Der FC BAYERN MÜNCHEN - Thread 2011/2012


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Zapator

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mal eine Frage an die Taktik Experten im modernen Fussball - gibt es denn bei Standards nur eine fixe Zuordnung fuer alle Spieler, d.h. jeder bleibt stur bei seinem Mann?
Oder gibt's auch eine Art von Raumdeckung wo jeder eine Zone verteidigt?

Mal eine ketzerische These:
Warum stellt man sich bei einem Freistoss aus dem Halbfeld ueberhaupt an die Strafraumgrenze als Abwehrreihe?
Aus meiner Sicht erhoeht das eher die Chance der Stuermer dass sie sich beim Reinlaufen vom Verteidiger absetzen koennen.
Ohne die Zahlen zu kennen glaube ich auch dass prozentual gesehen mehr Tore nach Halbfeldfreistoessen fallen als nach Ecken .

Wenn schon alle im 16er stehen wuerde das finde ich nicht die Situation der Abwehr verschlechtern, da man faktisch den Gegner ohnehin nicht vom Tor weghalten kann.
Ich wuerde sogar sagen dass die Freistoesse genauso geschlagen werden wuerden, nur dass die Verteidigung sich besser positionieren koennte.
 

heiko2183

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Es gibt reine Manndeckung, reine Raumdeckung und Mischformen...
Hat natürlich alles Vor und Nachteile:
Bei der klaren Zuteilung hat jeder Verteidiger seine klare Aufgabe. Allerdings ist es eben kaum möglich im üblichen Getümmel wirklich immer am Gegenspieler zu kleben zumal mittlerweile oftmals auch Angreifer freigeblockt werden.

Bei der Raumdeckung hat man das Problem, dass die Verteidiger oftmals eben wirklich einfach nur im Raum stehen und man sich gerne auch auf die kopfballstarken Mitspieler verlässt. Es ist absolut notwendig, dass die Spieler auch bei der Raumdeckung alle konzentriert 2-3 Meter anlaufen um aus der Bewegung gegen den Ball zu gehen. Sonst hat man keine Chance gegen einen Angreifer, der mit dem Schwung aus 10 Metern Anlauf zum Kopfball hochgeht.

Die meisten Profiteams spielen aus meiner Sicht aber Mischformen indem man 4-5 Spieler im Raum postiert während 2-3 Spieler den starken Kopfballspielern des Gegners zugeordnet werden.

---

Der andere Punkt den du anspricht halte ich für eines der seltsamsten Phänomene im Fussball. Ich bin ebenfalls absolut davon überzeugt, dass es nicht sinnvoll ist alle Abwehrspieler am 16er zu positionieren und dann zurück in Richtung Tor zu laufen.
Es werden ja immer mehr Standards aus dem Halbfeld direkt auf das Torbzw die lange Ecke gezogen und man sieht dadurch immer wieder Bälle, die ohne Berührung direkt ins Tor segeln oder aber durch eine minimale Berührung von Verteidiger oder Angreifer im Tor landen.
Ich denke es wäre sinnvoller die eigenen Verteidiger im 5er zu platzieren um dann dem Ball entgegengehen zu können.
An der Uni hatten wir diese Diskussion auch schon oft und einige Studenten bzw der Fussballdozent selbst praktizieren diese Art der Verteidigung bei Standards in den von ihnen trainierten Mannschaften.

Genauso wie man meiner Meinung nach bei jedem eigenen Eckball als angreifende Mannschaft einen Spieler zusätzlich nach Außen stellen sollte. Damit zieht man dem Gegner praktisch immer 2 Spieler aus der Mitte ab.
 

theGegen

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@Zapator: Wenn die Verteidigung tiefer im Sechzehner steht, vergibt man die Chance, einen Spieler abseits zu stellen, um eine Gefahr zu vermeiden.
Je tiefer man steht, desto tiefer rückt auch der Gegner rein und dann wird es vor dem Tor erst recht unübersichtlich und es reicht dann schon, wenn einer nur irgendwie an den Ball kommt, da hat der Torwart noch weniger Chancen als in der anderen Variante, beim Spekulieren ob der Ball auf's Tor geht oder als Flanke gedacht ist.
 

heiko2183

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Wenn du die eigenen Spieler im 5er positionierst und dann dem Ball entgegenlaufen lässt, können sie die Bälle rund um den 16er bis zum Elfmeterpunkt problemlos klären, da sie mit Anlauf entgegenlaufen können. Bei Bällen die sehr lange in den 5er gezogen werden kommt es dann zum Duell zwischen Keeper und Angreifer.

