Bescheidenes Wochenende für Königsblau. Über die Drecksschwalbe wurde ja schon zu genüge gesprochen, aber so ganz los läßt es mich nicht. Ich hab es mir noch mal in Ruhe angeschaut und muss sagen, der Ref stand wahnsinnig gut, war nah dran, hatte beste Sicht und trotzdem nimmt er es komplett falsch war, wirklich unglaublich. Wenn er dass nicht als Schwalbe erkennen kann, dann weiß ich auch nicht. Und dann weder mit seinen Assistenten oder dem "Gefoulten zu sprechen, ist schon grenzwertig. Er steht auf einen halben Meter an Werner dran, aber was immer da wirklich gesprochen wurde, wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben.
Auch die Aktion von Naldo reicht für mich nicht für einen Elfer, der will foulen, nimmt aber seine Hand rechtzeitig wieder weg. Danach macht Werner noch mindestens 3 kontrollierte Schritte bevor er abhebt. Da kann er noch so viel Tempo haben, er hat da noch Körperkontrolle und fällt bewusst.
Aber was mich da wirklich stört, aber da bin ich vielleicht zu sehr Fussballromantiker, Träumer oder auch zu naiv, ist das nach dem Spiel dann Aussagen kommen wie: "dann muss es da vorher schon runtergehen". Ich finde ich muss überhaupt nicht gesteuert runtergehen, sondern man geht runter wenn die Beine, durch Körperkontakt die Funktion verlieren oder ich die Körperkontrolle verliere. Die Einstellung "Ich hab einen Kontakt gespürt, und hab mich dann fallen lassen", find ich persönlich kacke und unsportlich. Allerdings wären dort auch mal die Schiris gefragt, einen Strafstoß zu geben, wo jemand trotz Körperkontakt versucht, seine Aktion zu beenden. Die Spieler werden manchmal ja fast genötigt, ein tatsächliches Foul noch mit Dramatik zu untermalen, damit es geahndet wird. Aber meist wird man als Spieler dafür "bestraft", wenn trotz Foul versucht weiterzuspielen. Aber wie gesagt, Fussballromantik und so.
Auch kann ich es nicht ganz verstehen, wie man sagen kann das der Elfer keinen Einfluss auf das Spiel hatte. Ganz einfach gerechnet, gibts ihn nicht, gehts 1:1 aus. Aber das wäre tatsächlich etwas einfach. Aber wenn man nach der 1.Minute auswärts beim Tabellenführer, der vorher 7 Spiele in Folge gewonnen hatte, 1:0 zurückliegt, dann macht das mit beiden Mannschaften etwas. Die Bullenbrust wird noch breiter, es spielt ihnen zusätzlich total für ihre Spielidee in die Karten. Schalke im Gegenzug, muss umdenken, die vorher ausgemachte Marschroute ist schon nach wenigen Augenblicken hinfällig. Zudem kommt das Gefühl, das man sich ungerecht behandelt fühlt, was nicht unbedingt leistungsfördernd sein muss. Klar, hat man es zur Halbzeit wieder ausgeglichen, war nach 20 min dann auch im Spiel, aber eine Auswärtshalbzeitführung wäre noch mal eine ganz andere Hausnummer gewesen.
Natürlich muss man aber auch sagen, dass Schalke in der zweiten Halbzeit klar unterlegen war. Man hat viele unnötige Fehler im Spielaufbau gemacht, die nicht mal vom RB-Pressing erzwungen waren und häufig hat es an Tempo gefehlt. Vorne fehlte ein Spieler, der die Bälle festmacht, und im Mittelfeld waren Bentaleb und Geis nicht in der Form der letzten Wochen. Die Dreierkette hatte häufig nur Geis als kurze Anspielstation, da die Achter Goretzka und Bentaleb desöftern zu hoch standen. So wurde es Leipzig zu einfach gemacht Druck auf den Ballführenden sowie zeitgleich auf die Passwege zu machen. Die Passwege waren einfach zu lang, da hätte sich eine zweite Sechs als weitere tiefere Anspielstation sicherlich gut gemacht. Plan war aber wohl lange Bälle in die erste Reihe zuspielen, um dann auf die zweiten Bälle zu schieben, daher auch die hohen Achter. Das klappte leider in der Zweiten Halbzeit leider nicht mehr, da Leipzig gerade die äußeren Innenverteidiger mehr und früher unter Druck setzte, das die nicht mehr die Zeit hatten, gezielte Bälle zu spielen.
Was mich erstaunt hat bei Schalke war, dass man endlich mal körperich dagegen gehalten hat, manchmal auch sehr rustikal. Das war in den letzten Wochen häufiger zu beobachten bei Schalke, aber in letzten Jahren eher selten bis nie. Da hat man, wenn man den Gegner spielerisch nicht schlagen konnte(und das war oft) sich in sein Schicksal ergeben. Diese Saison tut man das nicht und das ist eindeutig ein Schritt in die richtige Richtung und stimmt mich positiv. Die aggressive Körpersprache von Meyer z.B. hab ich so vorher noch nie gesehen. Jetzt spielerisch noch ein wenig aufholen, dann wird es noch eine erfolgreiche Saison.
Auch wenn es hier nicht hergehört, was der Rangnick da von sich gibt, schmerzt doch jeden Sportler. Erfolg um jeden Preis, schön und gut, aber dann schläfert auch die ganzen Fair-Play-Aktionen von Fifa, Uefa, DFB und DFL ein, weil es wird dann sehr unglaubwürdig. Schade diese Einstellung die dort und leider häufig auch anders wo an den Tag gelegt wird, wird irgendwann unseren schönen Sport kaputt machen. Aber vielleicht haben Ralf R. und auch ich nur eine Wahrnehmungsstörung und es ist alles in bester Ordnung.