Da fällt mir wieder mal auf, wie spannend diese Division ist. Ein bunter Mix aus unterschiedlichen Stilen, sehr wenige langweilige 0815-Boxer, viele Puncher, Boxer mit ausgeprägten Stärken (kombiniert mit teilweise offensichtlichen Schwächen, was sie alles andere als langweilig macht), verschiedene potentielle 'Ruler' der Division (die sich aber ebenso auch als Luftschlösser herausstellen könnten). So viele geile Match-up's wären möglich. Richtige Eliteleute haben sich (noch) nicht etabliert, aber von der Breite her, vielleicht die momentan spannendste Gewichtsklasse.
Kurzes Breakdown (ohne Reihenfolge):
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Grigory Drozd: Nachdem das junge Talent vor gefühlten 10 Jahren eine überraschende Niederlage gegen Arslan hinnehmen musste, verschwand er im Nirgendwo und taucht auf einmal wieder auf (Überaschungssieg vs. Masternak) und holte sich einen WM-Titel gegen Krzysztof Wlodarczyk. Sehr guter Distanzboxer: mehr oder weniger flink auf den Beinen, schnell und nicht punchlos. Ziemlich komplettes Boxer-Paket.
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Ilunga Makabu: Der Puncher aus Kongo. Eher plattfüssig und physisch nicht der Stärkste, aber pikelhart, mit richtig explosiven + knackigen Hämmern aus der Halbdistanz. Beweist auch viel Präzision und Übersicht. Besiegte zuletzt einen anderen, sehr undankbaren Afrikaner (Mchunu) in einem harten Fight durch Knockout.
Könnte ganz an die Spitze kommen.
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Dmitry Kudryashov: Der Psychopath (
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Denis Lebedev: Der schmächtige Southpaw Boxer-Puncher, der trotz viel Pech immer noch ganz oben steht. Gegen Marco Huck in Deutschland verschaukelt, in Russland wieder auf die Erfolgspur gekommen und dann ist er gegen seinen stilistischen Alptraum der pumpenvoll war (Guillermo Jones) in einer brutalen Abnützungsschlacht ausgeknockt worden. Kam mit guten Siegen über Kolodziej und Kalenga zurück. Technisch solide russische Schule. Besteht immer noch ein Fragezeichen, wie viele Jahre ihm die Schlacht gegen Guillermo Jones gekostet haben.
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Thabiso Mchunu: Ein Zwerg im Cruiser, aber muskullös wie ein Ochse. Deklassierte einen völlig überforderten Eddie Chambers. Sehr unangenehm zu boxen, denn er kämpft negativ, macht sich enorm klein, und meidet super... die scharfe linke Schlaghand des Southpaw's als Konter behalten die Gegner im 'pocket'. Ist zuletzt gegen Makabu jedoch schwer ausgeknockt worden. Jedoch für jederman sehr, sehr schwer zu boxen.
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Rakhim Chakhkiev: Einst als kommender 'Ruler' gefeiert, wurde die explosive Offensivmaschine mit der Monobraue gegen Diablo auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Mittlerweile hat er sich mit einer Reihe von ganz ordentlichen Siegen wieder auf die Erfolgsspur gebracht und zeigte dabei zweitweise Ambitionen seinen verkrampften Stil zu verändern. Ob es für die Spitze reicht ist fraglich, denn insgesamt wirkt er halt doch sehr instabil. Talentiert ist er jedenfalls enorm. Die knackigen variablen Kombos und die ansatzlosen linken Schlaghandgeraden (teilweise nur als Finten geschlagen) sind ein wahrer Augenschmaus.
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Krzysztof Glowacki: Der neuste Mann im Cruiser. Vor dem Huck-Kampf noch als nichts besonders gesehen, knockte er den langjährigen Titelträger in erfrischender Manier aus [gar nicht so punchlos und unbeweglich wie im Vorfeld gedacht].
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Marco Huck: Abschreiben sollte man ihn nicht. Obwohl zu Recht häufig kritisiert, zeigte die letzte Niederlage, dass der Wegner'ische Doppeldeckung's-Spurt Stil
bis zu einem gewissen Level sehr gut funktioniert[e]. Ein Huck in alter Form bringt immer noch genug Physis, Wildheit und Explosivität um an der Spitze wieder anzukopfen.
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Yoan Pablo Hernandez: Ein Mann, der mit Stärken und Schwächen polarisiert wie kein Zweiter. Gute Schlagtechnik, schnelle Hände und zeitweise richtig geile Schläge (siehe KO mit langem Führhand-Aufwärtshaken vs. Alekseev) gepaart mit einem verkorksten Stil, einer löchrigen Doppeldeckung und einem höchst fragwürdigen Kinn. Der talentierte Kubaner kann an einem guten Tage viele schlagen, aber er sieht selbst in seinen besten Kämpfen aus, wie er ein Schlag von der Niederlage entfernt wäre.
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Guillermo Jones: Fraglich ob der Doper je wieder boxt. In den letzten Kämpfen sehr unaustrainiert und sehr langsam wirkend, ist der lange Boxer aus Panama jedoch abgewichst wie kein Zweiter. Seine Grösse setzt er unglaublich geschickt ein. Die mordslange, ansatzlose Rechte hat Lebedev Gesicht aus der Distanz völlig demoliert, mit Aufwärtshaken hat er den kleineren Boxer auf dem Weg in den Infight abgefangen und dann im Clinch erstickt. + Kinn von einer anderen Welt.
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Victor E. Ramirez: Der Brawler aus Argentinnien hat zuletzt Afolabi besiegt. Stilistisch dürfte ihm sein nächster Gegner, Pablo Hernandez, liegen. Wenn er nicht früh selbst ausgeknockt wird, könnte er den fragilen Kubaner in einem Brawl niederbrechen. Aber Vorsicht, Hernandez ist auch angeschlagen stets für einen schweren Kontershot gut....
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Oleksandr Usyk: Der ukrainische Olympiagoldmedalliengewinner mit dem Psychoface gehört sicherlich P4P zu den grössten Talenten. Sein Aufbau ist ordentlich und sein Rekord bisher makellos. Richtig gefordert wurde er bisher noch nicht und in seinen Kämpfen spielt er mit den Gegnern, wie er will. Physisch scheint er für's Cruiserweight ziemlich gut gebaut zu sein, gehört aber trotzdem zu den leichtfüssigsten der Division. Skills sind natürlich 1A. Zudem scheint er auch Härte schön variieren zu können. Ein starkes und fixfertiges Boxer-Puncher Paket. Gut möglich, dass er der Dominator der Klasse wird.
Neben diesem bunten Haufen gibt's noch weitere Contender, die vielleicht mal (wieder) oben anklopfen. Der unbesiegte kubanische Puncher
Yunier Dorticos, der limitierte aber physische starke
Lateef Kayode,
Youri Kalenga,
Murat Gassiev oder
Krzysztof Wlodarczyk, der zwar wie nichts Besonderes wirkt, aber schon paar Mal schwer überraschte.
Weiter gibt es noch
Tony Bellew und
Beibut Shumenov. Von dennen halte ich boxerisch gar nichts, aber sie gehören nunmal zu den etwas grösseren Namen der Division.