Als er dann endlich gefeuert wurde hat es keine 18 Monate gedauert und Gladbach hatte wieder einen Platz im internationalen Geschäft - über die Liga.
Na, das "wieder" bezieht sich aber dann auf einen sehr langen Zeitraum. Zu Frontzecks Zeiten war BMG eine Fahrstuhlmannschaft. Eberl und Favre haben das sensationell gut gemacht, keine Frage - und natürlich ist Favre der bessere Trainer.
Aber Frontzeck hatte eine grundsolide erste Saison mit MIttelfeldplatz - was damals für Gladbach ein Fortschritt war. Er spielte die komplette Hinrunde ohne Dante und mit einem sehr fragwürdigen TW namens Bailly. Der war in der Saison davor gut, spielte in dieser aber absurd schlecht. Als Favre ihn am Ende kurzfristig wieder einsetzte, machte der gegen Kaiserslautern ein Spiel, was mit skandalös nur unzureichend beschrieben werden kann. Bailly hatte ja auch hohe Spielschulden und wiewohl ich ihm nichts unterstellen kann (schon aus juristischen Gründen nicht) - ein auffälligeres Spiel eines TW habe ich in gut 35 Jahren Dasein als Fußballfan noch nicht erlebt. Welcher TW dreht sich bei einer Ecke zum eigenen Tor und boxt den Ball in die Richtung? Zum Glück geht der Ball daneben. Welcher TW macht bei der anschließenden Ecke
exakt das gleiche, diesmal mit Erfolg (Eigentor)?
und in der Hinrunde gab es einige Spiele, die sagen wir mal auch komisch abliefen, was die Leistung des zuvor so guten TWs anging. Dazu fehlte Dante die komplette Hinrunde und zur Rückrunde wurden Hanke, Nordtveidt und Stranzl geholt - wovon Frontzeck nicht mehr viel hatte (3 Wochen später wurde er entlassen). Favre schon. Alle drei spielten beim Klassenerhalt und dem folgenden Aufstieg Gladbachs ja durchaus eine gute und tragende Rolle. Gerade Reus profitierte ja als Jungstürmer enorm von Hanke und zu Stranzl und Dante muss man wohl nichts mehr sagen.
Als Schnellschuss mag Neururer geeigneter sein als Frontzeck - in Liga 2. Ob Leute wie Stindl, Zieler, Bitencourt, Schulz oder Joselu seinen Sprüchen was abgewinnen können, wage ich zu bezweifeln. Als Trainer im eigentlichen Sinn siedle ich Frontzeck klar über dem Peter an.Wer eher Sprüche und Darstellung schätzt als echte Arbeit, mag das anders sehen. Wer beides haben will, sollte momentan besser nicht Fan eines Abstiegskandidaten sein. Denn beides zusammen bekommt man im MOment nunmal nicht (siehe Hamburg und Labbadia).
Was ich aus Gladbacher Sicht nicht verstehe (betrifft zum Glück nicht alle): wie kann ich jemanden, der da geboren´ist, als Kind in der Kurve stand und als Spieler und Trainer 20 Jahre für den Verein gearbeitet hat - der zudem nie auch nur ein böses Wort über den Verein verloren hat und in den 80ern über Jahre der einzige Gladbacher Nationalspieler war (zumal noch als Gladbacher Junge). Wie kann ich den als Gladbachfan derart feindselig und fast schon mit Hass angehen?
Warum???? (z.B. Sunbeam)
Der Mann hat mehr für den Verein geleistet als ihr alle es in euren Leben zusammen tun werdet und verdient hat er nur in die Fresse via Internet? Das ist es, was ihr unter Vereinsliebe versteht? Really? Wenn ich mir ansehe und mich erinnere, wie mit Lienen und Heynckes (bei seiner zweiten Station) umgegangen wurde, wundert es mich nicht. Da war es ja genauso unter aller Sau und weit unter jeglichem Niveau (besonders bei Heynckes - nur um ihn dann bei der PK als Triplesieger als "Gladbacher Jung" und "einen von uns" zu feiern, was für ein Hohn. Ein paar Jahre zuvor hat man ihn komplett entwürdigt und bedroht - DAS Gladbacher Idol überhaupt, ohne den der Verein heute irgendwo in der Verbandsliga wäre). Da sollte man vielleicht auch mal bei Gelegenheit darüber nachdenken, wer was für den Verein bedeutet und wie man damit umgehen sollte. Auch wenn man damals noch nicht geboren war.
Wenn Hannoveraner Fans skeptisch wegen der Frontzeckverpflichtung sind, ist das ok. Das ist keine Premiumwahl, aus meiner Sicht eine akzeptable - aber das kann man in einer solchen Situation gerne anders sehen. Wenn Gladbachfans ihn aus der Ferne und im Schutze des Internets mit Dreck bewerfen, ist das eine undankbare Unverschämtheit. Wer die, die über viele Jahre Knochen und Kopf für den Verein hingehalten haben, nicht zu schätzen weiss, ist es nicht wert, sich tatsächlich Fan eines Vereins zu nennen.