Davies, die nichtgegebenen elfmeter für Werder in Gladbach und Mainz wo auchnicht gecheckt wurde
Da waren schon einige entscheidende Szenen meht.
Absurd um nicht zusagen weltfremd und arg hochtrabend kommt eher Dein Ansatz daher
Meinst du den möglichen Davies Platzverweis? (An die anderen beiden Szenen kann ich mich nicht erinnern)
Der Schiri stand doch direkt daneben und hat das aus dem Augenwinkel wahrgenommen sonst hätte er nicht sofort Gelb gezeigt. Die ganze Bremer Bank ist aufgesprungen, die Spieler haben reklamiert und Kohfeldt hat sich (nachvollziehbarerweise) fürchterlich aufgeregt. Ich dachte auch sofort vor dem Fersehschirm, dass es für das Nachtreten Rot gibt. VAR wollte das nicht so entscheiden und es blieb bei Gelb. Die Szene ist ja nicht unentdeckt geblieben. VAR hat sich gegen den Platzverweis entschieden. Warum hätte es mit Publikum eine andere Entscheidung geben sollen?
Absurd um nicht zusagen weltfremd und arg hochtrabend kommt eher Dein Ansatz daher
Sorry, aber wenn der langjährige Schnitt bei 45%/46% Heimsiegen steht und ohne Zuschauer auf 27% gefallen ist, bist du in der Situation, deine Meinung nachvollziehbar begründen zu müssen.
Du umschreibst es mit "Routine", damit kannst du die Fans gar nicht ausschließen, weil die nunmal, ob du es magst oder nicht, definitiv dazugehören und zum runden Ergebnis beitragen.
Auffällig ist ja zum Beispiel, dass Teams mit großer, lauter Fanbasis Federn lassen mussten. Frankfurt, Köln. Oder Union, die für die fehlenden Prozente Qualität nunmal ihr enges Stadion aus fast nur Stehern benötigen.
Ich versuche es nochmal:
Wenn die aktuellen Spiele nicht wegen Corona sondern aus anderen Gründen (meinetwegen ein Zuschauerstreik) ohne Fans stattfinden würden und die Heimsiegquote leidet.... Dann wäre das logischerweise ein klarer Hinweis auf die wichtige Bedeutung der Fans. Denn alle anderen Faktoren wären gleichbleibend und nur die Fans fehlen.
Das ist doch aber aktuell nicht der Fall. Es fehlen ja nicht nur die Zuschauer sondern der ganze Ablauf und fast alle Faktoren wurden durch Corona beeinflusst:
Die Trainingssituation der Teams in den Tagen vor dem Pflichtspiel hat sich verändert. Die Mannschaften waren in der ersten Woche sogar in Quarantäne statt wie gewohnt bei der Familie. Die Anreise zum Spiel muss mit Abstand und verschiedenen Bussen erfolgen. Der Ablauf in der Kabine ist aufgrund der Hygienevorschriften neu. Liverpool hat sich gestern anscheinend in einem Container auf dem Parkplatz umziehen müssen weil die Kabinen bei Everton nicht genug Platz bieten. Selbstverständlich sind auch die fehlenden Fans ein Teil der "Veränderung". Du kannst die Liste endlos fortführen. Das sind viele kleine und große Abweichungen von der gewohnten Routine.
