Kalifornien-Klinsi vs Beckenbauer
So, Klinsmann konnte nach dem Debakel gegen Italien gar nicht schnell genug wieder in den Flieger. Die Aufarbeitung und Einzelkritik kann er ja den Spielern wieder simsen
Eine Versammlung aller WM-Trainer verpasst er ebenfalls, weil er da "nicht benötigt" wird.
Also langsam ist mir diese Hampelei echt zuviel. Man verkackt ein Spiel auf die übelste Weise und am Tag danach haut der Trainer wieder ab. Es sind noch 3 Monate zur WM und er rühmt sich 3 von 5 Wochen in Deutschland gewesen zu sein
Wird es nicht langsam Zeit für 100%-Anwesenheit und die Familie einfliegen zu lassen?
Also ehrlich gesagt geht mir Klinsmann langsam auf den Sack. Von seinen "Erfolgen" mal ganz zu schweigen.
Sehr gut ist dieses Zitat von Klinsmann: "Sachlich war mein Erscheinen nicht unbedingt notwendig - da haben wir Joachim Löw".
Ich würde dann mal sagen, dass Jogi unser neuer Bundestrainer ist.
Der Sport1.de Bericht dazu:
http://www.sport1.de/coremedia/gene...ckenbauer_20kritisiert_20klinsmann_20mel.html
"Kaiser" kritisiert Klinsmanns Kinderstube
Beckenbauer (l.) kann Klinsmanns Verhalten derzeit nicht verstehen
Düsseldorf - "Kaiser" kontra "Klinsi":
In bislang noch nie da gewesener Form hat Franz Beckenbauer seinen früheren Schützling Jürgen Klinsmann kritisiert und dem Bundestrainer 95 Tage vor dem WM-Eröffnungsspiel Beratungsresistenz und eine schlechte Kinderstube unterstellt.
"Er hätte hier erscheinen müssen"
"Jeder geht mit seinem Bereich so um, wie er erzogen wurde. Er hätte hier erscheinen müssen. Das ist ein Pflichttermin, und so viele Pflichttermine hat er ja nicht", sagte der deutsche WM-OK-Chef am Rande des zweitägigen Workshops der 32 WM-Teilnehmer in Düsseldorf, den Beckenbauer am Montagvormittag eröffnet hatte.
Der 60-Jährige verurteilte das Verhalten Klinsmanns, der am Donnerstag nach der 1:4-Pleite der deutschen Nationalmannschaft in Italien gleich wieder den Flieger in Richtung seiner Wahlheimat USA bestiegen hatte.
Bierhoff und Löw führen DFB-Delegation
Damit fehlte der Bundestrainer unter anderem auch beim Workshop, obwohl dort unter anderem der von ihm vorangetriebene Vorschlag einer späteren Nominierungsfrist (bisher 15. Mai) diskutiert wird.
Die Delegation des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wurde beim Workshop von Klinsmanns Assistenten Joachim Löw sowie Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff angeführt.
"Ein Unding"
"Das ist ein Unding. Als Gastgebertrainer muss man da sein", meinte ein zorniger Beckenbauer, der seinen Wortschwall für alle sichtbar zügeln musste.
"Fast alle Cheftrainer sind da, aus Brasilien kommt Carlos Alberto Parreira, Sven-Göran Eriksson kommt aus England, aber unser Chef ist nicht da. Mehr will ich dazu gar nicht mehr sagen. Denn wenn ich weiter darüber nachdenke, wird meine Wortwahl noch drastischer."
Klinsmann wehrt sich
Klinsmann rechtfertigte gegenüber der "Bild"-Zeitung sein Fernbleiben.
"Sachlich war mein Erscheinen nicht unbedingt notwendig - da haben wir Joachim Löw, und ich finde die aktuellen Diskussionen auch eine Missachtung ihm gegenüber. Er hat alle sportlichen Dinge unter Kontrolle, die besprochen wurden. Das Repräsentative erledigt Oliver Bierhoff - und auch hier ist der DFB erstklassig vertreten."
Deutliche Distanz zum Bundestrainer
Der OK-Boss ging derweil deutlich auf Distanz zu Klinsmann, der als Stürmer 1990 unter dem damaligen Teamchef Beckenbauer in Italien Weltmeister geworden war.
"Es hat keinen Sinn mehr, mit ihm zu sprechen. Ich weiß nicht, wie oft ich mit ihm gesprochen und ihm gesagt habe, dass er in der Hauptzeit vor der WM in Deutschland sein muss. Wenn das die Auffassung von seinem Beruf ist, dann muss er auch mit der Kritik leben."
