das ein oder andere Bierchen getrunken wurde. Zu viele solltens aber auch nicht sein, sonst vergisst man wahrscheinlich immer wer was gemacht hat.
Super Spiel für zwischen durch, weil es super schnell erklärt ist, man kann im Endeffekt problemlos dauerhaft Leute ein und aussteigen lassen.
Steht und fällt natürlich auch ein bisschen damit, wie sehr Leute auch Bock haben sich zum Deppen zu machen. Wenn man da so ne richtig schüchterne Runde am Start hat, könnte es auch fad werden. Gibt es zum Glück bei mir selten.
8/10
Als nächstes kam Long Shot auf den Tisch. Dabei geht es um Pferdewetten, bzw Pferderennen.
Auch ein eher einfaches Spiel.
Es gibt insgesamt 8 Pferde, die es als diese Holzfigürchen, aber auch als diese großen bunten Infokärtchen gibt.
Man kann dann Geld auf die Pferde setzen, die unterschiedliche Wettquoten haben. Man kann Pferde erwerben, umso zum Schluss Geld, also im Endeffekt Siegespunkte zu bekommen, wenn das eigene Pferd unter die Top3 kommt und ein bisschen Art Bingo ist auch mit dabei.
Die Pferde werden mit Hilfe von zwei Würfeln bewegt. Einmal für die Nummer und einmal für die Distanz, die das gewürfelte Pferd dann voran schreitet.
Bei den Übersichtskarten kann man auch sehen, dann andere Pferd mitziehen dürfen. Auf dem BIld sieht man ja z.B. dass bei Charley Horse, die grüne Karte mit der 5, auch die 1 und die 4 ein Kreuz haben. D.h. jedes mal wenn die 5 gewürfelt wird, bewegen diese beiden Nummern sich auch nochmal ein Feld voran. Dadurch ergeben dann auch die Wettquoten einen Sinn, weil sonst natürlich alle gleich oft vorwärts kommen würden.
Über verschiedenen Mechaniken kann das auch angepasst werden und so schwächere Pferde gestärkt werden.
Es gibt von diesen Infokarten 2 oder 3 verschiedene Varianten für jede Nummer, das hab ich nicht mehr genau im Kopf. Damit kommt dann auch ein bisschen Abwechslung mit rein, weil die Pferde ja auch noch Fähigkeiten haben.
Problem für uns war dabei ein bisschen, dass die nicht besonders gut gebalanct gewirkt haben. So dass es meistens ein Wettrennen um bestimmte Pferde gab und man manchmal einfach schon Pech hatte, wenn wer anders anfangen durfte.
Ob das unser Mangel an Spielverständnis war, oder tatsächlich so ist, lässt sich vermutlich nach 3 Durchläufen nicht wirklich endgültig beantworten.
Würfelglück kommt natürlich bei so einem Spiel auch absolut zum tragen. Ich hatte definitiv meinen Spaß und das Motto finde ich auch irgendwie in so einem Umfeld ganz interessant, aber es ist jetzt kein Spiel für meine persönliche Topliste.
6,5/10
Auch Schnitzeljagd, oder eben Prey another Day, habe ich jetzt mal auf den Tisch gebracht.
Kleines Spiel für zwischen drin, mit ziemlich ungewöhnlichem Artwork.
Jeder hat 5 Tiere auf der Hand wobei die kleineren Zahlen die größeren Auffressen.
Es wird dann zunächst von jedem Spieler verdeckt eine Karte in die Mitte gelegt. Danach wird dann abgefragt. Hat jemand einen Bär gespielt? Wenn ja, dann muss man ihn umdrehen. Ist man der alleinige der eine Bärkarte gespielt hat, dann darf man "jagen". Dabei sagt man dann ein anderes Tier an und jeder der dieses angesagt hat wird gefressen. Ziel ist es entweder nach maximal 3 dieser Runden als einziger zu überleben, oder am Ende dann die meisten Punkte zu haben.
Was natürlich dann den Anreiz liefert Eule und Maus auch zu spielen, weil die halt die meisten Punkte bringen.
