@ mystic
Ich gehe mit deiner Einschätzung zu Thomas/Beasley konform und stimme dir auch zu, dass die Liga von Spielern dominiert wird, die über ein herausragendes Offensivspiel verfügen. Alleine deshalb sollte es keine zwei Meinung darüber geben, welcher Spieler den höheren Wert besitzt. Beasleys Trumpf ist die Offense und wird es vermutlich immer bleiben. Ich halte es für eher unwahrscheinlich, dass er zu einem außergewöhnlich guten Verteidiger heranreift, bedingt dadurch, dass er weder ein herausragender Athlet (á la Thomas) noch ein Riese für einen Four-man ist. Was ich ihm zutraue: Künftig eine Verteidigerrolle wie Haslem für die Heat zu spielen. Der ist so schlecht nicht im 1-gegen-1. Kritisch wird's, sobald er es mit wesentlich größeren Gegenspielern zutun bekommt. Da ist es dann sekundär, ob diese schießen oder brettnah agieren. Mit einem großgewachsenen Helpdefender im Rücken fiele sein körperlicher Nachteil weniger ins Gewicht.
Riley sollte schlau genug sein, zu wissen, dass Stoudemire für diesen Job ungeeignet ist. Erst mal taugt er als Center mMn nur für eine Up-Tempo-Offense und spielt zum anderen sorglose Defense. Also genau das, was wir unterm Korb überhaupt nicht gebrauchen können. Bei seinen körperlichen Voraussetzungen unerklärlich. Ich sehe ja die Ursache für die miese Defense weniger in seiner Einstellung als darin, dass die Verteidungsschulung unter D'Antoni vernachlässigt wurde. Stoudemire ging von der Highschool in die NBA und hätte in vielerlei Hinsicht noch "geschliffen" werden müssen. Er verliert genauso schnell die Orientierung wie Beasley, nur ist der eben 6 1/2 Jahre jünger und in der Lage, noch größere Entwicklungssprünge zu machen. Ich würde die Finger von ihm lassen, sofern in meinem Kader nicht die Spieler stehen, die seine Schwächen kompensieren können.
Von dem Szenario mit den Bulls bin ich aus diesem Grund auch nicht angetan. Mag sein, dass Stoudemire als Pick&Roll-Partner für Rose prädestiniert wäre und ihm das hohe Tempo in der Offense entgegen käme. Aber auch hier fielen die Einbußen in Defense zu groß aus, als dass mit ihm die Chancen auf den Titel steigen würden. Man bräuchte in erster Linie mal einen besseren/körperlich stärkeren Post-Defender als Noah.
Was deine Einschätzung der letzten drei Drafjahrgänge betrifft (um Beasleys Talentlevel einzuordnen): In meinem Ranking bzw. der Reihenfolge, wie ich ich draften würde, steht Oden an 1. Stelle. Center mit solchen Möglichkeiten, wie er sie hat, sind rar. Rose würde ich mittlerweile an 2 picken. Er deutet an, dass er auf seiner Position sehr dominant werden könnte. Es gibt nur einen PG in der Liga, den ich für talentierter als ihn halte: Chris Paul. Und da ich eher ein Team um einen PG als um einen PF/SF aufbaue, sehe ich ihn vor Beasley und Durant. Beasley wäre meine Nr. 3. Das wertet Durant nicht ab. Ich denke einfach, dass Beasley noch talentierter ist. So absurd das klingt, wenn man sich nur mal Durants Leistungen vor Augen hält. Beasley besitzt die gleichen Wurfqualitäten wie er, ist robuster (wenn er noch Muskelmasse zulegt, dürfte er trotz des Größennachteils unter dem Korb genauso schwer zu stoppen sein wie von außen) und unberechenbarer, da beidhändig. Er würft mit links obwohl er Rechtshänder ist. In Korbnähe kann er mit beiden Händen abschließen. Wenn ich nicht selber diese "Macke" hätte, wüsste ich nicht, was das für Vorteile bringt. Die Defense der beiden ziehe ich mal nicht als Kriterium heran. Möglicherweise hat Durant dort langfristig gesehen Vorteile gegenüber Beasley wegen seiner Schnelligkeit und Größe für einen Flügelspieler.