Ich tue mir mit dem Linkin Park/Emily Armstrong-Ding sehr schwer. Ich habe prinzipiell überhaupt kein Problem damit, dass man mit einer neuen Stimme unter altem Namen weitermacht ... man ist damit bei Gott nicht die erste Band und den anderen Mitglieder steht das natürlich auch zu. Finde es in der Hinsicht auch gut, dass man nicht versucht hat, einen Chester-Klon zu finden, sondern bewusst einen etwas anderen Weg geht. Chester ist sowieso nicht zu ersetzen und es macht Sinn, es gar nicht erst krampfhaft zu versuchen, sondern einen neuen Ansatz zu finden.
Aber das Scientology/Masterson-Ding ist wirklich schwer zu schlucken und ich bin überrascht, dass Shinoda und Co. das wissentlich durchgewunken haben. Ich finde es vor allem befremdlich, jemanden mit dieser Art von Ballast in so eine Rolle zu hieven, wenn man genau weiß, über welches Trauma Chester mitunter gesungen hat. Da ist es dann auch nicht verwunderlich, wenn Chesters eigener Sohn zu Protokoll gibt, die Band würde damit gerade das Denkmal seines Vaters besudeln. Dass er dafür auch heftige Drohungen und widerlichen ****** von sogenannten Linkin Park-Fans abbekommen hat, lässt einen wieder mal ziemlich ratlos zurück.
Es ist schade, dass man bei der Nummer halt wieder ein "ja, aber" im Kopf hat ... ich hätte deutlich größeres Interesse an neuer Musik von Linkin Park, wenn es diese Bedenken nicht gäbe. Das ist für mich zwar keine Lindemann-Nummer, wo die Band für mich dann komplett Geschichte ist, aber schade ists schon. Rein musikalisch mag ich Emily Armstrongs Stimme und das könnte durchaus interessant sein ... auch wenn ich bei Linkin Park mit allem, was nach "Minutes to Midnight" kam, nix mehr anfangen konnte. Der neue Song fühlt sich erst mal sehr nach "Nummer sicher" an, aber der ist grade so gut genug, damit ich erst mal Interesse hab - ohne den ganzen Ballast von Armstrong wäre dieses halt noch größer. Schade, dass sich die Gerüchte um Lzzy Hale, die da zwischenzeitlich aufkamen, nicht bestätigt haben.