Die Diskussion wurde doch schon zigmal geführt. Die Frage ist vielmehr, wie wichtig es Deron ist, für einen Contender zu spielen. Die Nets müssen dafür schließlich auch noch einiges tun, und als der Macher schlechthin gilt Billy King bisher ja nicht gerade.
Was die Chancen auf Deron betrifft, steigen die natürlich umso mehr, wenn Dwight ebenfalls die Chance wahrnehmen würde, mit ihm und Dirk zusammen in Dallas zu spielen. Eben der Garnett-Effekt, der damals nicht dem Trade zu den Celtics zugestimmt hätte, wenn ihm das zukünftige Team nicht auch noch durch die Aussicht schmackhaft gemacht worden wäre, nicht nur mit Pierce, sondern auch noch mit Ray Allen zusammen spielen zu können.
Es kommt schlichtweg darauf an, welches Szenario Dallas und andere Teams diesen Spielern bieten können. Ob es Deron reicht, "The Man" eines derzeit nicht konkurrenzfähigen Teams zu sein, selbst wenn es in Brooklyn spielt, kann ja zumindest angezweifelt werden. Ganz offensichtlich hält er sich noch alle Optionen offen, denn sonst hätte er schon seine Option ziehen bzw. seinen Vertrag mit den Nets verlängern können.
Die Spieler werden sich genau angucken, was ihnen welches Team für die Zukunft bietet. Pluspunkte für die Mavs sind die Möglichkeit, frühzeitig um einen Titel mitzuspielen (sofern sowohl Deron als auch Dwight kämen, was bekanntlich der best case dessen ist, was in Dallas letzten Sommer eingeleitet wurde). Zudem ein Management, das bewiesen hat, einen Rebuild um einen Superstar bewältigen zu können (das ist interessant für die Zeit nach Dirk). Und ein Eigentümer, der bereit ist draufzuzahlen, wenn er sich etwas davon verspricht. Dass Cuban derzeit von einigen als "cheap" bezeichnet wird, zeigt nur, dass diese nicht verstanden haben, dass die Mavs diesmal Neuverpflichtungen eben auf einem anderen Weg planen.
Was die Gehaltseinbußen betrifft, ist es eine Milchmädchenrechnung: Klar sind 10 oder wieviele
garantierte Millionen ein netter Spatz in der Hand, aber die Aussicht auf Werbeeinnahmen als Champion kann das ausgleichen oder gar übertreffen. Durch das letzte Jahrzehnt sind die Mavericks ja keine kleine Marke mehr, sondern recht beliebt und vor allem bekannt. Ob da die Nets so viel besser sind, bleibt abzuwarten. Vorerst bleiben sie Team Nr. 2 in New York, denn die Knicks sind die weitaus größere Marke, und bevor man sich nicht durch größere Erfolge von diesen unterscheidet, muss Brooklyn nicht zwangsläufig die wirtschaftlich interessantere Adresse sein.
Was den Lifestyle betrifft, ist es zudem immer eine Charakterfrage (wiederum das Beispiel Garnett, der Billups anrief und danach fragte, wie es in Boston wäre - mit der Antwort: "Das Publikum wird dich lieben, und was interessiert dich da sonst noch? Du bleibst doch eh immer zu Haus!"
), und auf fette Texaner sollte man Dallas auch nicht reduzieren. Die Stadt scheint einigen ganz gut zu gefallen. Williams ist jedenfalls selbst Texaner (dort aufgewachsen) und mag seinen Staat.