Der FC Bayern München-Thread 2023/24 – Thomas Tuchel und der Traum vom Triple


Charon

Bankspieler
Beiträge
2.227
Punkte
113
mal angenommen Leverkusen und Stuttgart sind nächstes Jahr mit ihren jetzigen Clubs in der Situation. Ich glaube Alonsos Worte haben mehr Gewicht. Weil er diese Situationen als Spieler schon so häufig erlebt und gemeistert hat. Inhaltlich/Taktisch ist die Vorbereitung wahrscheinlich ähnlich wie in jedem Bundesliga Spiel. Aber trotzdem kann ein Alonso aufgrund seiner Spielerkarriere da einfach glaubwürdiger auftreten.

Ich glaube nicht, dass Ex-Spieler automatisch bessere Trainer sind. Ich glaube viele Jahre war es vielleicht eher umgekehrt und die wenigen Leute die sich ohne große Spielerkarriere durchgesetzt haben, hatten einen besseren Ansatz und mehr Wissen.
Trotzdem sehe ich es heute als Vorteil. Zwei Leute mit dem gleichen Wissen, den gleichen Trainerscheinen und dem gleichen taktischen Ansatz. Dann ist derjenige mit der großen Spielerkarriere garantiert im Vorteil. Und das nicht unbedingt weil er mehr kann... Aber weil er wahrscheinlich im Zweifel mehr Autorität hat. Und wenn schon nicht bei den Spielern. Dann aber bei Fans und Medien. Und auch die tragen zur Stimmung und damit zur Autorität des Coaches bei.
Prinzipiell Stimme ich dir zu, aber ausgerechnet das Beispiel halte ich für nicht gut.
Hoeneß musste die Spieler anders ansprechen, aber durch den gemeinsamen Weg von der Relegation in ein CL VF kann er das erforderliche Grundvertrauen erreicht haben.
Darum geht es ja letztendlich, vertrauen die Spieler darauf, dass der Trainer das richtige sagt. Und das Vertrauen könnte sich Hoeneß dann erarbeitet haben. Ich kann seine Arbeit nicht einschätzen und weiß nicht, warum er es gerade so gut macht, aber die Spieler machen den Anschein ihm das notwendige Vertrauen entgegenzubringen und ein CL VF wäre ein Highlight.
 

elpres

Bankspieler
Beiträge
5.176
Punkte
113
Nicht ganz, sondern eher so:
Ex-Spieler mit den gleichen Trainer-Skills wie Nicht-Ex-Spieler sind im Vergleich aller Wahrscheinlichkeit nach bessere Trainer.
Steigerung dann noch dadurch, auf welchem Niveau der Spieler gespielt hat.
Natürlich kann ein Nicht-Ex-Spieler aber so gute Trainer-Skills haben, dass er trotzdem die meisten oder alle anderen in die Tasche steckt.

Ich würde es vergleichen mit einer guten Physis im Profisport. Die wird dir auf jeden Fall erheblich weiterhelfen, ist aber natürlich bei Weitem keine Garantie dafür dass du es am Ende auch wirklich schaffst.

Es geht bei Leuten wie Zidane, Guardiola oder Alonso gar nicht mal so sehr darum, dass sie Spieler waren, sondern was für Spieler sie waren. Es geht um das Standing und den Ruhm dieser Persönlichkeiten, die zb allesamt als Spieler Mittelfeldstrategen waren, die man zu der womöglich sehr kleinen Gruppe der Fußball-intellektuellen zählen darf (Lothar war mehr so der Bauchtyp). Nur durch dieses Standing bekommen sie so schnell die guten Posten und haben einen extra Bonus, wenn es um den Respekt der Spieler und Vereinsverantwortlichen geht.
 

JL13

Forenidiot
Beiträge
19.130
Punkte
113
Die Zidanesken Karrieren von Mourinho, Klopp, Tuchel, Hitzfeld etc. müssen alle an mir vorbeigegangen sein. Es gibt zig hervorragende Trainer, die als Spieler nichts geschissen bekommen haben und zig Leute, die als Spieler grossartig waren und als Trainer nichts hinbekommen. Dass @le Tissier, der mir vor paar Jahren noch erklären wollte, dass Spielern egal ist, dass Nagelsmann so jung ist und als Spieler keine grosse Karriere hatte, jetzt mit "Alonsos Worte haben mehr Gewicht" kommt, muss ein Witz sein.
 

