Claressa Shields vs Christina Hammer - 13. April '19 - DAZN - Vorbesprechung & O-Scoring


timeout4u

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Leider ist es im Boxen nicht ganz so einfach. Nicht jeder Boxer kann jede Taktik anwenden, auch wenn er vielleicht die körperlichen Voraussetzungen dazu hat. Jedem liegt etwas anderes und z.B. Distanzboxen oder Infightboxen lassen sich nur bedingt an trainieren. Zudem hängen Boxtaktiken usw. auch davon ab, was u.a. der Gegner zulässt. Und wirklich gute Allrounder, die alles beherrschen, gibt es eigentlich eher selten oder das sind dann eben die absoluten Meister ihres Faches. Findet ab und zu bei Kritik ein bisschen zu wenig Berücksichtigung, dass sog. Taktiken individuelle Grenzen haben oder nicht pauschal jeder nach Belieben anwenden kann.
 

LeZ

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Sie hat es doch lange aus der Distanz versucht, und das an sich nicht mal richtig mies. Sie hat nur nicht das Timing gefunden um auch zu treffen, Shields hat halt gut den Kopf bewegt und auf den 3. Schlag gewartet um dahinter zu kontern. Klar kann man sagen, gut genug war sie nicht, aber "schlecht" ist was anderes. "Frau Adler", die war schlecht.

P.S.: Wie heisst "Frau Hammer" eigentlich ?
 

Krusher

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Geboren ist sie in Kasachstan bzw. damals noch Sowjetunion und heißt von Geburt an Christina Hammer!
 

Drago

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Vor 10-20 Jahren gab es Laila Ali, Ann Wolfe und später noch Natascha Ragosina.

Wie würdet Ihr die Shields gegen die drei Genannten sehen?

Shields und Ali ziehen sich ja gegenseitig auf, Shields nennt sich ja schon GWOAT, the Greatest Woman of all time, was ja Ali stets über sich behauptete.

Der Wolfe ihren Hammer (nicht Christina oder Cristian :D) gegen Vonda Ward werd ich nie vergessen, die könnte damit sowohl Ali, Shields als auch Ragosina derb umnieten, aber boxerisch war Ali natürlich besser.

Die hat ja 2017 auch in Wonder Woman mitemacht (Wolfe).
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El Demoledor

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Ich muss sagen, dass mich Shields überhaupt nicht beeindruckt hat.
Sie ist aggressiv, schnell und hat ein gutes Auge, aber ich würde sie jetzt nicht als top Technikerin sehen, und Punch hat sie auch nicht übermäßig.
Hammer war wie von mir erwartet teilweise überfordert, da sie nicht konsequent aus der Distanz boxen kann und boxerisch nicht viel mehr als okay ist. Als Shields gemerkt hat, dass sie relativ leicht die Distanz überbrücken kann, war die Messe eigentlich gelesen.

Mal sehen ob sich Shields noch weiterentwickeln kann - ich würde sie insgesamt aber doch P4P hinter Braekhus, Serrano oder Taylor sehen.
Das Problem von T-Rex ist auch, dass in ihrer Gewichtsklasse nicht so viel Konkurrenz ist... auch im LMW oder SMW ist das so.
Vielleicht wäre perspektivisch ein Fight gegen Savannah Marshall das Beste... da könnte sie ihre einzige Amateur-Niederlage rächen (wo sie allerdings altersmäßig noch klar im Nachteil war), und Marshall ist physisch und boxerisch imho deutlich besser als Hammer aber als Profi natürlich noch ein Greenhorn.

GWOAT?
Shields sicher (noch) nicht, Ali war zwar ziemlich gut aber auch nicht außergewöhnlich und hat natürlich von ihrem Vater profitiert und damit von Beginn Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
Ich würde da Lucia Rijker nennen, die leider nicht die großen Kämpfe bekam, da niemand gegen sie antreten wollte. Daher taucht sie im Sinne der Erfolgsliste auch eigentlich nirgends groß auf, aber solche Listen sind eh Geschmackssache.
Aber als Gesamtpaket habe ich bislang eyetest-mäßig keine Frau gesehen, die ihr auch nur nahekommt.
 
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wicked

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Das Niveau ist im Profifrauenboxen auch noch sehr überschaubar.
Gerade je höher die Gewichtsklasse, desto geringer wird die Konkurrenzdichte.

Wie viele Boxerinnen gibt es in Shields Gewichtsklasse? 25? 30?
Davon machen vielleicht 3-4 den Sport hauptberuflich.....
 

