Kahn wäre ein Bauernopfer und willkommener Sündenbock. Klar wird er nicht völlig ohne Anteil sein, aber die Frage ist, inwiefern der CEO das sportliche Tagesgeschäft leiten soll, wenn es genau dafür einen Sportdirektor mit Vorstandsposition gibt. Seine Kontrollaufgabe hat er so vom Gefühl her nicht vollumfänglich wahrgenommen, aber ich kenne aus eigener Erfahrung das Problem, dass man es zu lange im Guten versucht, lange Leine lässt, sich einen vom Pferd erzählen lässt, und zu spät reagiert. Oft auch mit der mißlichen Situation, dass die eigentlich richtige Reaktion in der Außendarstellung desaströs wirken könnte. Da ist es leicht von "fehlender Führungsstärke" zu reden, aber das Ergebnis einer solchen Person wäre, dass jemand wie Brazzo dann auch früh aus dem Fenster fliegt wenn sich alles so zugetragen hat wie behauptet. Das würde vermutlich wieder dem Mann vom Tegernsee mißfallen, so viel Führungsstärke soll es dann doch bittschön auch nicht sein.
Ich würde, wenn sich das alles bestätigt, tatsächlich erstmal den Sportvorstand tauschen gegen jemanden mit Erfahrung, Menschenführung und Integrität. Und mit Kahn einen klaren Plan erarbeiten wie es zunächst weitergeht, mit ihm. Wenn es dann in einem Jahr immer noch eine No-Show ist, dann ihn auch ersetzen. Aber nicht beide auf einen Schlag, oder Kahn zuerst.