Ich sehe deine Mühe und schätze die auch, aber ich halte dein Fazit rein auf die Ergebnisse bezogen weiterhin für zu oberflächlich.
So viele Spiele hätten einen ganz anderen Verlauf nehmen und die Statistik in die jeweils andere Richtung lenken können. Zu Hause haben wir gegen Wolfsburg absolut hässlichen und langweiligen Fussball gespielt, der kurz vor Schluss durch einen Alcacer-Freistoss in einen Sieg verwandelt wird. Herangehensweise? Mies! Verdient? Nein! Oder das Heimspiel gegen Mainz, die uns in der zweiten Halbzeit komplett an die Wand gespielt haben und wir bis heute nicht wissen, wie wir dieses Spiel gewinnen konnten. Weswegen ich deine Verweise weiter oben mit "Auswärts haben wir eine katastrophale, eine schwache, eine mittlere und eine gute Halbzeit" kaum nachvollziehen kann, da diese fehlende Konstanz auch in Heimspielen ein sichtbares Muster war.
Oder bekommen wir zB den klaren Elfmeter gegen Nürnberg in der Rückrunde oder macht Marco Reus seine etlichen 100%igen gegen Frankfurt rein, dann hätten wir diese 4 Punkte, die du nennst, locker gehabt.
Oder kurz gesagt, du findest, 18 bis 19 Spiele nicht genug Datenbasis um...
- Generelle Aussagen zu Heim vs Auswärts abzuleiten (das waren immerhin jeweils ca. 36.000 Minuten )
- Davon abgeleitet, unsere sehr durchschnittliche Performance auswärts zu bemessen
- Und das Resultat am Ende, dass die Differenz zwischen xG und tatsächlichen Toren zuhause, nur auf Zufall basiert?
Ich finde den Abstand so augenscheinlich, dass ich ihn schon als relevant erachte. Wir treffen zuhause einfach extrem effizient. Ist man nun ein Glas-halbleer-Typ, dann kann man daraus ablesen, dass wir zuhause einfach mehr Glück haben*. Ist man ein Glas-halbvoll-Typ, dann sieht man eher, dass wir zuhause unsere Effizienz zeigen, aber auswärts noch besser werden können. Denn effizient sind wir ja schon. Wir haben mit Paco, Reus und Sancho da vorne Spieler, die bekannt dafür sind, dass sie nicht viele Schüsse benötigen.
Beruft sich rein auf xG (und ist also ein Glas-halbleer-Typ) und endet mit der These, dass wir (und Favre) nur Glück haben, dann sind wir tatsächlich nur der drittbeste Verein in Deutschland (Leipzig ist sehr defensiv-stark, Bayern ist überall besser). Die Daten (und der letzte Samstag) zeigen aber, dass wir über dem Rest der Liga stehen. Also selbst der größte Pessimist muss zumindest anerkennen, dass es ein gewisses Risiko gibt, wenn man Favre austauscht, denn schlechter kann es definitiv auch laufen.
*Und das ist doch sehr überraschend, weil wir gegen Hoffenheim und Hertha ja die besseren Mannschaften waren und dort nur einen Punkt erreicht haben. Für jedes Augsburg, Mainz, Wolfsburg, findet man halt auch Spiele (Hoffenheim, Hertha, Schalke), in denen wir eher Pech hatten.