Der Pranger


Xanatos

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Was ich nicht verstehe, ist, warum Leuter immer, an den abenteuerlichsten Stellen Kommas setzen. Anscheinend, ist jeder Satz ohne Komma falsch.
 

theGegen

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Diese Wahnsinnigkeit! :belehr:

Es heißt übrigens wirklich Zielstrebigkeit, so leid es mir tut.

Was ist an Zielstrebigkeit denn anders als beim alten Wort Zielstreben? Warum sagt man: "es fehlt an Zielstrebigkeit" statt "es fehlt an Zielstreben"?

Vielleicht fällt es ja auch nur mir auf, wie doof das ist, selbst wenn manche Verformung schon als korrekt gilt.

Es geht darum, dass aus Eigenschaftswörtern Hauptworte gebildet werden, die das eigentliche Hauptwort ersetzen. Jemand ist zielstrebig, weil er das Streben zum Ziel hat. Und er hat nicht etwa eine Strebigkeit zum Ziel, sondern eben Zielstreben.

Solche Worte sind ja okay, wenn es kein gebräuchliches anderes Wort dafür gibt. Gutmütigkeit z.B. ist in Ordnung, weil es Gutmut nicht gibt. Oder "Unschlüssigkeit", weil Unschluss doof ist.
Doof wäre aber auch "Überdrüssigkeiten" anstelle "Überdruss".

Aber sowas kommt bestimmt auch noch, weil "Überdruss" schon ähnlich aus der Mode ist, wie das alte Wort "Zielstreben".

PS: Vorstellbar und ähnlich unnütz wie Zielstrebigkeit ist Eifrigkeit statt Eifer. "Den Bayern fehlt es heute an Spieleifrigkeit." :rolleyes: Passt mal auf, sowas bekommen wir bestimmt auch noch zu hören.
 
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Giftpilz

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Nun, es fängt damit an, dass sich das Wort "Zielstrebigkeit" in meinem Wahrig-Wörterbuch von 1985 findet. Das Wort "Zielstreben" aber nicht. :D

Bei Eifer und Überdruss stimmt es allerdings. Deren -keit-Abwandlungen sind überflüssig und falsch.
 

crazyeye

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Was ist an Zielstrebigkeit denn anders als beim alten Wort Zielstreben? Warum sagt man: "es fehlt an Zielstrebigkeit" statt "es fehlt an Zielstreben"?

Vielleicht fällt es ja auch nur mir auf, wie doof das ist, selbst wenn manche Verformung schon als korrekt gilt.

Es geht darum, dass aus Eigenschaftswörtern Hauptworte gebildet werden, die das eigentliche Hauptwort ersetzen. Jemand ist zielstrebig, weil er das Streben zum Ziel hat. Und er hat nicht etwa eine Strebigkeit zum Ziel, sondern eben Zielstreben.

Jemand der zielstrebig ist hat doch nicht das Streben als Ziel sondern er strebt auf ein Ziel hin und genau die Faehigkeit auf ein Ziel richtig zustreben und sich darauf -ich sag mal- konzentrieren zu koennen nennt man meines Wissens Zielstrebigkeit.

Wird das Wort 'Zielstreben' tatsaechlich in der deutschen Sprache verwendet?
In meinem Duden steht Zielstrebigkeit, Zielstreben aber nicht.

Und unter dieser Praemisse muesste es doch eigentlich korrekt sein, dass aus dem Adjektiv 'zielstrebig', fuer das es kein Nomen gibt ganz einfach Zielstrebigkeit wird.

Bei den anderen Worten stimme ich dir ja voellig zu, aber ich wuerde nicht drauf wetten, dass es

das alte Wort "Zielstreben"

ueberhaupt gibt.
 

theGegen

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Da kann man mal sehen, wie lange diese Kreation schon existiert. ;)
Ich kenne noch das Wort Zielstreben, aber bin ja auch etwas älter.

