theGegen
Linksverteidiger
Das war ohnehin alles ziemlich verrückt, gemessen an jetzigen Zuständen. In den 1980ern als Jugendlicher quer durch Europa. Da gab es noch Zoll zwischen allen Ländern auf der geplanten Reiseroute.
Schon zwischen Luxembourg und Frankreich gab es den 1. Stress mit Zöllnern, denen nicht passte, wie wir aussahen (langhaarige Freaks).
An jedem verdammten Zoll wurden unsere ordentlich gepackten Rucksäcke zerpflückt, teilweise aus reiner Schikane.
Meistens doppelt. Erst die Beamten aus Luxembourg, dann die aus Frankreich, wieder die aus Frankreich raus, gefolgt vom Schweizer Zoll für den Schwenk nach Norditalien.
Die Krönung dessen war Chiasso. Der italienische Zoll entschied: Wir durften nicht nach Italien einreisen.
Die Begründung komplett irrwitzig und weil wir eh schon einen Hals auf diese Bullenstaat-Scheiße hatten, haben wir unser Glück dann beim Schweizer Zoll gesucht. Durften problemlos nach Italien einreisen und sind (in Italien) wieder in denselben Zug gestiegen.
Rätselfrage: Mit welcher Begründung verweigerte uns der italienische Zoll die Einreise?
Der oder die Gewinner erhalten bis zu 500 UCI Worldtourpunkte für die Gesamtwertung der Tour de Suisse.
- Von Interpol gesucht
- Besoffene Krawallmacher
- Devisenvergehen
- Langhaarige potentielle Revoluzzer
- Die Laune ist sowieso schon schlecht
- Haben Drogen im Gepäck, obwohl keine gefunden wurden
- Reisepass oder Ticket könnten ungültig sein
Da es keine weiteren Tipps gibt, löse ich auf.........
Ich tippe bei der verhinderten Einreise übrigens auf "Haben Drogen im Gepäck, obwohl keine gefunden wurden". Lange Haare, Interrail....da müssen doch Drogen im Spiel sein!
Es war tatsächlich die unwahrscheinlichste Option "Devisenvergehen".
Um den Monat im Ausland zu überleben (Essen, Trinken, evtl. Zelten auf einem Campingplatz) hatten wir Euroschecks in unseren Brustbeuteln.
Keiner von uns Jugendlichen hatte doch damals ein paneuropäisches Konto oder gar eine europaweit gültige Scheckkarte. Höchstens Postsparbuch oder ein Girokonto bei der Kreissparkasse.
Das "sicherste" Zahlungsmittel der Zeit vor Schengen und Euro war der Eurocheque. Damit konnten Diebe nichts anfangen und den konnte man sich im Ausland in der Landeswährung auszahlen lassen, statt Bargeldtausch plus Wucher-Gebühr an der erstbesten Change-Station an der Grenze.
Ich weiß nicht mehr, wieviele man davon mithaben durfte - hing ja auch davon ab, wieviele Länder man per Interrail durchstreifen wollte. In den Staaten mit gering geplanter Verweildauer musste man natürlich immer noch Bargeld umtauschen.
Unsere Reiseroute führte durch ingesamt 13 Währungen, denn manche Länder zählten diesbezüglich und geographisch bedingt mehrfach, während Monaco und Andorra immerhin vom Umtausch nicht betroffen waren.
Eifel - Luxembourg - Frankreich - Schweiz - Italien - Frankreich (incl. Monaco) - Spanien (incl. Andorra) - Portugal - Spanien - Frankreich - Belgien - Niederlande - Belgien - Luxemburg - Eifel.
Wir hatten halt unser kümmerliches Bargeld im Brustbeutel, um uns billigen Fraß und Rotwein und Muskateller zu gönnen und je 2-3 Euroschecks über je ca. 200,- DM zum Umtauschen in z.B. Italien, Frankreich, Portugal für 1 ganzen Monat. Und dafür hatten wir schwer geschuftet in miesen Schülerjobs.
Von diesen Eurocheques hatten wir natürlich noch keinen verbraucht, bis Italien und der Schweizer Grenzstation Chiasso. Die italienische Zoll hatte an diesem Abend extrem schlechte Laune. Wie bei jedem Zoll wurden auch hier unsere Rucksäcke komplett durchwühlt und verwüstet, natürlich extra Pässe vorzeigen und das Interrailticket, samt Prüfung, ob wir diesen Zug auch benutzen durften. Kannten wir schon aus unseren vorherigen Grenzübergängen, also eine nicht mehr ganz neue Erfahrung für uns Jünglinge. Absolut ätzend sowas.