MRB

Bankspieler
Beiträge
11.539
Punkte
113
Die Zidanesken Karrieren von Mourinho, Klopp, Tuchel, Hitzfeld etc. müssen alle an mir vorbeigegangen sein.
Die mussten sich ihre Meriten aber halt alle erst über Jahre erarbeiten.
Zidane, Alonso, Guardiola sind/waren nach einem tollen Jahr praktisch schon Trainer-Topstars.
 

JL13

Forenidiot
Beiträge
19.130
Punkte
113
Die mussten sich ihre Meriten aber halt alle erst über Jahre erarbeiten.
Zidane, Alonso, Guardiola sind/waren nach einem tollen Jahr praktisch schon Trainer-Topstars.
Sagt ja niemand, dass es keine Leute gibt, die in beidem gut sind. Alonso würde ich aber jetzt auch nicht auf seine Spielermeritem reduzieren. Der musste sich über Sociedad B und jetzt Leverkusen schon auch hocharbeiten
 

MRB

Bankspieler
Beiträge
11.539
Punkte
113
Sagt ja niemand, dass es keine Leute gibt, die in beidem gut sind. Alonso würde ich aber jetzt auch nicht auf seine Spielermeritem reduzieren. Der musste sich über Sociedad B und jetzt Leverkusen schon auch hocharbeiten
Habe ich ja nie bestritten. Meine Aussage war von Anfang an nur, dass es einem als Trainer schon sehr helfen kann, wenn man viel Spielererfahrung und Standing mitbringt. Trifft das dann noch auf gute Trainerskills, ist die Mischung optimal.
 

le Tissier

Bankspieler
Beiträge
2.294
Punkte
113
Die Zidanesken Karrieren von Mourinho, Klopp, Tuchel, Hitzfeld etc. müssen alle an mir vorbeigegangen sein. Es gibt zig hervorragende Trainer, die als Spieler nichts geschissen bekommen haben und zig Leute, die als Spieler grossartig waren und als Trainer nichts hinbekommen. Dass @le Tissier, der mir vor paar Jahren noch erklären wollte, dass Spielern egal ist, dass Nagelsmann so jung ist und als Spieler keine grosse Karriere hatte, jetzt mit "Alonsos Worte haben mehr Gewicht" kommt, muss ein Witz sein.

Wo schreibe ich denn, dass die große Spielerkarriere zwingend notwendig ist?
Wenn man die Top Trainer grob in zwei Richtungen kategorisiert, haben die Coaches ohne große Spielerkarriere im Vergleich wahrscheinlich mehr Erfolg und Einfluss auf die Taktik gehabt.

Ich sage nur, dass es dir bei der Autorität helfen kann wenn du einen großen Namen hast. Wenn du als Trainer schlecht bist, hilft dir die Spielerkarriere auch nicht weiter. Aber ich glaube die Autorität ist auf dem höchsten Niveau ganz entscheidend. Weil das Managen der Egos in der Kabine auf Championsleague Niveau irgendwann dann wichtiger wird als das Vermitteln der Basics.

Ich würde die Trainer Leistung von Hoeneß in diesem Jahr höher einstufen als die Trainerleistung von Alonso. Die Schwaben spielen mit weniger Geld/Qualität auf ähnlichem Niveau. Leverkusen hat vergleichsweise deutlich mehr Glück gehabt.

Trotzdem ist es Alonso dessen Name bei Liverpool, Madrid und Bayern gehandelt wird... Warum? Weil er eben als Ex-Spieler diesen gewissen Bonus kriegt. Langfristig hilft das nicht. Aber ich glaube zum Start hat jemand wie Alonso aufgrund seiner Karriere einfach einen Bonus. Der kann in der Kabine einfach häufiger Murks erzählen bevor die Stimmung kippt und er darf 2-3 Spiele mehr verlieren bevor die Fans und die Medien nach einer Trainerentlassung schreien.

Ich finds Quatsch aber so funktioniert halt das Geschäft.
 

