Also nur abkassieren und dann egal, was danach kommt? Also keine optimale Vorbereitung, weil das ja Risiken birgt? Und ist vielleicht die "normale" Vorbereitung nicht auch zu riskant, weil man da z.B. über einfach in der Gegend rumliegende wilde Wurzeln stürzen kann?
Also nein, so wird das nix. Das drückt nicht gerade großes Selbstvertrauen von Boxer und Promoter aus. Das ist alles verkehrte Welt. Nicht die Vorbereitung, sondern der Klitschkokampf selbst ist das Risiko, um das es geht, das Risiko, dass Povetkin (gnadenlos) verliert, das Risiko, dass er nicht optimal vorbereitet war, das Risiko, dass sein Selbstbewußtsein einen Schaden nimmt usw. Bei der jetzigen Herangehensweise bleibe ich am besten gleich morgens liegen, denn das ganze Leben ist ja ein Risiko.
Muss ich meinen Boxer schonen? Schont ihn sein Gegner? Muss ich ihn beschützen? Wer beschützt ihn vor seinem Gegner?
Wie wir ja im WKlitschko-Rahman-Kampf so eindrucksvoll gelernt haben
laugh2
, steht ein Boxer im Ring völlig allein. Er muss also optimal vorbereitet sein, niemand kann ihm mehr helfen. Ich sehe aber ganz und gar keine optimale Vorbereitung Povetkins, ich sehe nur Schon- und Magerkost. Auch bestes Sparring ersetzt keinen "echten" Kampf. Natürlich könnte Povetkin einen Zwischen- oder Aufbaukampf auch verlieren. Aber dann hat er einfach auch keinen Klitschkokampf verdient. Vor allem aber zeigt die Auswahl der Gegner, dass es mit dem Glauben an den eigenen Boxer bei Sauerland nicht sehr weit her ist. Ich finde es traurig.