Ich hab das ganze mit zwei meiner besten Freunde gespielt und wir haben und stellenweise wirklich bepisst vor lachen, weil wir so identisch denken, dass wir am laufenden Band alle drei Leute das selbe gelegt haben. Man versucht dann natürlich irgendwie immer ein Level weiter als alle anderen zu denken und so wird dann irgendwie auch ein ganz nettes Gepokere daraus.
Ob das ganze jetzt in jedem Umfeld Spaß macht kann ich natürlich noch nicht beurteilen, aber so war es super witzig für das schnelle Spiel zwischen drin.
8/10
Gestern hat es dann auch endlich die verlorenen Ruinen von Arnak auf den Tisch geschafft. Eins der absoluten Lieblignsspiele, von Thomas(?) vom youtubekanal Better Board Games, welcher einen riesen Anteil an meiner Brettspielleidenschaft hat.
Deutlich das komplexeste Spiel das ich in diesem Post jetzt vorstelle, aber natürlich jetzt nicht mit Brass Birmingham oder so vergleichbar.
Auch wenns auf dem Bild vermutlich sehr schwer erkennbar ist, ist Arnak ein super schick illustriertes Spiel.
Man ist Archäologe auf einer Insel und muss Dort Orte entdecken, Monster bekämpfen, forschen usw. usf.
Das ganze ist wohl auch als Solovariante möglich, wir saßen gestern wie so oft zu dritt am Tisch.
Ziel ist es am Ende von 5 Runden die meisten Siegpunkte gesammelt zu haben.
Das ganze läuft über eine Klassische Deckbuilding Mechanik. Man hat Startkarten und verbessert dieses dann über Gegenstände und Artefakte.
Dazu muss man durch Forschen auf diesem Strahl vorwärts kommen, um dort Ressourcen, Punkte etc. zu bekommen.
Ressourcen bekommt man aber am schnellsten/besten durch das ausgraben bzw. entdecken von Orten auf Karte. Einige davon sind von Anfang an bereits entdeckt und können ohne wirkliche Kosten betreten werden, die besseren, die dann auch mehr Ressourcen bringen, kosten aber für das anreisen bzw betreten auch etwas. Gleichzeitig tauchen dort dann auch entsprechende Monster auf, die beim besiegen wieder Siegpunkte bringen.
Wir haben gestern nur einen Durchlauf geschafft, aber das ganze scheint schon ganz gut ausgewogen zu sein. Ein bisschen habe ich heute auch dazu gelesen und es scheint schon verschiedene Wege zu kommen um an den Sieg zu kommen. Außerdem scheint es auch nicht so zu sein, dass man sich von Anfang an auf eine bestimmte Strategie festlegen muss und dann quasi dauerhaft nur an dieser "Baustelle" arbeitet, wie es ja in manch anderem Spiel der Fall ist.
Was uns ganz gut gefallen hat ist, dass das Spiel einen schön stetigen Anstieg hat, was das bekommen von Ressourcen, Optionen mit den Handkarten usw. usf. hat.
Am Anfang haben wir uns erst mal gefragt, wie man bspw. beim Forschungsstrahl da überhaupt an die obersten Punkte hinkommen soll und am Ende sind zwei von uns da sehr weit gekommen, während der dritte mehr versucht hat Orte zu entdecken und Monster zu bekämpfen.
Am Ende war es denkbar knapp und ich habe trotz Punktegleichheit gewonnen, weil ich als erster bei der Forschung den Endpunkt erreicht hatte.
Mir hat es richtig Spaß gemacht und das Spiel ist toll anzuschauen. Für eine endgültige Wertung muss das Spiel definitiv noch öfter gespielt werden, aber ich rechne fest damit, dass es recht vorne im Medium Komplexitätsbereich bei mir landen wird.
8/10
Mein nächstes Projekt wäre auf jeden Fall Spirit Island. Da habe ich mittlerweile die 2. Erweiterung gekauft, obwohl das Standardspiel noch eingeschweißt ist. Hab aber richtig Bock auf was komplexeres, dass aber in dem Fall ja sogar kooperativ gespielt wird.