Positiv bei beidem:
- Die
Disziplin und der
Fleiß mit dem sich beide auf ihre Kämpfe vorbereiten. Auch zwischen den Kämpfen habe ich noch keine Klitschko jemals mit einer Wampe gesehen oder auch nur in irgendeiner Weise speckig. Die beiden sind immer toptrainiert. Und die Disziplin betrifft ja nicht nur die körperliche Vorbereitung. Vitali selbst betonte ja bereits mehrmals in Interviews, wie wichtig die Analyse des gegnerischen Boxers ist. Die gehen sowohl bei der Kampanalyse als auch körperlich immer top vorbereitet in ihre Kämpfe. Etwas, was man leider nicht von allen Boxern sagen kann.
- Authenzität zumindest beim Image des Bildungsbürgers (nicht unbedingt hinsichtlich des Image als faire Sportsmänner). Die sprechen mehrere Sprachen, drücken sich einigermaßen gewählt aus, sind studiert. Das passt irgendwie. Das klingt vielleicht albern, aber ich glaube, das fällt mir vor allem im Vergleich zu Maske auf, der als gehypter Gentleman irgendwie auch stets versucht, sich besonders gewählt auszudrücken, aber es kommt dann oft nur langatmiges aufgebauschtes Bla raus und dann lässt er sich noch zur Mitarbeit bei unglaublich grottigen Uwe-Boll-Filmchen überreden, was er dann auch wieder umschweifend mit gehobenen Worten schönzureden versucht, obwohl das ganze Projekt eigentlich einfach nur totaler Trahs war. Wobei ich Maske nun nicht für blöd halte, aber bei ihm wirkt das meines Empfinden nach alles irgendwie aufgesetzter als bei den Klitschkos (Ja, ich mag Maske einfach nicht, ... nach dem Huck-Kampf nun noch ein Stück weniger)
- Man muss bei den beiden nicht ständig nach den Siegen denken
"Boah, ohne Punktrichterhilfe wärd ihr niemals Weltmeister".
Das Chisora-Urteil fand ich auch zu hoch, trotzdem halte ich einen knappen Punktsieg für gerechtfertigt. Die Kämpfe, die sie gewonnen haben, haben sie meiner Meinung nach verdient gewonnen. Die Niederlagen haben sie aber genauso verdient. Leider ist das inzwischen bei vielen anderen Boxern nicht mehr die Regel.
- Im Großen und Ganzen die Gegnerwahl (auch wenn jetzt manch einer aufschreien mag). Zumindest habe ich bei beiden nicht das Gefühl, dass sie bewusst bestimmte Kämpfer ducken, weil sie eine Niederlage befürchten. Wenn, dann eher aufgrund finanzieller Erwägungen. Natürlich boxen sie (insbesondere Vitali) immer mal wieder Graupen. Aber im Gegenzug kamen zahlreiche Gegner, die immer mal von den Fans gefordert wurden, auch dran.
Positiv bei Vitali:
Er ist mental einfach ne harte Sau und hat ein Kämpferherz.
Negativ bei beiden
- Ich schrieb zwar, dass ich den beiden das Image des Bildungsbürgers abnehme, aber das der weißen Ritter, die ganz im Gegensatz zu den bösen bösen Ghetto-Gangstern stehen, dann doch irgendwie nicht. Insbesondere die moralinsauren Anmerkungen zum Kampf Chisora-Haye gingen mir irgendwann gehörig auf den Keks.
- Beim Schönreden der schwächeren Gegner tragen sie mir dann doch ab und an zu dick auf (Stichwort:
"Wie Tyson, nur schneller" :laugh2
- Ich halte beide für schlechte Verlierer. Nach ihren wenigen Niederlagen wurde entweder getobt oder nach Ausreden gesucht. -.-
Negativ bei Wladimir
Wladimirs unerträglicher Klammerstil. Ein bisschen Klammerei ist ja okay, aber er lässt das ja inzwischen selbst bei solchen Gegnern nicht sein, die er mit etwas mehr Aggressivität kurzrundig ausknocken könnte. Das ist einfach unansehnlich, nervig und oft sogar auch unnötig.
Negativ bei Vitali
Er ist nicht nur ein schlechter Verlierer, sondern insgesamt oftmals etwas zu jähzornig und mitunter auch ein schlechter Gewinner. Seine Toberei Richtung Solis als dem alles im Knie gerissen ist, fand ich jedenfalls arg grenzwertig.