Gewalt zwischen Fußballfans Löwen-Anhänger: Brutale Attacke auf Bayernfans
Bis zu 50 vermummte Anhänger des TSV 1860 haben das Vereinsheim des Bayern Fanclubs “Schickeria” beschädigt – und einen jungen Mann verletzt.
Zahlreiche Fußballfans des TSV 1860 haben in der Nacht zum Samstag Anhänger des FC Bayern brutal angegriffen. Die Attacke spielte sich vor dem Vereinsheim des Bayern-Fanclubs “Schickeria” in Obersendling ab. Ein Bayern-Fan wurde im Gesicht verletzt, ein Angreifer brach sich den Arm. Die Polizei nahm fünf Löwen-Fans vorläufig fest und fahndet nach den übrigen Tätern.
Die Auseinandersetzung begann laut Polizeisprecher Peter Beck am Freitagabend gegen 23.15 Uhr, als 20 bis 50 dunkel gekleidete und teilweise vermummte Löwen-Fans in der Zielstattstraße ein Auto angriffen. In dem Ford saßen drei Bayern-Fans, die gerade das Vereinsheim der “Schickeria” verlassen hatten. Die Angreifer zertrümmerten mit Füßen und Fäusten Heck-, Front- und Seitenscheiben des Fahrzeugs. Sie rissen auch die Beifahrertür auf und schlugen dem neben dem 19-jährigen Fahrer sitzenden 22-jährigen Münchner ins Gesicht. Er erlitt ein Hämatom am rechten Auge und einen Riss am Nasenrücken. Zur selben Zeit wurde auch das Vereinsheim attackiert. Die TSV-Fans beschädigten die Eingangstür des Hauses und warfen eine Fensterscheibe ein.
Noch vor dem Eintreffen der Polizei flüchteten die Täter. Im Rahmen der Sofortfahndung aber machten die Beamten fünf Männer dingfest. Sie sind zwischen 22 und 46 Jahre alt und fast alle der Polizei bekannt. Sie wurden vorläufig festgenommen, später aber wieder entlassen. Ein 22-Jähriger hatte sich offenbar beim Schlagen gegen die Tür des “Schickeria”-Hauses den Arm gebrochen.
Laut Polizei machen die mutmaßlichen Täter keine Angaben . Bei der ,,Schickeria” handelt es sich um eine sogenannte Ultra-Gruppierung, also den besonders harten Kern der Bayern-Fans. Ob die Angreifer auch zu den Ultras der Löwen-Szene gehören, ist nach Angaben der Polizei noch nicht geklärt. Die Polizei sucht Zeugen, die das Geschehen beobachtet haben (Telefon 089/2910-0).
Der Angriff sei aus heiterem Himmel gekommen, sagt Thomas Emmes, der beim Fanprojekt München die Bayern-Anhänger betreut. Ihm sei keine Provokation im Vorfeld bekannt. Beunruhigend sei der Angriff auch, weil bislang gegolten habe, dass man die Räume der gegnerischen Anhänger nicht attackiere: “Das war ein ungeschriebenes Gesetz.” Der für die Löwen zuständige Betreuer des Projekts wollte sich nicht zu dem Vorfall äußern.
Quelle:
www.sueddeutsche.de