Super-Grimm

Bankspieler
Beiträge
1.366
Punkte
113
den Bonus für Namen und Karriere hat er ja auch schon bei der Einstellung gehabt. Kein Trainer geht direkt von der dritten spanischen Liga zu einem deutschen CL-Teilnehmer, wenn er nicht diesen klingenden Namen hat.
Richtig! Kann mich auch erinnern, dass Alonso in Leverkusen zu Beginn für viele wegen fehlender Trainererfahrung als Risiko galt.
Ich war sehr gespannt. Einfach, weil Alonso mir bei Bayern auf dem Feld - auch wegen mangelnder Athletik - als der perfekte Stratege erschien. Werde seinen Einstand bei Bayern nie vergessen, als er frisch und ohne mit dem Team eingespielt zu sein sofort die Kontrolle über die Zentrale übernahm. Außerdem hat Alonso eine ruhige und sympathische Ausstrahlung. Sein hervorragendes Aussehen steht im in der Außendarstellung sicherlich auch nicht im Weg und passt perfekt zum gewollten Image der großen Clubs.
Aber klar, ohne den großen Namen von Alonso hätte Leverkusen dieses Experiment nie gewagt. Finde es auch als Bayern-Fan toll, dass ein Club wie Leverkusen sich auf Alonso eingelassen hat und wir nun einen so attraktiven Konkurrenten in der Liga erleben.
 

Francois

Bankspieler
Beiträge
5.792
Punkte
113
Denke Alonso hätte es nicht schwer bei Bayern anzukommen. Hoeneß halte ich für die weit beeindruckendere Leistung mit dem VFB, aber er hätte es wohl schwerer sich durchzusetzen. Wäre aber auf jeden Fall ein Trainer den ich sehr gerne irgendwann mal beim FCB sehen würde.
 

Savi

Co-Schädling
Beiträge
28.075
Punkte
113
Hoeneß ist doch bereits aus der Verlosung raus. Alonso ist klarer Plan A.
Nagelsmann hat jetzt in zwei Freundschaftsspielen gezeigt, dass er zumindest scheinbar für ein EM Turnier im eigenen Land kurzzeitig den Spirit wecken muss. Rückholaktion? Ist zumindest nicht besonders riskant. Er kennt das Umfeld bereits und hätte mit etwas Abstand die Möglichkeiten Kleinigkeiten anzupassen, die während seiner ersten Amstzeit noch schief liefen besser zu handeln/moderieren. Sein Art Fußball spielen zu lassen, passt ja schließlich soweit oder halt jemanden ala de Zerbi der aktuell auch hoch im Verhandlungskurs zu stehen scheint.
 

Solomo

Hundsbua
Beiträge
34.322
Punkte
113
Ort
Oberbayern
Die A-Lösung für Bayern ist ganz klar Alonso. Ob ich das jetzt gut finde oder nicht, ich werde ja zum Glück nicht gefragt :D Sie werden erst mal alles tun, um den zu bekommen.

Wenn nicht, wird es interessant. Mir gefällt grundsätzlich eine frische Idee wie de Zerbi. Der kostet angeblich allerdings auch 14 Mio Ablöse und dann würde ich eher Nagelsmann zurückholen. Ist aber meine ganz persönliche Präferenz, ich mag den einfach.

Ich hoffe nur, dass die Entscheidung bei Alonso nicht ewig lange dauert. Wäre ärgerlich, wenn er nicht kommt und man dann nur an eine C-Lösung ran kommt. Heynckes/Kovac lässt grüßen.
 

Clueso

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.072
Punkte
83
Ich möchte hier wirklich nicht trollen oder sonst was, aber ich verstehe nicht so recht weshalb Nagelsmann zurückkommen sollte?! Was hat sich den bei den Bayern geändert, außer natürlich das Brazzo / Kahn nicht mehr da sind. Irgendwie (und versteht mich nicht falsch) fände ich es lausig von Nagelsmann wieder zu den Bayern zu gehen. Der wird doch andere Optionen haben?
Und das schreibe ich nicht als Dortmund Fan, aber ich würde auch nicht zu meinem Arbeitgeber zurückschleichen, wenn dieser mich 1.5 Jahre vorher noch entlassen hat.
 

