Wurzelsepp
Bankspieler
Einerseits ja, andererseits kann ich die Organisation schon verstehen. Das Ziel auf dem Albula hätte halt auch einige negative Aspekte gehabt: Der Platz hätte einfach für das übliche "Remmi-Demmi" nicht gereicht. Der Radsport lebt aber auch von der Ambiance und den Zuschauern und natürlich von den Sponsoren. Können die sich auf dem Albula nicht präsentieren, so ist es auch nicht gut.So unnötig. Wann hört man endlich auf solche Etappenfinals zu kreieren? Das macht mich so wütend. Es geht um Sekunden und jeder, der nicht ein absoluter Abfahrtsspezialist ist, riskiert sein Leben oder verliert Zeit.
RIP Gino.
Die Tour de France kann sich so etwas leisten, die hat so eine extreme Medien- und TV-Präsenz, dass die Sponsoren Schlange stehen, springt einer ab, so warten 10 darauf, die Nachfolge anzutreten.
Mir war beim Zuschauen bei Ayusos Abfahrt auch nicht wohl und froh, dass er heil unten angekommen ist. Die Abfahrt als solche gilt aber nicht als speziell gefährlich: Die Strasse ist breit, gut ausgebaut und sehr übersichtlich. Dazu hat es keine Tunnel und keine (oder kaum) Licht-Schatten-Wechsel. Dadurch wird natürlich das Tempo extrem hoch, was es auch wieder gefährlich macht.
Doofer Vergleich: Beim Giro wurde über die Abfahrt vom Croix-de-Coeur gestritten, die eigentlich das pure Gegenteil ist: Eng, unübersichtlich, schlechter Belag, rutschig, feucht. etc... dort sind die Fahrer entsprechend vorsichtig gefahren, während sie den Albula wie die Irren runtergeheizt sind.
Ich glaube, dass praktisch jede Abfahrt gefährlich ist, wenn sie entsprechend gefahren ist. Die Fahrer gehen ans Limit, und das ist nun einmal ein ganz ganz schmaler Grat, wird er überschritten, so wird es leider sofort extrem gefährlich. Es hat nun einmal keine Sturzräume und die Fahrer sind auch kaum geschützt.