Allerdings herrscht hier kein großes Getümmel mehr, da die eigenen Abwehrspieler ja rausgelaufen sind. Und der Keeper kann dann recht sorgenfrei zum Ball gehen, da sich die Angreifer im 5er keine Berührung leisten dürfen.

Also im Amateuerbeich klappts :)
 

Zapator

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@Zapator: Wenn die Verteidigung tiefer im Sechzehner steht, vergibt man die Chance, einen Spieler abseits zu stellen, um eine Gefahr zu vermeiden.
Je tiefer man steht, desto tiefer rückt auch der Gegner rein und dann wird es vor dem Tor erst recht unübersichtlich und es reicht dann schon, wenn einer nur irgendwie an den Ball kommt, da hat der Torwart noch weniger Chancen als in der anderen Variante, beim Spekulieren ob der Ball auf's Tor geht oder als Flanke gedacht ist.

Das mit dem Abseits kommt aber in der Regel kaum mehr vor und wuerde aus meiner Sicht kein erhoehtes Risiko rechtfertigen das Kopfballduell zu verlieren.
Auch die Getuemmel-Theorie ueberzeugt mich nicht, gerade wegen solcher Situationen wo viele Spieler in Bewegung sind gehen soche Halbfeldflanken ja auch ab und zu mal ins Tor.
Wenn da ein Verteidiger am 5er steht ginge das nicht mehr.
 

PhilIvey

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wie sieht es mit Kontern bzw. das Umschalten dafür aus? Denke dass bei Balleroberung der verteidigenden Mannschaft dann das Umschalten zu möglichen Kontermöglichkeiten schneller erfolgen kann, wodurch eine Überzahlsituation entsteht, als wenn man tiefer in der Verteidigung steht?
 

LeTimmAy

lickface
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wüsst nicht, dass das auswirkungen hat, geht ja darum, dass man am ende sich eh ungefähr am gleichen punkt trifft, nur einmal kommen alle aus der bewegung zum tor und einmal stehen die abwehrspieler eben schon da. man kann natürlich sagen, dass die stürmer trotzdem reinlaufen und dadurch mehr schwung und höhe beim kopfball haben und so den vorteil gegenüber den verteidigern. das wäre ein möglicher grund.
 

theGegen

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Wenn du die eigenen Spieler im 5er positionierst und dann dem Ball entgegenlaufen lässt, können sie die Bälle rund um den 16er bis zum Elfmeterpunkt problemlos klären, da sie mit Anlauf entgegenlaufen können. Bei Bällen die sehr lange in den 5er gezogen werden kommt es dann zum Duell zwischen Keeper und Angreifer.

Allerdings herrscht hier kein großes Getümmel mehr, da die eigenen Abwehrspieler ja rausgelaufen sind. Und der Keeper kann dann recht sorgenfrei zum Ball gehen, da sich die Angreifer im 5er keine Berührung leisten dürfen.

Also im Amateuerbeich klappts :)

So wie die Abwehrspieler rauslaufen, laufen die evtl. gegnerischen Abnehmer ja auch rein (stehen ja nicht alle vorne im Fünfer), so dass es wieder eng und unübersichtlicher wird. Über eine versuchte Abseitsstellung am Sechzehner hat man insofern den kleinen Vorteil des etwas besseren Überblicks und kann obendrein über eine geglückte Abseitsstellung eine Gefahr im Vorhinein verhindern.
 

Zapator

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Bei einem Torwart wie Neuer koennte das tief stehen absolut perfekt fuer einen Konter sein.
Er ruft Leo, und die eigene Mannschaft laeuft schon in die richtige Richtung fuer den Konter waehrend der Gegner erstmal umdrehen muss.

