carlise hat für mich dieses jahr einen schlechten job gemacht. mein hauptkritikpunkt ist dabei das three-guard-system mit barea-kidd-terry, das gegen schwache team zeitweise funktionierte, gegen die großen jedoch meistens nicht.
barea und kidd zusammen auf dem feld war für mich großer unfug, erst recht wenn barea sogar noch den ball bringt und kidd nur an der dreierlinie parkt.
carlise hat es über die saison immer wieder geschafft, spieler für zwei drei spiele in die rotation zu pushen (singleton, am anfang green, am ende hollins). jedoch waren das alles strohfeuer, es gelang nicht neben den gesetzten acht einen weiteren spieler richtig fest in die rotation einzubinden.
so spielten dann in den playoffs die big eight 224 von 240 möglichen minuten. entspricht 94% der spielzeit.
gerade da im laufe der saison george, stackhouse und diop als unterstützung ausfielen, kann man eigentlich erwarten dass es jemanden gibt, der mehr einspringt als ein hollins mit neun minuten spielzeit.
gerade singleton hatte immer wieder sehr gute phasen, wurde dann jedoch von einem zum anderen spiel nicht berücksichtigt (und spielte in den playoffs keine rolle).
während das bei ihm eventuell noch damit begründet werden kann, dass die position des PF mit dirk und bass "leider" 100%-ig besetzt ist, sieht das bei der personalie green anders aus: gerade er hätte in der regular season viel mehr eingebunden werden müssen, anstatt man die ganze zeit auf barea+kidd+terry setzt.
green spielte fast nur zusammen mit der zweiten fünf garbage time, ballerte da oft und wusste sich in der offense nicht richtig einzuordnen.
ihn neben kidd zu setzen (und barea die playing time zu geben, wenn kidd pausen benötigt), hätte viel mehr sinn gemacht. zumal am anfang der saison green teilweise zeigte, zu was er fähig ist (z.B. Double Double gegen die Clippers).
der junge hat athletik bis unter die hallendecke und kann dem team eine dimension in der offense geben, zu der sonst niemand imstande ist. natürlich ist der ganze spaß turnoveranfällig, gerade da green mit seinen 23 jahren noch etwas unerfahren ist (er ist gleichalt wie spurs-pg-rookie george hill).
die spurs vertrauen in der regular season solchen spielern (hill / mason), oder damals einem jungen rookie-aufbau namens t. parker. selbst um des wissens das diese mal fehler machen werden. wir hingegen benchten green gefühlte acht mal nach 2min, obwohl wir ihn starten ließen.
wir drafteten einen talentierten einser, um ihn gleichzeitig einen tweener in terry vor die nase zu setzen.
letzterer punkt geht nicht mal zu 100% auf die kappe von carlise, dass ist eher ein generelles problem, dass man in dallas viel umherwürfelt, dabei nix halbes und nix ganzes macht, spieler teilweise aufbaut um sie dann genauso konsequent fallen zu lassen.
in kurzform: ich habe seit jahren das gefühl, das man seitens der mavs keinen konsequenten plan hat. carlise hat sich in diese planlosigkeit gut eingefügt. willkommen in big d!
Ich bin der letzte, der Terry-Kidd-Barea
DAUERHAFT gemeinsam auf dem Feld sehen will, und hab mir verwundert die Augen gerieben, dass das überhaupt teilweise richtig gut funktioniert hat. Ich glaube aber, dass sie mangels Alternativen einfach keine andere Wahl hatten, als das so durchzuziehen, denn spielerisch und vom BB-IQ her war das einfach das beste, was Dallas zu bieten hatte. Aber natürlich war absehbar, dass das niemals gegen große Teams funktionieren würde, nur wer sollte denn die Rotation im Backcourt knacken?
Du sagst Green. Es stimmt, er ist athletisch wie Sau, kann scoren, und ich bin mir absolut sicher, dass sie den gerne gebracht hätten. Allerdings denke ich, dass Green ne dumme Nuss ist. Wir erleben hier genau dasselbe, was man vorher schon aus Boston und Houston kannte. Der Typ verfügt über keinerlei BB-IQ. Wenn er den Ball hat, macht es offenbar click in seinem Hirn, Tunnelblick_on und er sieht keinen Mitspieler mehr. Auch hab ich da einige Momente mit ihm auf dem Feld gesehen, wo er da sowohl offensiv als auch defensiv völlig deplatziert rumstand und mehrfach gepennt hatte, Ergebnis waren einige broken plays. Vielleicht kann er es einfach nicht besser. Vielleicht hat er ne Lernschwäche oder was, keine Ahnung. Aber es ist mMn kein Zufall, dass er schon bei seinen beiden vorherigen Teams wenig bis gar nicht zum Zug kam. Schneid Antoine Wright den Kopf ab und näh ihn auf den Körper von Green, und du hast Tracy McGrady in seiner Prime. Leider kann Greens Körper nicht viel mit Greens Kopf anfangen. Jedenfalls nicht auf dem BBall-Court.
Gibt es sonst noch wen im Backcourt bzw. auf der 3, den man hätte bringen können? Nein. Man darf auch nicht vergessen, dass die 3-Guard-Line-up eher aus der Not geboren wurde. Wenn Dallas einen Center hätte, der wenigstens ansatzweise scoren könnte, hätten wir dieses Problem nicht.
Auch der Barea-Kidd Backcourt, den will ich auch nicht. Aber auch hier ist klar, wieso das so oft gespielt wurde. Wenn Dallas einen Slasher auf der 2 hätte, hätte man das Problem nicht. Außer Barea (mit Abstrichen JHo) hat Dallas niemanden, der seine Gegenspieler off the dribble schlagen kann. Kein Inside Scoring, kein Zug zum Korb, was bleibt dann noch? Dirk im High Post in einer Isolation oder Jump Shot afer Jump Shot after Jump Shot. Und wir haben nicht mal gute Jumpshooter außer Terry und dem Diggler. Und wie gesagt, es ist kein Zufall, dass Dallas in der letzten Phase der Saison mit Small Ball den meisten Erfolg hatte. Es hapert an allen Ecken und Enden in dem Kader. Nichts gegen JJ, er hat das Herz eines Löwen, aber wenn er plötzlich in der NBA ein go-to-guy wird, dann hast du ein ernsthaftes Kaderproblem.
Ich denke, Carlisle hat alles in allem einen guten Job gemacht. Wer hat denn wirklich geglaubt, dass Dallas die 2. Playoff Runde erreicht. Ich hab die meiste Zeit während der RS nicht mal gedacht, dass sie die Playoffs überhaupt erreichen. Es ist einfach nicht mehr drin mit dem Kader. Dallas braucht defintiv noch 2 Qualitiy-Spieler auf der 5 und der 2, wenn sie wieder mitreden wollen. Und das bitte schnell, bevor Dirk nicht mehr krauchen kann.