Der 2012er Plan ging in die Hose. Ob knapp oder nicht (sefant: 50/50 bei Williams) spielt keine Rolle. Man reagierte, indem man die Leute von der Resterampe holte - ausgestattet mit Einjahresverträgen. Dabei gab es bei allen drei neuen Startern gute Gründe, dass die bisherigen Teams mit ähnlichen Anspruch (Indiana, Clippers und Memphis) allzu gerne auf die weiteren Dienste von Kaman und Co. verzichtet haben.
Wenn man als Playoff-Aspirant dann mit Mike James als Starter in die entscheidende RS-Phase gehen muss, ist da gehörig etwas schief gelaufen. Leider macht man jetzt 2013 den gleichen Fehler erneut und geht "All in" mit mauen Aussichten auf den Hauptpreis. Und die zweite Garde ist dann schon futsch, wenn man erkennt, dass Plan A nicht funktioniert. Also erneut: Resterampe wir kommen! Mittelmaß (best-case), wir kommen. Genau das Mittelmaß, welches man nach 2011 nicht wollte und weswegen man das Meisterschafts-Team zerpflückt hat.
Bei aller Dankbarkeit gegenüber Cuban stört mich hier diese augenscheinliche zufriedene Selbstverliebtheit mit sich und der Welt seit dem Titel. Es ist toll, wenn er denkt, dass unter dem neuen CBA eine flexible Cap-Situation unabdingbar ist für weitreichenden Erfolg. Dann muss mein Plan aber auch besser sein, als nur auf Howard, Williams etc. zu HOFFEN. Mit (außer Nowitzki) keinem Talent in der Hinterhand. Mit keiner Qualität in der Hinterhand, die nicht weit über 30 ist (Marion, Carter). Ohne Picks als Assets für nen möglichen S+T.
2011 hatte man den perfect storm. Selbst der war eher dem Zufall (DustChip² wurde nebenbei DPOTY) geschuldet als einem ausgeklügelten Plan des FO. Seitdem hat man Mist verzapft, und zwar am laufenden Band. Man hat sich kaputtgespart und qualitativ heruntergewirtschaftet. 2011 titel-run und 2013 Mike James auf der Eins. Als bester PG im Team.
Chandler abzugeben war dann im nachhinein quatsch, wenn der Ersatz dann so brutal schlecht zu Nowitzki passt (Kaman). Und Quatsch hoch drei, wenn man "auch aus gesundheitsbedenklichen Gründen" mit Tyson nicht verlängern wollte und nun ernsthaft überlegt, sich Bynum ans Bein zu binden.
Man bringt seit Jahr und Tag keine eigenen Picks in die Rotation, ist extrem alt und lässt dann U30 Spieler mit Athletik wie Brewer für nen 2016 2nd Rounder ziehen. Aber hey, hat ein bißchen Cap gespart in der Hoffnung auf Allstar X.
Was Cap alleine nützt hat man diesen Sommer gesehen. Ein sche*ß! Rund 25% ist besetzt von Nowitzki, die alternden Spieler sitzen auf den gut dotierten Verträgen (Marion). Alles was jung ist wurde in die Wüste geschickt um Platz zu schaffen. Und für das gleiche Geld holt man dann Mike James und Co. Anstatt den Vertragsspielraum bei Rookies und deren moderaten Gehaltsjahren im Vergleich zur Talent-Entwicklung zu nutzen.
Das Mavs-FO war anfang des Jahrtausends mies. Damals war man aus Sicht des Caps Top 3, hatte dafür jedoch zu viele Erst- und Zweitrundenniederlagen. Zu viele Experimente (Walker), zu wenig Kontinuität. Und das alles mit einem Top-5 Spieler in der Prime. Der späte Erfolg war dann eher zufällig als strategisch geplant (zum Zeitpunkt des Trades hoffte man nicht auf Kidd als Titelbringer für 2011; Chandler wollte man wegen seines Vertrages).
Im Laufe der letzten Jahre wurde Cuban knausrig, und verkauft uns dies jetzt als geniale Strategie. Und wir dürfen uns dann rent-a-Odom oder Mike James ansehen. Danke, Mark!
Irgendwer meinte vorgestern (JerryWest?), er wird in fünf Jahren gerne an die Mavs-Zeit 2010 - 2014 zurückdenken. Wenn ich das 2011er-Team sehe und dann vor Augen habe was daraus gemacht wurde, ist "Freude" nicht unbedingt das erste was einem in den Sinn kommt. Und wenn ich an die b-2-b blowouts denke, die ich 2012/2013 live im AAC gesehen habe, könnte ich eher kotzen als mich freuen. Das wird sich auch in fünf Jahren nicht ändern.