Zu 1. Hast du auf einen hoheren Niveau mal Sport betrieben? Sorry, für mich ist die Aussage: jegliches Spiel auf jeglichem Niveau ist besser als Training, Quatsch. Nehms mir nicht übel, aber ein intensives Training gegen besseres Talent ist zig mal härter als unterklassig zu spielen. Mal nur ein kleines Beispiel aus meiner Zeit als Leistungssportler. Im jungen Alter hab ich höherklassig trainiert und unterklassig Spiele gespielt, die höherklassigen Trainingseinheiten waren extrem hart und die unterklassigen Spiele waren wie Urlaub. Es hat einen Grund warum Talente in Clubs höherklassig trainieren, weil sie dort mehr gefordert werden. Trainingsdruck kann btw genauso hoch sein oder noch höher, kommt immer auf die Situation an und auf die Art der Einheit. Ich kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, das in einem DL Game der Druck sonderlich hoch wäre, da hätte ich eher Schweiss im Nacken, wenn ich unter Thibs trainieren müsste.
Mal wieder deine allseits beliebten Anekdoten aus deiner Zeit als Leistungssportler. Mich würde interessieren bis zu welchem Niveau du gespielt hast und in wie fern das deine Aussagen zum Training und Spiel in der NBA (der besten Liga der Welt) und der NBDL qualifizierter oder wertvoller macht als meine. Zu deiner ersten Frage, ich habe lang genug Basketball gespielt um beurteilen zu können, dass Training mit nichten das gleiche ist wie ein Spiel und mehr habe ich auch nicht gesagt.
Ich möchte gar nicht abstreiten, dass ein NBA Mannschaftstraining unter Umständen härter sein könnte als ein NBDL Spiel, es ist nur einfach ein Fakt und dafür brauche ich auch keinen Artikel über den Umfang von Thibs Trainingseinheiten, dass Trainings mit dem kompletten Team in der NBA selten sind. Weshalb es vielen Teams auch so schwer fällt während der Saison große Änderungen am System oder das einbauen neuer Schlüsselspieler zu bewerkstelligen, der Großteil und Grundstein wird im Trainingcamp gelegt.
Im übrigen habe ich nirgendwo gesagt, dass ein Spiel "besser" sei als ein Training, sondern eine andere Situation, die man egal wie hart man trainiert nicht simulieren kann. Und das es einem NBA-Spieler nichts bringt gegen Kreisliga-Spieler zu spielen ist auch klar, die NBDL ist nun aber nicht die Kreisliga, sondern eine Liga wo eben zumeist Spieler mit NBA-Talent spielen, weshalb es durchaus einen Wert hat dort zu spielen.
Ich finde es im übrigen etwas vermessen zu glauben, weil es dir nicht geholfen hat, könnte es niemandem helfen und diese komplette Praxis sei Schwachsinn, welche Trainer auf der ganzen Welt in jeder Spielklasse anwenden. Wenn es nichts bringen würde, würde man es sicher nicht machen.
Zu 2. Artikel wie Thibs trainiert und in welchen Umfang...Link bitte. Ich bin mal so vermessen zu behaupten da gibt es gewaltige Unterschiede in der NBA und von Trainer zu Trainer. Und ich bin mir absolut sicher das eine Thibs Trainingseinheit mehr Sinn macht als ein 20 Min Stint in einem D-League Team, wo jeder sich selbst der nächste ist. Davon mal abgesehn das Einzeltrainingseinheiten täglich statt finden und diese einem sicher nicht untersagt werden, besonders für Bankspieler. Wenn man sich dann noch den Bullsspielplan bis Heute anguckt, hatten sie gewaltige Pausen im Programm, da wird Thibs ordentlich trainiert haben, alles andere wäre kontraproduktiv.