Zapator

Bankspieler
Beiträge
4.410
Punkte
113
Zum einen kann der Verein sagen, dass es ein Fehler von Kahn/Brazzo war ihn zu entlassen.
Nachdem die beiden auch nicht mehr da sind, seh ich da keine Altlasten.
Zum anderen koennte es ihn schon reizen bei Bayern eine Top-Mannschaft aufzubauen und es allen zu zeigen.
Es koennte ihm auch privat in Muenchen besser gefallen als in beispielsweise in England.
Abgesehen davon - so viele Teams mit aehnlichem Potential gibt's jetzt auch nicht.
Ich sehe das schon als Option, die fuer beide Seiten funktionieren kann, mit ertraeglichem Gesichtsverlust und ordentlicher sportlicher Perspektive.
Ich glaube aber auch, dass JN hoechstens auf Platz 3 der Trainerwunschliste von Eberl ist.
 

Solomo

Hundsbua
Beiträge
34.322
Punkte
113
Ort
Oberbayern
Ich möchte hier wirklich nicht trollen oder sonst was, aber ich verstehe nicht so recht weshalb Nagelsmann zurückkommen sollte?! Was hat sich den bei den Bayern geändert, außer natürlich das Brazzo / Kahn nicht mehr da sind. Irgendwie (und versteht mich nicht falsch) fände ich es lausig von Nagelsmann wieder zu den Bayern zu gehen. Der wird doch andere Optionen haben?
Und das schreibe ich nicht als Dortmund Fan, aber ich würde auch nicht zu meinem Arbeitgeber zurückschleichen, wenn dieser mich 1.5 Jahre vorher noch entlassen hat.
Schäbig? :skepsis: Es ist bekannt, dass Bayern Nagelsmanns Traumverein ist. Man hat ihn mit einem 5-Jahres-Vertrag ausgestattet und wohl auch mit dem Auftrag, einen Umbruch im Kader zu gestalten. Er hat von Anfang an keinerlei Rückendeckung von Oli und Brazzo bekommen (sorry, dass ich die Namen nennen muss, aber sie waren nun mal die Handelnden), stand komplett alleine im Fokus und musste nach anderthalb Jahren gehen, als man in allen Wettbewerben noch im Rennen war. Mit der Entlassung wurde der Aufsichtsrat ordentlich überfahren.

Den Handelnden hat das (u.a.) den Job gekostet. Jetzt stellt sich Bayern neu auf und das gewünschte Trainerprofil passt auf Nagelsmann, der im Sommer frei ist. Wenn Bayern sagt "es war ein Fehler, Dich zu entlassen, aber die Verantwortlichen sind weg. Komm zurück und lass uns fortführen, was geplant war", warum sollte er es nicht tun? Was wäre daran schäbig? Das wäre auch kein Zurückschleichen und er wäre kein Bittsteller. Natürlich sollte er gut verhandeln und sich nach den Gesprächen mit Freund und Eberl sicher sein, dass er nicht wieder beim ersten Gegenwind fliegt. Tuchel verdient scheinbar mehr als Nagelsmann verdient hat, dem Bayern damals nach Vertragsabschluss das Gehalt nochmal gesenkt hat (laut Strudt, was glaube ich von Bayern auch bestätigt wurde). Ich würde an seiner Stelle auf dasselbe Gehalt wie Tuchel bestehen.
Aber welcher Verein kann ihm denn diese Perspektive bieten, der im Sommer frei ist? Noch dazu am Wohnort? Ich gehe davon aus, dass Nagelsmann nicht weg wollte von Bayern. Warum sollte er nicht zurückkommen?

Und bevor es jetzt wieder seitenlange Diskussionen gibt: Ja, natürlich war die sportliche Situation nicht super zum Zeitpunkt der Entlassung und natürlich ließ sie sich begründen. Ich traue aber Nagelsmann eine gewisse Lernkurve zu. Zeigt er ja auch grade.

Ich glaube übrigens nicht, dass er im Sommer zurück kommt. Ich wäre halt nur dafür. Aber schon alleine, dass er zum Start der Vorbereitung nicht da wäre, spricht dagegen.

Edit: Wie meistens hat @Zapator in es in weniger Worten gut zusammengefasst.
 
Oben