Der italienische Bahn-Zoll nahm es ganz genau, inspizierte unsere Brustbeutel und beanstandete die Überschreitung der Höchstmenge von ausländischen Devisen via Eurocheque über die erlaubte Grenze hinaus.
"Sie kommen hier nicht 'rein!"
Ohje. Wir hätten mit unseren uneingelösten Eurocheques (weiß nicht .... 50,- DM mehr als erlaubt? ) natürlich halb Italien aufkaufen oder in die Rezession treiben können. Oder den stabilen Wert der italienischen Lira mit unseren faulen Deutschmarks gefährden.
.....
Nachdem wir also vom italienischen Bahnzoll ausgeschlossen wurden, haben wir es bei dem Straßenzoll neben dem Bahnhhof nochmal probiert, sind quasi durchgewunken worden und vorne wieder in den denselben Zug nach Mailand gestiegen.
So ein Blödsinn.
Aber in Spanien war es noch übler. Da wurden wir von der Guardia Civil mit gezückten Waffen festgenommen und bekamen Zaragoza-Verbot.
Um den Monat im Ausland zu überleben (Essen, Trinken, evtl. Zelten auf einem Campingplatz) hatten wir Euroschecks in unseren Brustbeuteln.
Keiner von uns Jugendlichen hatte doch damals ein paneuropäisches Konto oder gar eine europaweit gültige Scheckkarte. Höchstens Postsparbuch oder ein Girokonto bei der Kreissparkasse.
Das "sicherste" Zahlungsmittel der Zeit vor Schengen und Euro war der Eurocheque. Damit konnten Diebe nichts anfangen und den konnte man sich im Ausland in der Landeswährung auszahlen lassen, statt Bargeldtausch plus Wucher-Gebühr an der erstbesten Change-Station an der Grenze.
Ich weiß nicht mehr, wieviele man davon mithaben durfte - hing ja auch davon ab, wieviele Länder man per Interrail durchstreifen wollte. In den Staaten mit gering geplanter Verweildauer musste man natürlich immer noch Bargeld umtauschen.
Unsere Reiseroute führte durch ingesamt 13 Währungen, denn manche Länder zählten diesbezüglich und geographisch bedingt mehrfach, während Monaco und Andorra immerhin vom Umtausch nicht betroffen waren.
Eifel - Luxembourg - Frankreich - Schweiz - Italien - Frankreich (incl. Monaco) - Spanien (incl. Andorra) - Portugal - Spanien - Frankreich - Belgien - Niederlande - Belgien - Luxemburg - Eifel.
Wir hatten halt unser kümmerliches Bargeld im Brustbeutel, um uns billigen Fraß und Rotwein und Muskateller zu gönnen und je 2-3 Euroschecks über je ca. 200,- DM zum Umtauschen in z.B. Italien, Frankreich, Portugal für 1 ganzen Monat. Und dafür hatten wir schwer geschuftet in miesen Schülerjobs.
Von diesen Eurocheques hatten wir natürlich noch keinen verbraucht, bis Italien und der Schweizer Grenzstation Chiasso. Die italienische Zoll hatte an diesem Abend extrem schlechte Laune. Wie bei jedem Zoll wurden auch hier unsere Rucksäcke komplett durchwühlt und verwüstet, natürlich extra Pässe vorzeigen und das Interrailticket, samt Prüfung, ob wir diesen Zug auch benutzen durften. Kannten wir schon aus unseren vorherigen Grenzübergängen, also eine nicht mehr ganz neue Erfahrung für uns Jünglinge. Absolut ätzend sowas.
Der italienische Bahn-Zoll nahm es ganz genau, inspizierte unsere Brustbeutel und beanstandete die Überschreitung der Höchstmenge von ausländischen Devisen via Eurocheque über die erlaubte Grenze hinaus.
"Sie kommen hier nicht 'rein!"
Ohje. Wir hätten mit unseren uneingelösten Eurocheques (weiß nicht .... 50,- DM mehr als erlaubt? ) natürlich halb Italien aufkaufen oder in die Rezession treiben können. Oder den stabilen Wert der italienischen Lira mit unseren faulen Deutschmarks gefährden.
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Nachdem wir also vom italienischen Bahnzoll ausgeschlossen wurden, haben wir es bei dem Straßenzoll neben dem Bahnhhof nochmal probiert, sind quasi durchgewunken worden und vorne wieder in den denselben Zug nach Mailand gestiegen.
So ein Blödsinn.
Aber in Spanien war es noch übler. Da wurden wir von der Guardia Civil mit gezückten Waffen festgenommen und bekamen Zaragoza-Verbot.
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