Okay, man muss jetzt nicht zwingend auf "Zielstrebigkeit" oder "Zielstreben" herumreiten, wenn "Zielstrebigkeit" gewissermaßen offiziell anerkannt ist.
Ich glaube dennoch, dass deutlich wurde, was ich anprangere und worüber ich immer häufiger stolpere.
 
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Giftpilz

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Die Kreation ist eher dein Zielstreben, denn du hast aus dem "nach einem Ziel streben" ein Nomen abgeleitet. Das kann man ja machen (in der deutschen Sprache geht es schließlich mit jedem Verb), aber es schließt eben auch nicht aus, dass es schon vorher das Nomen "Zielstrebigkeit" abgeleitet vom Adjektiv gab.
 

theGegen

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Die Kreation ist eher dein Zielstreben, denn du hast aus dem "nach einem Ziel streben" ein Nomen abgeleitet. Das kann man ja machen (in der deutschen Sprache geht es schließlich mit jedem Verb), aber es schließt eben auch nicht aus, dass es schon vorher das Nomen "Zielstrebigkeit" abgeleitet vom Adjektiv gab.

Ich habe mir das Wort "Zielstreben" ganz gewiss nicht ausgedacht - Du kannst ja gerne mal "Zielstreben" in die Google-Suche geben und wirst seitenweise fündig.
Was insofern einer Sprachlogik entspricht, denn es geht um das Streben zum Ziel als Lebensmotto und nicht etwa einer Strebigkeit zum Ziel.

Da werden wir uns - glaube ich - nie einig, aber wem "Zielstrebigkeit" so prima gefällt, der darf es ja anscheinend auch offiziell benutzen, obwohl es eigentlich albern ist.
 

theGegen

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Das ist auch richtig so, was den Pranger angeht, wie ich meine.

Die Anti-Isam bzw. Untergang des Abendlandes-Debatte im Non-Sports ist ja auch sehr langlebig, bzw. verfügt über eine hohe Langlebigkeit. ;)

Könnte man ja ruhig mal anregen, diese merkwürdigen unklaren Kapriolen zu reglementieren, anstatt einfach alles zu -keiten verkommen zu lassen.
 

Giftpilz

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Ich habe mir das Wort "Zielstreben" ganz gewiss nicht ausgedacht - Du kannst ja gerne mal "Zielstreben" in die Google-Suche geben und wirst seitenweise fündig.
Was insofern einer Sprachlogik entspricht, denn es geht um das Streben zum Ziel als Lebensmotto und nicht etwa einer Strebigkeit zum Ziel.

Da werden wir uns - glaube ich - nie einig, aber wem "Zielstrebigkeit" so prima gefällt, der darf es ja anscheinend auch offiziell benutzen, obwohl es eigentlich albern ist.

Alles eine Frage der Gewöhnung, denn nach der Logik braucht man auch das von dir gebrachte Beispiel der "Gutmütigkeit" nicht. Vermutlich klang da aber "Gutmut" echt zu blöd (im Gegensatz zu "Langmut", wobei es da auch zusätzlich die offizielle Variante "Langmütigkeit" gibt, und das nicht erst seit kurzem). Wenn ich jetzt deine Texte korrigieren müsste, wäre mir "Zielstreben" auch nicht mal aufgefallen, geschweige denn als Fehler. Wie gesagt kann man in der deutschen Sprache aus so ziemlich allem ein Nomen bilden, wenn man mag. Ein Satz wie "Das Sportforenuserkorrigieren ermüdet auf Dauer" ist so auch möglich, selbst wenn es offiziell das Nomen "Korrektur" sein sollte.
 

theGegen

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Ich finde "die Sportforenuserkorrektur" viel runder, glaubwürdiger und akzeptabler.
Apropos: Eine korrekte deutsche Verhauptwortung von reingeschmeckten Begriffen mit fremdem Wortstamm macht "mein" (bzw. dieses Sprach-) Thema zusätzlich diffizil.
Aus "Akzeptanz" wird dann schnell ein vereinfachend deutsch-geschwafeltes "Akzeptierbarkeiten", um ein Besipiel zu kreieren.

