Es ist doch eigentlich recht einfach (finde ich). Extreme Standpunkte kriegt man nicht unter einen Hut. Wer der Meinung ist, dass der Fußball mit all seinem Kommerz Mist ist und hofft, dass bis 2022 Pause ist, damit der Kommerz ein Ende hat (leicht zu merken: Ich treibs auf die Spitze), der wird genau so wenig Gegenargumenten wirklich zugänglich sein, wie jemand, der sofort morgen wieder ins volle Stadion will, weil die Entzugserscheinungen so stark sind, dass der Fußboden zuhause schon drei Meter tiefer liegt vor lauter Kreislaufen.
Mal ab von den extremen Sichtweisen, muss man wirklich die Haarspalterei betreiben, ob dem Fußball eine Extrawurst gebraten wird? Einigen scheint die Feststellung, dass es so ist, sehr wichtig, anderen erscheint die genaue Gegenposition sehr wichtig. Warum eigentlich? Geht es ums "Recht haben"? Ob der Start zu diesem Zeitpunkt klug ist oder nicht, kann doch keiner von uns gesichert sagen, also bewegen wir uns bei Meinungen und da ist nun mal alles Grauzone.
Für mich hat "der Fußball" (ich spezifiziere das jetzt mal nicht weiter, sollte klar sein, um wen es alles geht) den großen Fehler gemacht, nicht von Anfang an klar zuzugeben, dass es um sehr viel Geld und das wirtschaftliche Überleben geht und um nichts anderes. Dieses ganze "Abwechslung vom Alltag" (auch wenn es bei Einzelfällen bestimmt so ist) hätte man sich einfach sparen sollen. Genau das kostet doch Glaubwürdigkeit und führt zu solchen "warum darf der Profi spielen, aber der Freizeitsportler nicht kicken?" Vergleichen. Inzwischen hat sich das nach meinem Empfinden gedreht, man bekennt sich weitgehend klar zum Motiv Geld. Entweder man bringt die Saison durch oder man hat ein gewaltiges Problem. Sicher kein unlösbares, aber ein gewaltiges und deshalb versucht man den aus Sicht der Problemvermeidung besten Weg. Wir werden sehen ob es klappt.
Ja, und ich freue mich auf die Spiele am Wochenende, gebe ich ganz ehrlich zu.