Bei der Masse an Zuschauern wird es sich bestimmt gelohnt haben.
Um meine Frage selber zu beantworten würde ich eher sagen das es eine zu späte Erkenntnis ist.
Er hatte die Chance und das Talent und hat es in die Tonne gekloppt. Jetzt boxt er in Buden die kleiner sind als mein Keller und verdient sich seine Notgroschen.....
Eben, Solis hat ein paar gute Börsen gehabt nach Abzug aller Unkosten dürfte davon nicht das ganz großer Geld übrig geblieben sein. Es dürfte mehr als Spekulation sein, dass Solis anfällig für "La vida loca" ist. Wenn nichts mehr da ist, muss er wieder in den Ring steigen, was sonst soll er machen? Wahrscheinlich besteht noch ein Vertrag mit Öner, der aber weiß, was Solis noch bringt, nämlich nix. Wer nur annähernd die Karriere von Solis verfolgt und seinen Ausführungen gelauscht hat, weiß auch, dass er kein Boxfreak ist, sondern seine Profession eher distanziert, als Mittel zum Zweck verfolgt hat. Das kann klappen, wenn man auch das Notwendige mit Professionalität angeht und es geht wie bei Solis schief, wenn man stattdessen den tausend Dingen nachhängt, die man lieber macht.
Öner gibt ihm keine Kämpfe mehr, große amerikanische Promotionen können an ihm nicht verdienen, also versucht er seine Kontakte nach Deutschland zu nutzen, um sich wieder den ein oder anderen Dollar zu erboxen, den er zum Unterhalt seiner Familie braucht. Hier hat sein Name wenigstens in Insiderkreisen noch seinen (kleiner werdenden) Klang. Wenn ihm der Veranstalter sein Geld zahlt - und das wird eine kleiner Betrag sein - dann ist es im egal ob er in der Halle von Kleinkleckersdorf oder im Gym von Neverknow im Nirgendwo eine Nulpe bearbeiten darf.
Insofern bleibt die Antwort: Geld.
Ach, das musst Du gar nicht mehr lesen. Hier im Forum tummeln sich einige die glauben wirklich "mit ein wenig Training" hauen sie beinahe alle um.
Der Solis Kampf ist so ein Beispiel. Ein sicher ziemlich schwacher Gegner wird in zwei Runden mit einem ordentlichem Konzept, nämlich Körpertreffer, klar und deutlich auseinandergeschraubt. Gut - nicht sehr gut und auch nicht hervorragend - aber gut gegen einen schwachen Gegner herausgeboxt. Viel mehr konnte Solis gar nicht tun. Was schreiben sie hier im Forum: "Da kam nix, aber auch gar nix" und anderes aus dieser Kategorie.
Ich verstehe, was Du grundsätzlich sagen willst. Trotzdem liegst Du hier falsch. Solis ist durch, noch durcher als durch, wenn es diese Steigerung gäbe. Milos Dovedan ist für mich ein typischer Journeyman, der auch seine Berechtigung hat. Mir gefallen diejenigen Journeyman besonders gut, die Ihre Haut immer bitter zu verkaufen suchen, die auch einen höher eingestuften Gegner schlecht aussehen lassen wollen, wenn sie mit ihren jeweiligen Mitteln dazu Wege finden. Dovedan gehört nicht dazu. Er spult sein Programm ab - gibt sich anfangs bemüht, geht aber ohne große Widerstandskraft runter, wenn er sein kurzrundiges Soll erfüllt hat. Gesundheit bewahren, wenn möglich ein bisschen Schau bieten, den Gegner dann gewähren lassen und den Scheck mitnehmen. Selbst gegen dieses eher freundliche System sah Solis Sch... aus. Wahrscheinlich hätte Solis auch Sch... ausgesehen, wenn in der Mitte des Rings ein Sandsack gehangen hätte. Solis war lahm wie eine eingerostete Bahnschranke, er hatte weniger Luft als Shannon Briggs und die Beweglichkeit einer Litfaßsäule. Kein Wunder bei diesem adipösen Trauerzustand. Damit war er das exakte Gegenteil von dem, was ihn einst zu Amateurzeiten ausgezeichnet hat. Viel mehr, als er gezeigt hat, konnte er in der Tat in seinem Zustand nicht tun. Das ist allerdings kein Qualitäts- sondern eher ein Quälereimerkmal. Man schaue sich nochmal an wie Solis damals Andreas Sidon, einen anderen Journeyman, kurzfristig abgefertigt hat. Schon damals war Solis nicht austrainiert, aber die Basics stimmten noch. Diesmal war nichts "gut herausgeboxt". Das war das erwartbare Trauerspiel.
Wenn man sich übrigens Solis vs. Haye anschaut, dann sieht man, dass Solis (aus wahrscheinlich privat nachvollziehbaren) Gründen, sportlich völlig falsch abgebogen ist und dies ersichtlich ein "way of no return" ist.