Egal ob man nur die Zuschauer für den Heimvorteil verantwortlich macht oder ob man die Zuschauer überhaupt nicht als Faktor sieht. In beiden Fällen war damit zu rechnen, dass der Heimvorteil von Corona beeinflusst werden wird. Ich hoffe bis zu dem Punkt kann man mir folgen
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Aus meiner Sicht ist die Vorstellung vom "zwölften Mann" falsch oder zumindest gnadenlos übertrieben. Mir ist durchaus klar, dass ich damit in der Minderheit bin. Wenn man eine Umfrage machen würde, würde es die überwiegende Mehrheit nicht so sehen. Die meisten fußballinteressierten Menschen und natürlich vor allem die Fans gehen davon aus, dass Zuschauer mit ihren Songs, mit Choreos mit ihrer Leidenschaft und Unterstützung dazu beitragen, dass die Spieler auf dem Platz bessere Leistung zeigen. Die Clubs und Spieler bekräftigen das natürlich auch. Man hat die Vorstellung, dass ein volles Stadion in Dortmund ein Team mehr antreiben kann als ein halbleeres Stadion in Wolfsburg. Das Problem ist nur: Mir ist keine Studie bekannt, die das in irgendeiner Form bestätigt. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass die "leidenschaftlicheren oder größeren Fangruppen" zu einem größeren Heimvorteil führen. Bei früheren Geisterspielen (wenn Fans wegen Aussschreitungen ausgeschlossen wurden) ist insgesamt keine Veränderung erkennbar. Heimteams waren ohne Zuschauer nicht schlechter. (Sample Size ist allerdings auch eher klein)
Auf individueller Ebene kann das sicher unterschiedliche Auswirkungen haben. Es gibt Spieler die durch lautstarke Fans eher an ihre Grenze gehen. Andere sind davon eher unbeeindruckt. Manche können negative Stimmung besser aushalten oder versagen unter dem Druck. Gilt natürlich aber genauso für das gegnerische Team. Eine hitzige Atmosphäre mobilisiert vielleicht auch beim Auswärtsteam noch einmal die letzten Reserven. Aber wenn man den Heimvorteil untersuchen will, muss man letztendlich die Ergebnisse des gesamten Teams und nicht die individuelle Ebene betrachten.
Wenn die Fans wirklich entscheidend sind...
Warum gibt es den Heimvorteil von der Bundesliga bis in die Niederungen des Amateurfußballs? In manchen Klassen wird praktisch unter Aussschluss der Öffentlichkeit gespielt und trotzdem haben die Heimteams ganz eindeutig die bessere Bilanz. Auch ganz ohne Stimmung durch Fans. Warum sinkt der Heimvorteil so oft bei Mannschaften die in ein neues, größeres und stimmungsvolleres Stadion umziehen?
Man muss davon ausgehen, dass Routine und Gewohnheit entscheidend sind. Echte Vorteile gibt es durch Abgrenzung. Für die deutsche Nationalmannschaft wäre ein Spiel im fast leeren Stadion von Südafrika mit 1000 Vuvuzuelas (oder wie auch immer diese nervigen Tröten heißen) ein größerer Nachteil als ein Spiel in London im fanatischen Wembley Stadion. Ganz einfach weil das Spiel in England eher mit dem "üblichen" Erleben und der Routine vergleichbar ist.
Ich weiß die Vorstellung ist dämlich und macht keinen Spaß:
Aber als Heimteam hätte man wohl einen größeren Heimvorteil durch die eigenen Fans wenn die in den ersten 15 Minuten Kinderlieder singen, dann 15 Minuten mit Trillerpfeifen Lärm machen, dann 15 Minuten absolute Stille und später nochmal einige Phasen mit Gebet oder anderem irren Quatsch. Die müssten das natürlich in jedem Heimspiel durchziehen (und die Auswärtsgewöhnung würde leiden) aber das würde dem Heimvorteil wohl massiv helfen. Das Heimteam wäre an die verrückte Show gewöhnt und die Gegner (wenn sie das nur einmal im Jahr erleben) in ihrer Routine, ihrer Konzentration gestört. Das ist eine unromantische Vorstellung und ich hoffe niemand macht den Quatsch. Mich haben schon die Vuvuzuelas oder das Gepfeife in der Türkei immer genervt. Aber nach allen mir bekannten Studien ist das wohl die Hauptwirkungsweise des Heimvorteils...
Es ist das Zusammenspiel von vielen kleinen Faktoren die am Spieltag (oder schon in der Vorbereitung auf das Spiel) zu einer Routine beitragen. Die Fans sind ein wichtiger Bestandteil aber eben nicht in der Form wie es die Fans gerne interpretieren
Und wer sich kurz mit dem Thema beschäftigt oder Google bemüht wird sicher schnell sehen, dass ich den Quatsch nicht erfinde.