Das bezweifle ich leider das das Konsequenzen gehabt hätte. Bosz hat bis jetzt gezeigt das es eher darum geht: Mit dem System gewinnen, oder mit dem System sterben.
Er ist ein holländischer Trainer, da gehört diese Haltung erstmal zur Grundausstattung
. Das schließt Lernfähigkeit natürlich nicht aus, aber grundsätzlich gilt da: "Ajax hat den modernen Fußball erfunden, also ist unser heiliger Auftrag, die reine Lehre in die Welt zu tragen". Teil 1 des Satzes stimmt ja, zumindest für die Offensive, ja auch.
Aber auch andere Trainer tun sich ja für gewöhnlich erstmal schwer, wenn sie ungewohntes Terrain betreten, genau wie Spieler auch. Auch bei Klopp gab es damals, als Dortmund wieder die europäische Bühne betrat, hier im Forum ganz ähnliche Diskussionen. Tuchel scheiterte mit Mainz kläglich in der EL-Quali und wirkte (samt Team) mit dem BVB gegen Liverpool überfordert, Nagelsmann und Hasenhüttl tun sich aktuell enorm schwer auf internationalem Parkett, Dardai letztes Jahr, von den zahllosen anderen Pleiten deutscher EL-Neulinge ganz zu schweigen. Bosz hat zwar mit Ajax EL gespielt, aber Real ist halt nochmal was Anderes. Das liegt aber meistens nicht nur an der gegnerischen Qualität, denke ich, sondern an der ungewohnten Gesamtsituation - für Trainer und Spieler. Die Aufgaben sind neu und nicht nur schwer, sondern eben anders. Das Leben ist halt permanentes Lernen.
Das it mMn auch einer der Gründe, warum Bayern sich stets scheut, auf Trainer ohne internationale Erfahrung zu setzen. In der BL kann man Anpassungsschwierigkeiten im Verlaufe einer Saison ausgleichen, international ist das schwierig - und das Risiko scheut man da entsprechend. An der Säbener wird man sich daher ganz genau angucken, wie sich z.B. Nagelsmann im Verlauf der Europacupsaison mit Hoffenheim so macht.