Ich finde, dass man der Mehrheit der Bayernfans in dieser Causa nicht viel vorwerfen kann. Das mehrheitliche Moral- undRechtsverständnis passt da schon, Ausschläge in jede Richtung gibt es natürlich immer.
Die Sportkarriere Boatengs ist eh in absehbarer Zeit vorbei. Als Mensch hat er jede Möglichkeit, auch wieder durch die Vordertür beim FCB und in der allgemeinen Öffentlichkeit gehen zu können. Er muss nicht alles auf sich nehmen, toxisch waren seine Beziehungen sicher auch von der Gegenseite (bestimmte Charaktertypen "finden" halt leider zu oft zueinander). Aber er muss sich mit seinem Fehlverhalten auseinandersetzen, seine Ausbrüche reflektieren, seine Fehler auch öffentlich eingestehen (unabhängig von der zeitnah hoffentlich endgültigen Rechtsprechung). Und danach, nein, spätestens ab sofort ein Leben ohne dieses Verhalten führen. Das natürlich nicht öffentlich, aber dauerhaft und glaubhaft. Das liegt einzig und allein an ihm. Fehler, auch ganz schlimme Fehler passieren im Leben. Es kommt darauf an, wie man damit umgeht und was man daraus macht. Und ebenda ist bis jetzt nichts zu sehen, außer einem (juristisch natürlich in Ordnung) Wehren gegen den Urteilsspruch in Bezug auf seine Ex und einstweilige Verfügungen in Bezug auf die Berichterstattung über die verstorbene Kasia.
Und so lange das so ist, kann die Marke FC Bayern keinen Boateng brauchen, weil man den echten Menschen mit normalen Wertekompass, die eben auch FCB-Fans nunmal sind, einfach nicht erklären kann, weshalb das alles irgendwie ok wäre. Und mir als echtem Menschen natürlich auch nicht. Es wäre nunmal nicht ok gewesen.