Ich spreche van Gaal große Dienste für den deutschen Fußball zu. Die halbe NM bestnad bei der WM aus Bayernspieler. Auch vom SPielstil her sah das schon ganz anders aus als noch ein jahr vor der WM. Die ganze Mentalität hat sich in breiterem Ausmaß geändert.
Wesentliche Bayernspieler waren es deren 4. Lahm, Schweinsteiger, Müller, Klose. Badstuber war als LV überfordert (ist halt nicht seine Position), Kroos war Ergänzungsspieler, Butt reiner 3. TW, der nur wegen der Adler-Verletzung mitgenommen wurde, Gomez war dabei.
Verdienst von vG sind Schweinsteiger auf der Sechs und selbstverständlich Müller, den er aufgebaut hat. Lahm war so, wie quasi immer und Klose war Löws Verdienst, den der hat bei vG ja keinen Stich bekommen (was natürlich an oder wenigstens zu einem großen Teil an Klose selber lag). Der Systemwechsel wurde von Löw bereits im Rückspiel gegen Russland vorgenommen worden. Das entscheidende Puzzleteil war hierfür Özil. Natürlich war es vorteilhaft, und auch das ist ein (Mit-) Verdienst von vG, dass die Bayernspieler sehr selbstbewusst zur NM kamen. Aber Löw ist jemand, der sehr akribisch die NM vorbereiten kann, das hat die NM 2006, 2008 und 2010 gezeigt.
Bayern ist viel systematischer aufegstellt, starke Flügelspieler mit "falschem Fuß" bestimmen das Offensivsystem. Die deutsche NM hat diese überragenden Flügelspieler nicht, ist aber auch viel flexibler und nicht von diesen Spielern derartig abhängig. Im Endeffekt waren sie auch nicht von Özil abhängig, sondern hatten mehrere Spieler, die offensiv kreieren oder abschließen konnten. Löw erlaubt sich den Luxus einen "Joker" zu haben, nämlich Podolski, der teilweise im Kombinationsfluß abfällt, aber eben mal unberechenbar ein Tor schießt und damit einen "Big-Point" setzt.
Ein Müller ist kein idealer Außenspieler und keiner der einen Spielzug initiiert, aber er ist jemand, der Spielsitautionen toll erfasst.Nur braucht er jemanden, der diese Situation schafft. das war letztes Jahr Robben, der nicht gestoppt werden konnte (außer Mailand), bei dem aber viele fragten warum nicht, denn eigentlich machte er immer das Gleiche.
In der NM sind dies neben Özil aber auch Klose oder auch ein Khedira, der durch Dynamik mal das Tempo ändert.
Auf Robben hat man sich derzeit eingestellt und eigentlich müsste das Spiel dann schneller verlagert werden. Das passiert nicht. Ich habe jetzt aber nicht genug gesehen, ob die annderen Spieler wie Schweinsteiger, Pranjic es nicht schaffen oder ob Robben sich vielleicht auch zu spät vom Ball trennt, wenn er erkennt, dass sein A-Spielzug nicht funktioniert.
Löw propagiert ja immer, das schnelle Weiterspielen des Balles und verkündet, um wieviel Zehntelsekunden es jetzt schneller geht. Bei Bayern war dies definitiv nicht der Fall. In einem der wenigen lichten Momente stellte Rethi fest, dass der Ball immer es angenommen und dann verarbeit wird.
Auch ein überfallartiges Umschalten von Abwehr auf Angriff, wie es der BVB sehr, sehr gut praktiziert, aber auch die deutsche NM gegen England und Argentinien schaffte, fehlt mir im Bayernspiel komplett. Und auch da gibt es -zugegebenerweise weniger- Situationen, in denen es möglich wäre.
Ich glaubve ja auch weiterhin, dass vG ein sehr guter Trainer ist, aber Flexibilität ist nicht seine ganz große Stärke
Er will die Spiele anscheinend durch reine eigene Stärke gewinnen, während andere Trainer auch gezielt Schwächen des Gegners suchen. Aber vielleicht ist ihm das nicht männlich genug