Klar könnten das auch viele Otto-Normal-Arbeiter. Lebt auch nicht jeder nur von Gehalt zu Gehalt. Grade in Deutschland wird viel angespart.
Verlangt nur logischerweise niemand. Und rein rechtlich kann man das erst recht nicht erzwingen.
Bei Fußballern kann man das ebenso wenig.
Die Bandbreite von Otto-Normal-Arbeitern ist doch gewaltig. Vom Angestellten im öffentlichen Dienst bis hin zu denen in prekären Beschäftigungsverhältnissen und dem Mindestlohn-Empfänger, also keine vergleichweise homogene finanzielle Masse wie der Profi-Fußballer. Die Frage ist doch vielmehr, wo fängt gesellschaftliche Verantwortung an?
Der Profi-Fußballer a la Neuer fordert munter 20 Mio EUR. pro Jahr, lässt sich medial dafür feiern, dass er zusammen mit Goretzka etwas davon abgibt und spendet, ohne nahe liegender Weise darüber nachzudenken, dass ein Gehaltsverzicht vielleicht den Beschäftigten im eigenen Verein zugute kommen könnte bzw. er seine Spende vielleicht in Richtung Sekretärin oder Platzwart oder dem ehrenamtlichen Mitarbeiter in der Jugend addressieren. Und Neuer wird Dank Abitur als einer der intelligenteren und bodenständigeren Fußballer hofiert.
In anderen Sportarten, die mindestens genauso betroffen sind, Handball, Basketball, etc. ist die Entfernung zwischem Otto-Normal-Mitarbeiter, der sich Tag für Tag den hintern aufreißt, damit es den "Stars" an nichts fehlt, nicht so groß, wie bei unseren (Sport)eliten, die in erster Linie sich und das Geschäft sehen. Ja, sie werden dafür bezahlt. Künstler werden auch dafür bezahlt, dass sie auftreten. Nur ist deren Bodenhaftung eine andere, weil sie nicht ein Leben lang wegen einer Inselbegabung den Hintern gepudert bekamen.