MRB
Bankspieler
- Beiträge
- 11.539
- Punkte
- 113
Das wird so nicht kommen. Aber ist doch klar, dass die jetzige Situation etliche Leute (besonders Virologen) auf den Plan ruft um sich etwas zu profilieren. Alle vermutlich etwas sauer, dass man Drosten (der das wie ich finde aber größtenteils gut macht) und nicht sie selbst zum Oberguru ausgerufen hat.
Hätte er seine Sicht der Dinge einfach erzählt, wäre es ja okay gewesen. Er musste aber unbedingt noch seine gesellschaftspolitische Sicht der Dinge mit reinbringen und was von "Fußball kommt als allerletztes" bringen. Ist ja richtig, dass andere Dinge Vorrang haben, aber diese Kritik an der Gesellschaft ist einfach unnötig und lag ihm wahrscheinlich schon ewig auf der Zunge.
Wie schonmal gesagt, es wird irgendwann der Zeitpunkt kommen, wo die Leute vor Langeweile eingehen werden und wie belustigt man in Deutschland die Leute am Einfachsten -> mit Fußball. Das das auch mit Geisterspielen nicht einfach wird, ist doch klar. Aber Maßnahmen wie "sofortige Quarantäne des Umfelds bei einem Fall" kann man sich auch nicht für alle Ewigkeit leisten. Die DFL hat ja außerdem schon paar Ideen gehabt, wie man die Spieltage vereinfachen kann (z.B. mit zentralen Spielorten). Bin mir sehr sicher, dass der Ball nicht erst 2021 wieder rollen wird.
Und da geht's "nur" um Fußball. Bei uns geht's ab Montag in Kurzarbeit und jede Industriefirma kämpft ums Überleben, weil der Umsatz von heute auf morgen komplett weg ist.
Spinnen wir das mal weiter: In 3 Monaten Situation möglicherweise unverändert, die Ausbreitung wurde evtl erfolgreich verlangsamt (oder auch nicht), aber man kann die Normalität noch nicht wieder aufnehmen, weil die Zahl der Infizierten immer noch recht gering ist (siehe China).
Was dann?
Ganz ehrlich: Dann muss auch irgendwann mal Schluss sein mit dem Ganzen. Wir stehen möglicherweise vor einer riesigen Katastrophe. Welcher Art ist noch nicht klar, denn wenn die momentanen Maßnahmen fruchten, dann kann man möglicherweise die Zahl der Todesopfer (erstmal) reduzieren. In 3 Monaten (Zeitraum frei gewählt) steht man aber möglicherweise vor der Entscheidung, welche Katastrophe man wählt: Nehmen wir dann doch mehr Todesopfer in Kauf (im Bereich Zehntausende?) oder fahren wir unsere komplette Wirtschaft an die Wand und zerstören bzw. untergraben zumindest die Lebensgrundlage von 80 Millionen Menschen im Land?
Mir fehlt momentan der langfristige Plan. Meiner Meinung nach stellen die Politiker nur ihre Hilfslosigkeit zur Schau, die Hoffnung, dass alles dann doch nicht so schlimm ist herrscht bestimmt noch. Aber es gibt doch nur 2 Möglichkeiten:
1. der derzeitige Plan funktioniert nicht, es sterben trotzdem viel zu viele und die Pandemie rollt über uns drüber, ist dann aber vorbei
2. der Plan funktioniert, aber dann rollt die Pandemie eben nicht über uns drüber, nur wie soll sie dann enden?
Wenn in 3 Monaten 200000 Infizierte zu Buche stehen und ein Ende der Krise ausgerufen wird, dann hat man uns für dumm verkauft, auf die eine oder andere Art und Weise.