Ich habe mich gestern bei Hernandez vs. Cunningham sehr geärgert. Der Abbruch war meiner Meinung nach ein Witz. Ich hatte Hernandez nach Punkten mit 57:56 vorne, so dass der Sieg bei einem Abbruch zu diesem Zeitpunkt in Ordnung geht. Aber man darf da niemals abbrechen. Der erste Cut war kein Grund für den Abbruch, der zweite hätte einer werden können. Aber wirklich niemals sofort. Da muss die 7. Runde zumindest noch geboxt werden, um zu schauen, wie sich der Cut entwickelt. In der 6. Runde konnte man das noch nicht absehen. Meines Erachtens eine ganz, ganz schlechte Entscheidung von dem schlechtesten Ringarzt aller Zeiten. Die ganze Korruption dieser Entscheidung zeigt sich doch herrlich im Zusammenspiel mit dem Sylvester-Kampf. Da liefen wirklich Sturzbäche von Blut in die Augen von Sylvester und Onkel Wagner scheint die Entscheidung ganz entspannt dem Sylvester zu überlassen. Und warum? Tja, da war es ein Schlag => KO-Niederlage. Hier war es ein Kopfstoß => Punktentscheidung; sprich sofort abbrechen, da Cunningham zuletzt gut aufkam. Sowas geht einfach nicht, dieser Mann ist eine Schande für den deutschen Boxsport.
Übrigens kann man zur Leistung der ARD wirklich nur das Wort Katastrophe mehrmals wiederholen. Das war gestern einfach lächerlich. So viel geballte Inkompetenz da zusammen ist schlichtweg schrecklich zu beobachten. Nicht nur, dass die parteiisch bis zum Erbrechen sind, sind sie eben auch noch völlig ahnungslos, so dass die dem Zuschauer noch nichtmal erklären konnten, warum nun in dem einen Kampf die Punkte gezählt werden und in dem anderen Kampf der Boxer durch KO verliert. Ich schäme mich da wirklich fremd. Und von Maske kann ich wirklich nicht mehr dieses klare Einzelhände Geschwätz ertragen. Das ist für Maske der Weg zum Erfolg bei
jedem Kampf. Mein Gott, das ist doch kaum auszuhalten. So ein Kampf schreit doch nach Rematch, auch das wird nicht thematisiert. Einfach schrecklich. Damit hat die ARD alles verloren, was sie bei mir in letzter Zeit an Sachlichkeit aufgebaut haben. Parteilichkeit ist ja die eine Seite, aber diese erschreckende Inkompetenz nervt nochmal genauso. Da gibt der deutsche Gebührenzahler doch wirklich viel Geld für aus, kann man da den Reportern nicht wenigstens mal einen Crashkurs in Boxkunde verpassen?
Warum war das kein TKO? Wie saht ihr die Kopfstöße? Der erste war aufkeinenfall absicht, beim zweiten bin ich mir nicht sicher.
Wie oben schon angedeutet. Entsteht der Cut durch Schlagwirkung bedeutet das TKO. Entsteht der Cut durch einen unabsichtlichen Kopfstoß: Punktentscheidung wenn 4 Runden geboxt sind. Entsteht der Cut durch einen absichtlichen Kopfstoß gibt es eine Disqualifikation. Hier hätte ich zum Beispiel bei dem ersten Kopfstoß durchaus auch eine Absichtsentscheidung des Ringrichters nachvollziehen können. Das sah schon arg vorsätzlich aus. Dann hätte man Cunningham einen oder zwei Punkte abziehen müssen. Dieser Cut konnte nun aber nie im Leben zu einem Abbruch führen. Der zweite Cut später durchaus.
Blut im Auge alleine seh ich explizit als KEIN Argument an und wird wohl auch weltweit so gesehen.
Berichtige mich, wenn ich mich da irre, aber eigentlich bin ich mir sehr sicher, dass das durchaus zu einem Abbruch führen kann. Und zwar dann, wenn aus einem Cut Blut derart in das Auge fließt, dass der Boxer nicht mehr sehen kann und dementsprechend verteidigungsunfähig ist. Dann muss der Ringarzt den Abbruch empfehlen oder selbst abbrechen (je nach Verband und Land), auch wenn der Cut selbst nicht gesundheitsgefährdend ist. Bei Sylvester wäre so eine Entscheidung z.B. auch gut vertretbar gewesen.