Habe mir in Vorbereitung für das heutige Bayern-Spiel in Neapel die Italiener mal näher angesehen, besonders das letzte CL-Heimspiel gegen Villareal. Als erstes fällt auf, dass Trainer Mazzarri rein äußerlich eine Mischung aus Al Bano (Statur) und dem jungen Dustin Hoffman (Gesichtszüge) zu sein scheint.
Aber nun zum Sportlichen: Die Italiener agieren im 3-4-3, genauer gesagt im 3-4-2-1-System, wobei die Halbstürmer Lavezzi und Hamsik hinter Cavani eher auf den Außen agieren sollen. Was aber besonders bei diesem Offensivtrio auffällt, sind die vielen Positionswechsel, worauf der Gegner sich nicht leicht einstellen kann, van Gaal würde hier wohl einen Herzkasper nach dem anderen bekommen. Lavezzi ist mit seiner Schnelligkeit und den kurzen Haken am Mann Gift für so hüftsteife Leute wie van Buyten oder auch Badstuber, da müssen mit Sicherheit auch die Außenverteidiger des Öfteren mithelfen. Hamsik auch mit ähnlichen Anlagen, aber lange nicht so robust wie der quirlige Argentinier, eher so ein Typ wie Reus. Cavani vorne ist zwar der Goalgetter, ist aber nicht gerade ein überragender Fußballer, eher eine Gomez Light-Version, auch was die Robustheit anbetrifft. Im zentralen Mittelfeld zieht Inler die Fäden, er ist der mit Abstand kreativste Kopf der Neapolitaner und bedient mit seinem guten Auge oft die Offensivspieler mit variablen Pässen in die Spitze. Die Flügelspieler im Mittelfeld (Dossena, Maggio, Zuniga etc.) unterstützen oft die Angriffe, sollen aber auch nach hinten aushelfen.
Und genau hier liegt auch der Ansatzpunkt für die Bayern. Bei einigen Angriffen von Villareal machte die italienische Defensive das Zentrum dicht, während auf den Flügeln die gegnerischen Angreifer freie Bahn hatten, da dürfte mit Müller und besonders auch mit Ribery eine Menge gehen. Zudem ist die hintere Abwehrreihe anfällig für Kopfballtreffer, wo Gomez oder van Buyten mit Sicherheit auch ihre Chancen haben werden.