Es spraeche auch noch dafuer dass der Verteidiger den Ball ja auch blocken kann wenn er 50cm oder naeher vor dem Stuermer auf die gleiche Hoehe hochsteigt.

Aus verletzungstechnischer Sicht waere so ein gegeneinander Rennen/Springen natuerlich schon wesentlich riskanter, da waeren "high-impact" Zusammenstoesse vorprogrammiert.
 

LeTimmAy

lickface
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Aus verletzungstechnischer Sicht waere so ein gegeneinander Rennen/Springen natuerlich schon wesentlich riskanter, da waeren "high-impact" Zusammenstoesse vorprogrammiert.

und damit auch fouls im sechzehner, ein weiterer wichtiger punkt.


und: wenn die abwehr sich nich an den stürmern orientiert und sich einfach an den fünfer stellen und die angreifende mannschaft am 16er bleibt, stehen diese leicht frei, kriegen den pass und können draufhalten.


am besten wäre da wohl so eine mischung aus beiden systemen.
 

heiko2183

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So wie die Abwehrspieler rauslaufen, laufen die evtl. gegnerischen Abnehmer ja auch rein (stehen ja nicht alle vorne im Fünfer), so dass es wieder eng und unübersichtlicher wird. Über eine versuchte Abseitsstellung am Sechzehner hat man insofern den kleinen Vorteil des etwas besseren Überblicks und kann obendrein über eine geglückte Abseitsstellung eine Gefahr im Vorhinein verhindern.

Klar, die Stürmer würden dennoch vom 16er reinlaufen. Davon geht man aus. Außerdem sollen die Verteidiger nicht einfach im 5er stehen bleiben. Aus dem Stand kann man kaum effektiv zum Kopfballduell gehen und man hätte wieder das schon übliche Getümmel im 16er, wo der Keeper oftmals von eigenen Mitspielern behindert wird.

Es funktioniert aber wirklich wenn die Verteidiger im 5er starten und dann in Richtung Ball loslaufen. Sie können damit gegen den Ball laufen und die Bälle zwischen 16er und Elfmeterpunkt recht problemlos klären.

Bei Bällen die länger in Richtung Tor geschlagen werden können die Verteidiger nicht mehr eingreifen. Alles was im 5er runterkommt ist bei dieser Variante im Aufgabenbereich des Keepers. Der steht am Ende praktisch alleine im 5er während die Angreifer natürlich auch auf ihn zulaufen. Allerdings herrscht dann eben kein Getümmel. Es sind lediglich die angreifenden Spieler rund um den Keeper und die dürfen ihn laut Regeln dort ja eben nichtmal richtig berühren.

Klingt natürlich abstrakt weil man es seit Jahren in allen Top Ligen anderst sieht. Ist meiner Meinung nach aber nur eine Frage der Zeit bis sich das in dieser oder ähnlicher Form auch bei den Profis durchsetzt. Achtet mal darauf wie viele Tore derzeit durch diese Art der Standards fallen. Die aktuelle Form der Verteidigung ist nun wirklich keine Lösung.
 

le freaque

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Wobei das früher ja auch so praktiziert wurde. Das "Richtung Tor laufen" ist doch erst in Mode, seitdem Standards Richtung Tor getimed werden, als diese in der Merheit vom Tor weggezogen wurden (wie in den 80er und 90ern) stand man ja so, wie von dir beschrieben...ging ja auch kaum anders.
Den Vorteil des heutigen Stellungsspiels sehe ich aber auch nicht. Abseitspositionen gerade bei Freistößen in Strafraumnähe kommen kaum vor, die Gefahr eines unkontrolliert abgefälschten Balls ist höher und die Elfmeterafhr durch Halten letztlich auch. Der einzige Vorteil ist die anfangs bessere Sicht des TW (im Moment der Ausführung), die sich aber schnell erledigt, wenn die Meute erstmal in Gang ist.
 

Michael der Echte

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habe gerade gelesen das Daniela bei Wolfsburg im Gespraech ist, das waere doch etwas. Man kann noch ein bisschen Abloese bekommen und holt dann einen weiteren guten Abwehrspieler, der weniger kostet und die Luecke fuellen kann falls Badstuber oder Boateng ausfallen.
 