"Ich habe meinen Plan bis zur WM"
Fehlende Berufsauffassung wollte Klinsmann nicht stehen lassen:
"Ich war seit Rückrundenbeginn drei von fünf Wochen in Deutschland und an vielen Orten unterwegs. Ich habe meinen Plan bis zur WM, mit dem ich alle Aufgaben, die zur sportlichen Vorbereitung der Mannschaft notwendig sind, erledige. Ich habe in der Rückrunde fast an jedem Wochenende ein Spiel in einem deutschen Stadion gesehen, war in der Champions League unterwegs - aber ich bin nicht der Typ, der sich damit in den Vordergrund stellt und aufrechnet."
Verständnis von Bierhoff
Oliver Bierhoff zeigte Verständnis für das "Kaiser"-Grollen: "Die WM ist sein Kind, deshalb hätte er den Bundestrainer gerne hier gehabt. Aber angesichts der Themen, die hier besprochen werden, ist die Präsenz von Klinsmann nicht notwendig. Jürgen ist kein Freund von repräsentativen Terminen, er bereitet die WM lieber sachlich und fachlich vor."
Der DFB-Teammanager geht von einer Aussprache zwischen Beckenbauer und Klinsmann aus. "Ich gehe davon aus, dass wir dann vor der WM alle wieder in einem Boot sitzen. Es ist sehr wichtig, dass wir als Nationalmannschaft die Arbeit von Beckenbauer unterstützen und genauso wichtig, dass wir die Unterstützung von einer so großen Persönlichkeit wie Franz Beckenbauer haben", sagte Bierhoff.
Heimreise nach Kalifornien falsch
Nach Meinung von Beckenbauer war es falsch, dass sich Klinsmann nach dem Debakel von Florenz wieder zu seiner Familie nach Kalifornien abgesetzt hat: "Man hätte ihn hier benötigt, um die Scherben zusammenzukehren."
Bevor sich der Fußball-"Kaiser" weiter in Rage redete, wurde die Pressekonferenz schnell beendet, so dass weitere Spitzen gegen den Bundestrainer ausblieben.
Hoeneß widerspricht Beckenbauer
Bayern-Manager Uli Hoeneß, zugleich Sprecher des Arbeitskreises Nationalmannschaft, hält den Zeitpunkt der Beckenbauer-Kritik für ungünstig. "Ich habe das Problem schon vor einem halben Jahr angesprochen und bin oft als konservativ belächelt worden oder als antiquiert mit Ansichten aus dem vorigen Jahrhundert", sagte Hoeneß dem DSF.
"Auch der Franz hat damals gesagt: Das ist ja nicht so wichtig, wenn er in Kalifornien lebt. Deswegen kann ich mit dem nicht viel anfangen, was er jetzt sagt. Das hätte man im Herbst klären müssen. Jetzt ist es zu spät."
Trotzdem Zuversicht für die WM
Allerdings versicherte Beckenbauer, dass er trotz des Debakels von Florenz an ein positives Abschneiden des Gastgebers bei der WM-Endrunde (9. Juni bis 9. Juli) in Deutschland glaube.
"Ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben. Ich vertraue der Mannschaft und auch der sportlichen Leitung", sagte der Weltmeister von 1974 und begründete seine Zuversicht:
"Es stimmt mich optimistisch, dass wir nur noch Heimspiele haben. Denn unsere Heimspiele waren fast alle in Ordnung, beim Confed-Cup teilweise sogar sehr gut. Auswärts ist unsere Mannschaft zu unerfahren und nicht in der Lage zu bestehen. Dies hat man in Italien gesehen. Aber mit dem eigenen Publikum im Rücken kann diese Mannschaft viel erreichen."
Blatter-Vorwürfe irritieren Beckenbauer
Außerdem setzte sich Beckenbauer gegen die Kritik von Weltverbands-Präsident Joseph S. Blatter zur Wehr gesetzt. Der Fifa-Boss hatte in einem Interview die Organisation des Ticketverkaufs kritisiert. "Solche Vorwürfe irritieren mich", sagte der "Kaiser".
"Wir wussten, dass das Thema Ticketing das größte Problem wird. Das ist ein sehr sensibeles Thema", schränkte Beckenbauer ein: "Aber es gab schon 20 Meetings mit der Fifa. Sie war stets auf dem Laufenden. Deshalb überrascht es mich ein bisschen, wenn sich der Fifa-Präsident so äußert."
Blatter hatte angekündigt, dass der Weltverband den Vertrieb der Eintrittskarten für die WM 2010 in Südafrika wieder selbst übernehmen würde, nachdem "die Deutschen ein System gewählt an, das ich nicht verstehe".