@R.w.jr. Kann man ja alles durchaus so sehen, aber weißt du bspw. wie viel den Profi’s jeweils alleine durch Prämien wegfällt bzw. wie überhaupt das Verhältnis zwischen Grundgehalt/Prämien in solchen Sphären aussieht?
Ich persönlich hätte da zu wenig Info‘s über Profiverträge - zumindest für eine solche „harte“ Ansage, aber immerhin hab ich schon den ein oder andere „Gehaltsstreifen“ von RL bzw. Drittligaspielern gesehen - da spielten Prämien schon eine recht große Rolle und das Grundgehalt war teilweise gar nicht mal so „beeindruckend“.
Vielleicht geht also auch „nur“ bei diesen 20% dem ein oder anderen Profi mit fehlenden Prämien am Ende doch ein recht ordentlicher Betrag flöten.
Selbst wenn das „Restgeld“ im Vergleich zum Otto-Normalverdiener immer noch eine andere Liga ist - finde solche Vergleiche immer schwer, die Jungs haben halt teilweise auch einen völlig anderen (absurden) Lebensstandard, abstruse Fixkosten und finanzieren vielleicht sogar komplette Familien mit.
Das ist dann immer auch eine Art „Glaubensfrage“ wie man das als Normalo letztendlich einordnet. Da müsste man wohl auch andere Berufsgruppen in die Pflicht nehmen...
Na ja, es geht mir hier um die Verhältnismäßigkeit. Ich brauche dafür im Zweifel auch nicht zu wissen, weiviel dem einzelnen Profi hier durch die Lappen geht, denn seine (Privatwirtschaftliche-) Existenz wird hier sicherlich nicht tangiert. Gemessen daran sind 20%, vor allem wenn man sich dafür auch noch auf Schulter klopfen lässt, ein blanker Hohn für die Menschen, die aktuell und sehr wahrscheinlich auch für längere Zeit nur sehr schwer in den Schlaf finden werden. Das gleiche gilt auch für die Spieler aus den unteren Ligen die in Kurzarbeit gehen werden müssen, damit ihr Verein nicht komplett die Segel streichen muss.
Sicherlich hat Unternehmens-, Konsumenten-, Sportler- sowie auch Prominentenverantwortung immer irgendwo Ihre Grenzen und Profifußballer müssen auch nicht für jedes Leid auf der Erde mitleiden nur weil sie selbst so ein priviligiertes Leben führen. Ich warte in diesem Zusammenhang ja nur auf den einen BWLer der mir die entsprechenden volkwirtschaftlichen Modelle erklärt während er Darwins "Survival of the fittest" indirekt ins Feld führt, getreu dem Motto "So ist das (der MArkt) nun einmal". Denn was uns letzlich von Tieren unterscheidet ist unser Gewissen und die Fähigkeit unser Handeln zu reflektieren.
Es geht mir darum, dass Profifußballer auch verstehen welche Rolle sie aktuell in Ihrem System spielen (sollten). Überall wird von Zäsur, Insolvenzwelle und der unheimlichen BElastung für den Profifußball gesprochen. Es wird Vereine geben, die diese Krise sehr wahrscheinlich nicht überleben werden. Die Blase in der sie leben droht gerade zu platzen. Das Verantwortungsgefühl jedes Einzelnen sollte doch zumindest soweit reichen um das zu verstehen.
Ein Beispiel aus der freien Wirtschaft:
Auch restliche Unternehmensleitung will wegen Corona-Krise Bezüge anpassen: Mango-CEO verzichtet auf Gehalt
Toni Ruiz, CEO des spanischen Filialisten Mango, verzichtet während des aktuellen Ausnahmezustands in Spanien auf „jegliche Vergütung“. Auch die restliche Unternehmensleitung will ihre Bezüge anpassen, außerdem werde das Kurzarbeitergeld der geringverdienenden Mitarbeiter aufgestockt.
www.textilwirtschaft.de
Klar auch seine Existenz wird davon nicht bedroht sein, aber sein Handeln ist zumindest ein Zeichen an alle Mitaarbeiter im Unternehmen, die im Moment Angst um Ihre Existenz haben.
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