Omega

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Es funktioniert aber wirklich wenn die Verteidiger im 5er starten und dann in Richtung Ball loslaufen. Sie können damit gegen den Ball laufen und die Bälle zwischen 16er und Elfmeterpunkt recht problemlos klären.

Als angreifende Mannschaft würde ich 4-5 Kanten parallel und frontal zum Tor aufstellen. Die decken damit locker 6-7 Meter in der Breite ab. (Dürften die nicht sogar eine Mauer wie beim Freistoß bilden?) Dadurch könnten die Verteidiger eben nicht frei durchlaufen, da sie um die "Blockspieler" herumlaufen müssten, denn wenn sie sie umrennen gibt es einen berechtigten Elfer. Den Freistoß würde ich flach auf die Strafraumkante schlagen und einen Schützen(oder auch mehrere), der bei freier Bahn aus 16 Metern den Ball in den Winkel schlenzt hat jede BL-Mannschaft.
 

emkaes

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Als angreifende Mannschaft würde ich 4-5 Kanten parallel und frontal zum Tor aufstellen. Die decken damit locker 6-7 Meter in der Breite ab. (Dürften die nicht sogar eine Mauer wie beim Freistoß bilden?) Dadurch könnten die Verteidiger eben nicht frei durchlaufen, da sie um die "Blockspieler" herumlaufen müssten, denn wenn sie sie umrennen gibt es einen berechtigten Elfer. Den Freistoß würde ich flach auf die Strafraumkante schlagen und einen Schützen(oder auch mehrere), der bei freier Bahn aus 16 Metern den Ball in den Winkel schlenzt hat jede BL-Mannschaft.

Sperren ohne Ball = Offensivfoul

PS: Rückkehr im Protokoll vermerkt.
 

Omega

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Bei der Mauer könnte dies sein, bei einer loseren Formation (Spieler lassen 50 cm Platz zwischen sich) nie im Leben.
 

emkaes

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Hinter der Stirn
Dazu muss man sich aber aktiv in den Laufweg des Gegenspielers bewegen. Blöd in der Gegend herumstehen ist erlaubt. :clown:

Wenn sie nicht blocken, wird das nicht überhaupt nicht effektiv funktionieren können. Sehe jedenfalls keinen Weg. Wenn die sich da als Mauer hinstellen, mache ich mich vorher für einen Laufweg drum herum bereit. Aus vollem Lauf einen quergespielten Pass aus 16m sicher zu vollenden ist auch keien leichte Aufgabe. Ansonsten könnte man eine solche Formation auch leicht abseits stellen. Auch bei Freistößen und der Mauer sehe ich häufig sehr grenzwertige Aktionen von Offensivspielern. Das wird nur in der Regel nie gepfiffen.
 

LeTimmAy

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Wenn sie nicht blocken, wird das nicht überhaupt nicht effektiv funktionieren können. Sehe jedenfalls keinen Weg. Wenn die sich da als Mauer hinstellen, mache ich mich vorher für einen Laufweg drum herum bereit. Aus vollem Lauf einen quergespielten Pass aus 16m sicher zu vollenden ist auch keien leichte Aufgabe. Ansonsten könnte man eine solche Formation auch leicht abseits stellen. Auch bei Freistößen und der Mauer sehe ich häufig sehr grenzwertige Aktionen von Offensivspielern. Das wird nur in der Regel nie gepfiffen.

es macht das ganze noch schwerer diesen schuss dann zu treffen wenn die mitspieler ne mauer vors tor stellen :D
 

L-X

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Wenn sie nicht blocken, wird das nicht überhaupt nicht effektiv funktionieren können.
"Blöd herumstehen" ist natürlich überspitzt formuliert. Durch eine gemütliche kollektive Annäherung in Richtung des hereingespielten Balls könnte man aber den Blockauftrag erfüllen, ohne sich der Gefahr des Sperrens ohne Ball auszusetzen (...theoretisch zumindest, glaube ich...;)).
Ansonsten könnte man eine solche Formation auch leicht abseits stellen.
Das stimmt natürlich. Was am Ende wohl auch dazu führt, dass doch wieder alle an der Strafraumgrenze herumlungern.
 
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