Zunehmend gesellschaftlich anerkanntes Schwafeldeutsch lässt sich übrigens nicht nur in den von mir angeprangerten ganzen "Keiten" finden. Das findet sich auch in Erzählungen, in denen Menschen allerlei Kursusse besuchen, während manche andere lediglich Kurse gebucht haben.
 

crazyeye

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Zweite links und dann 7 Schritte nach...
Mal ganz bloed gefragt, welches Nomen passt zu 'akzeptabel', also wenn man beispielsweise prueft, ob ein Vorschlag akzeptabel ist, dann prueft man die...?

'Akzeptierbarkeit'? 'Akzeptabilitaet'? :confused:

Und wenn 'Kurse' der Plural von 'Kurs' ist,
ist der Plural von 'Kursus' dann auch 'Kurse' oder vielleicht 'Kursi'? :saint:
 

theGegen

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Mal ganz bloed gefragt, welches Nomen passt zu 'akzeptabel', also wenn man beispielsweise prueft, ob ein Vorschlag akzeptabel ist, dann prueft man die...?

'Akzeptierbarkeit'? 'Akzeptabilitaet'? :confused:

Und wenn 'Kurse' der Plural von 'Kurs' ist,
ist der Plural von 'Kursus' dann auch 'Kurse' oder vielleicht 'Kursi'? :saint:

Wieso braucht es einen Plural vom Plural? :confused: Denn "Kursus" anstatt "Kurs" ist an sich schon Schwafeldeutsch.

Dann püft man übrigens (normal geläufig) die Akzeptanz. Auch wenn das für jüngere Menschen schockierend klingt.
 

crazyeye

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Dann hat das Wort Akzeptanz aber 2 Bedeutungen.
Was ich meinte waere ja quasi die moegliche Akzeptanz (ich glaube im Englischen waere es acceptability und das ist was anderes als acceptance).

Ich haette selbstverstaendlich auch auf Akzeptanz getippt (haette ein anderes Smiley nehmen sollen), aber es macht ja doch wenig Sinn, wenn es keine Moeglichkeit gibt, zwischen den 2 Bedeutungen zu differenzieren.

Und ich meine doch nicht den Plural vom Plural.

Ich meine, dass das Wort 'Kurse' im Grunde genommen der Plural des deutschen Wortes 'Kurs' ist und ich weiss nicht genau, ob das dann auch der Plural des lateinisch eingebuergerten 'Kursus' ist (das ich nicht fuer Geschwafel halte, ich glaube, dass man durchaus auch einen Kursus belegen kann), oder ob man da einfach den lateinischen Plural, naemlich 'Kursi' nehmen koennte.
 
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mc.speech

Bankspieler
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Ich verstehe das Problem bei "Akzeptanz" nicht. Natürlich kann ein Wort mehrere Bedeutungen haben. Ist doch keine Seltenheit in der deutschen Sprache. Nur weil es dafür in anderen Sprachen verschiedene Möglichkeiten gibt, muss das nicht gleichbedeutend im Deutschen so sein.

Die jeweilige Bedeutung ergibt sich doch dann logischerweise im Kontext.
 
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theGegen

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Akzpetanz ist die Bereitschaft etwas zu akzeptieren. Welche zwei Bedeutungen gibt es denn da, ohne ins unnötige Schwafeln abzugleiten?
Genauso ist ein Kurs nicht mehr wert als ein Kursus, von daher spielt es keine Rolle, ob jemand mehrere Kurse oder mehrere Kursusse besucht hat.

In "Keiten" heißt es neudeutsch schwafeldeutsch zum Beispiel "er/sie/es hat eine Leichtsinnigkeit begangen" anstatt "einen Leichtsinn begangen", was im Prinzip genau dasselbe ist.
 
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