das ding bei adelman ist ja auch, dass er keine strikten rollen vorgibt. die spieler sollen sich ihre rolle selbst erspielen und das ganze selbst ausbalancieren. das ist ein ansatz der größtmögliche flexibilität bietet und darauf ausgelegt ist, eine gute teamchemie zu bilden. allerdings sieht man auch, wie kopflos, ideenlos und identitätslos ein team unter diesen umständen zu saisonbeginn aussehen kann.
ein weiterer punkt, den ich adelman ankreiden muss, ist seine offense. klar war die in sacramento ein musterbeispiel für exzellenten offensivbasketball und es wär schön, wenn wir sie auch einsetzen könnten. doch die realität ist halt, dass unser spielermaterial eher für etwas anderes geeignet ist. einem tracy mcgrady nimmst du doch seine größte stärke (das kreieren für andere bzw. sein passspiel im halbfeld), wenn du ihm den ball am liebsten aus den händen nehmen und ihn stattdessen um screens laufen lassen willst.
Ersetze Adelman mit Carlisle und Tracy mit Dirk und es trifft in größten Teilen auch auf die Mavericks zu; vor allem in den letzten Spielen.
Habe nun das Lakers-Spiel gesehen und empfinde es als einen großen Fortschritt.
Die Defense war endlich einmal ok, man hat nicht zu viele Runs zugelassen. Die Offense lief relativ flüssig, die Würfe wurden auch versenkt und wir konnten ab und zu zum Korb ziehen. Die Mischung aus Carlisles Motion-Offense und den Isolationplays für Dirk war heute das erste Mal ok.
Eigentlich verrückt: Dirk nimmt in den ersten beiden Vierteln richtig blöde Würfe und trifft diese teilweise sogar. In der zweiten Hälfte dagegen wurden zunehmend Isos für ihn kreiert; er trifft allerdings überhaupt nicht. Zwei Korbleger (von denen einer zugegebenermaßen nicht leicht war) verlegt, ein 1-1 Fadeaway gründlich vergeigt und ein paar offene Würfe oder beim 1-1 über den Mann nicht getroffen. Eigentlich sind genau das seine Stärken.
Da hat heute etwas das Wurfglück gefehlt --> denn gerade in der zweiten Halbzeit haben mir seine Wurfpositionen sehr gut gefallen. Ansonsten spielt er momentan, wenn er gedoppelt wird, wie vorletzte Saison gegen die Warriors. Unkontrolliert und langsam in seinen Entscheidungen. War das erste Spiel, in dem er diese Funktion wieder vermehrt ausgefüllt hat --> deshalb glaube ich, dass er in den kommenden Spielen wieder an letzte Saison anknüpfen kann.
Versenken wir nun noch ein paar Dreier mehr und versuchen noch mehr zu cutten (vor allem wenn Dirk gedoppelt wird --> hat mit Josh letztes Jahr ganz gut geklappt), dann könnte die Offense ganz gut laufen; Auch wenn wir immer wieder Probleme bekommen werden, wenn unsere Bank spielt (vor allem Bass muss sich steigern).
Ansonsten gefällt mir Gerald Green. Er spielt nicht zu überhastet, reiht sich gut ein, überdreht nicht und verteidigt eigentlich ganz gut. Sein Dribbling ist natürlich noch sehr schwach und hat sich in den letzten Jahren kaum verbessert. Hoffen wir, dass er auch das noch besser in den Griff bekommt. Weil dann ist er in Zukunft sicher ein potentieller 20-Punkte-Mann.
Hoffen wir, dass er auch nach dieser Saison noch in Dallas spielt.
Schön, dass Kidd ab und zu zum Korb gegangen ist. Terry auch mit einem guten Spiel. Bei ihm wird es immer darauf ankommen, dass er seine Würfe trifft. Finde es bewundernswert wie oft er mit seinem schmächtigen Körper zum Korb zieht, ist seine Athletik und Sprungkraft doch eher schwach.
Naja, alles in allem lässt sich an dieses Spiel anknüpfen. Die Mischung in der Offense war deutlich besser, die Defense war zwar nicht sehr gut, aber doch ganz in Ordnung. Hoffen wir, dass wir ähnlich weiterspielen können.
Dann sollten die Playoffs machbar sein.
Alles in allem stimme ich dennoch Barea zu:
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam: )