Egal was für ein harter Hund Thibs ist, auch er wird seinen Jungs Pausen gönnen wollen und müssen und auch er kann keine Zeit für Trainings herzaubern. Macht die eine Traingseinheit in 2 Wochen auch mehr Sinn als 10 Traingseinheiten in der NBDL plus Spielpraxis? Im übrigen gilt es hier auch zu verstehen, dass man Spieler jeder Zeit wieder zurückholen kann, hat man also einige Tage frei und Zeit für Mannschaftstrainings, dann holt man die Spieler eben für diese Zeit hoch und schickt sie dann wieder runter, statt sie die Bank wärmen zu lassen. Einzeltrainings sind ebenso in der NBDL möglich, da brauchst du sicher keinen Thibs für, der diese Arbeit auch mit Sicherheit nicht selber macht, absolut kein Argument gegen die NBDL.
Zu 3. Da hab ich jetzt nicht den besten Einblick, den hat hier aber ehrlich gesagt wohl kaum jemand, aber falls die dort sogut Arbeiten würden, müsste der Erfolg in der Masse viel höher sein. Ohlbrecht tingelt da seit ka 2 Jahren rum und großartig verbessert hat er sich nicht. Mhh, das D-League Team ist nicht Bulls exklusiv, sondern mehrere Franchises, ich glaub kaum das da extrem reger Kontakt über alles besteht.
Bei den Bulls in der Tat wohl nicht, da sie der NBDL nicht den gleichen Wert beimessen wie andere Franchises, von den Rockets und Spurs weiß ich, dass ein reger Austausch statt findet und den Spielern auch schon das System des NBA-Teams beigebracht wird, damit sie bei einem Callup auch direkt einsatzbereit sind, man sollte die Möglichkeit hier nicht unterschätzen gute Systemspieler (Stichwort: Danny Green) für das eigene System auszubilden.
Zu 4. Klar, sind das keine Vollpfosten, es geht hier darum wie effektiv sinnvoll so ein Spiel ist Spielerfahrung für die NBA zu sammeln und sich da weiterzuentwickeln. Die Bulls haben Teague z.B. nicht zum lernen dahin geschickt, einfach nur aufs Abstellgleis geschickt und er ist da nicht der einzige. Das Gemsich an Spielern und deren verschiedene Umstände machen für mich das ganze Konstrukt D-League nicht gerade zu einem, wo man sich als Spieler weiterentwickelt. Man kann Selbstvertrauen gegen schlechteres Talent sammeln und mit guten Zahlen auf sich aufmkerksam machen. Wie gesagt ich war mal in einer ähnlichen Situation und es war grausam und ich hab in solch Spielen nicht gelernt noch mich weiterentwickelt. Ich hab nur gehofft gut aufzulegen damit ich aus der Situation rauskomme. Da war ich zwar 2 jahre jünger als Teague, aber es war ähnlich.
Ob man tatsächlich Erfahrung für die NBA sammelt, kann man natürlich nicht mit Sicherheit sagen, aber zumindest sammelt man Spielpraxis in einer Wettkampsituation gegen Spieler, die nicht die eigenen Teammates sind. Bei Teague mag das mit dem Abstellgleis vielleicht stimmen, vllt. haben sie einfach eingesehen, dass sie ihm als Franchise nicht mehr helfen können und die NBDL war der letzte Ausweg, den sie gesehen haben. Ich glaube, dass deine Einschätzung über die D-League nicht mehr zeitgemäß ist, vor einigen Saisons magst du recht gehabt haben, wenn du meinst die NBDL sei eine Zirkusliga, wo einfach alle ballern so viel es geht um einen Callup zu bekommen. Inzwischen ist dies eben nicht mehr überall so, es gibt eben Franchises, die den Wert der NBDL erkannt haben und diese effektiv nutzen (Spurs, Rockets) um Spieler zu entwickeln und günstige komplementär Spieler zu erhalten.
Hier mal eine Übersicht über ehemalige NBDLer, die jetzt in der NBA spielen, sicher sind da einige dabei, die nur wenige Spiele gemacht haben und mit denen sich die NBDL jetzt schmückt, aber einige sind eben auch erfolgreiche Prospects, denen die NBDL sicher geholfen hat:
http://www.nba.com/dleague/tracker/
Bottomline: Training ist besser als kein Training und Spielpraxis ist besser als Bankwärmen und deshalb ist die NBDL eine gute Sache, die von einigen Franchises (Bulls z.B.) nicht effektiv genug genutzt wird.