Roberts

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Leider ist es im Boxen nicht ganz so einfach. Nicht jeder Boxer kann jede Taktik anwenden, auch wenn er vielleicht die körperlichen Voraussetzungen dazu hat. Jedem liegt etwas anderes und z.B. Distanzboxen oder Infightboxen lassen sich nur bedingt an trainieren. Zudem hängen Boxtaktiken usw. auch davon ab, was u.a. der Gegner zulässt. Und wirklich gute Allrounder, die alles beherrschen, gibt es eigentlich eher selten oder das sind dann eben die absoluten Meister ihres Faches.

Hammer konnte mit ihren Team genau erkennen, wie Shields boxen wird. Shields agiert gerne aus der Halbdistanz und im Infight und versucht dabei in jedem Schlagabtausch den einen Haken mehr im Ziel zu haben. Hammer ist keine Puncherin, also wird Shields versuchen zu marschieren und Hammer zu Infight zu stellen. Exakt genau das hat sie dann auch gemacht. Als Gegnerin mit den Parametern wie Hammer sie hat, muss ich also basierend auf meinem durchaus nicht schlechten Jab eine Taktik parat haben, bei der ich mich nach einer Distanzverkürzung von Shields eben nicht unbeholfen klammernd im Infight befinde. Hier zu sagen. die Boxtaktik hängt in dem Fall davon ab, was Shields zulässt, ist mir dann doch etwas zu einfach und allgemein.

Hammer hätte einen Stil boxen müssen, der in die Richtung von Tyson Fury geht. Das ist natürlich leichter gesagt, als getan. Aber Anbetracht ihres grundsätzlichen Stils und der Komfortzone von Shields nun auch nicht gerade abwegig. Dafür hat es auf Hammers Seite noch nicht einmal einen Ansatz gegeben. Hammers Taktik bestand in genau: -

Daher erscheint mir die Aussage
Findet ab und zu bei Kritik ein bisschen zu wenig Berücksichtigung, dass sog. Taktiken individuelle Grenzen haben oder nicht pauschal jeder nach Belieben anwenden kann.
zwar oberflächlich logisch und wohlfeil, aber insgesamt zu simplifiziert. Hammer hat genau den Stil geboxt, den sie bisher schon gegen substanziell unterlegene Gegnerinnen geboxt hat und das ist dann erwartbarerweise für einen WM-Kampf gegen eine Gegnerin mit Puls zu wenig, egal ob sog. Taktiken individuelle Grenzen haben oder nicht.
 

timeout4u

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Stil und Taktik sind eigentlich 2 verschiedene Paar Stiefel. Und Hammer hat sicher einige Dinge im Kampf falsch gemacht, keine Frage. Aber ausgerechnet von jemand wie Hammer eine Stiländerung oder Boxen wie Fury zu fordern, ist einfach nicht umsetzbar. Für ihre Verhältnisse hat sie sich gut verkauft und man sollte anerkennen, dass die Shields boxen kann. Ganz umsonst wird niemand WM.
Umgekehrt lässt sich genauso sagen, dass die Forderung nach einer Stiländerung hier oberflächlich ist. Wenn man es z.B. als größerer Boxer mit der längeren Reichweite schon nicht fertig bringt seinen Gegner mit der Führhand in der Halbdistanz zu kontrollieren, wird man in den meisten Fällen In der langen Distanz mit der Führhand erst recht keinen Erfolg haben, weil die Ursache nicht in der Distanz liegt, sondern bei der Boxtechnik, beim Gegner, bei der Kondition usw.
Finde es daher übertrieben, wenn von grauenvoll oder dämlich gesprochen wird. Boxen ist komplizierter als es aussieht und meist verliert man einfach, weil der Gegner besser ist und man selbst Dinge falsch umsetzt oder es nicht schafft sie umzusetzen. Das hat nichts mit dämlicher Taktik zu tun oder Unfähigkeit, sondern ist schlicht Konsequenz eines sportlichen Wettkampfes oder Kräftemessens.
Natürlich lassen sich solche Beurteilungen sachlich begründen, ist mir klar. Persönlich finde ich solche Aussagen einfach zu einseitig oder personenbezogen.
 

Big d

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Es ist aber auch nicht leicht als distanzboxer ohne punch zu boxen, es sei denn man ist sehr flink und beweglich auf den Beinen, da man sich vorwärts einfach schneller bewegen kann. Ausnahmen sind dann Leute die extrem schnell, rückwärts und seitwärts sind wie ali oder halt schnelle Drehungen und Winkel drauf haben wie fury wenn der gerade nicht fett ist.

Am besten ist es natürlich wenn man wie prime Wladimir richtig Strom hat und so den vorwärtsdrang etwas bremsen kann (oder halt sonst klammern:)).

Distanzboxer mit mittelmäßiger Athletikund punch finden sich gegen aggressive pressure fighter eigentlich immer im Infight wieder.
 
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