:thumb: würde ich weitesgehend so unterschreiben.
Tuchel hätte mit mehr Feingefühl und Achtung versuchen müssen die ganze Romantik alter Tage aufzubrechen, stattdessen hat er es mit der groben Kelle versucht und dabei natürlich vielen vor den Kopf gestoßen. Es ist doch völlig normal dass man so einen zusammengeschweißten Haufen aus den Klopp-Jahren nicht mir nichts dir nichts auf links drehen kann. Ich habe auch immer gesagt, dass ich grundsätzlich mit dem Vorhaben von Tuchel mitgegangen wäre, er war für mich nach Klopp der perfekte Trainer, mit excellentem Fachwissen in vielen Bereichen(abgesehen von Transfers), sein Fußball im ersten Jahr den er implementiert hat, war ein Genuss, allerdings war er spätestens im Sommer 2016 wie ein bockiges Kind der nur noch versucht hat seinen eigenen Hintern gut dastehen zu lassen und gegen die Verantwortlichen in der Öffentlichkeit zu arbeiten. Auch wenn er in vielen Dingen Recht hatte, als Trainer von meinem BVB erwarte ich nach außen Geschlossenheit und professionelles Verhalten, hinter verschlossenen Türen darf es gerne krachen, aber Tuchel ist das völlig falsch angegangen, egal wie sauer man über die Abgänge auch sein mag, er muss nach außen hin seriös und coo bleiben, alleine dem Verein Willen, aber da hat er sich selber über den Verein gestellt und damit bei den Verantwortlichen einfach vieles verspielt.
Bin mir sicher, hätte sich Tuchel nach außen hin vernünftig verhalten, dann hätte er im Winter und spätestens im Sommer in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen viele Wünsche erfüllt bekommen. Es ist bekannt, dass Toprak und Dahoud auch Wunschsspieler von Tuchel waren, die hätte er ja auch gekriegt(sind ja eh da) und da wäre auch vieles mehr gegangen, da Tuchel trotz internen Unstimmigkeiten bezüglich der Kaderpolitik und sonstiges im Sommer 2016, durch sein professionelles Verhalten nach Außen hin und weniger Theater, sicher auch die Wertschätzung erfahren hätte. Denn eins sollte klar sein, die Verantwortlichen schätzen in erster Linie die Geschlossenheit nach außen, was bei Aki und Zorc ganz vorne steht, vor allen anderen Dingen und genau bei diesem Punkt hat Tuchel alles verspielt, die anderen Dinge wären definitiv korrigierbar gewesen.
Tuchel sollte lernen dass nicht alles nach seiner Nase tanzen kann, wobei er beim BVB genügend Freiheiten hatte um nach seinen Vorstellungen zu designen. Er hat doch den ganzen Ernährungsplan, die Fittness- und Ahtletikbereiche usw. umgestaltet, da hatte er freie Hand, sein Spielsystem implementiert, niemand hat ihm reingesprochen er solle die Pressingmaschine von Klopp weiterführen, er hat auch Transferwünsche, so weit es möglich war, bekommen(Rode, Schürrle). Natürlich waren einige Dinge dabei die nicht nach seinem Wunsch abliefen(Abgänge, Transfers von jungen Perspektivspielern), aber der Bereich Finanzen spielt halt beim BVB eine Rolle und wenn die Leistungsträger nur noch 1 Jahr Restvertrag haben und gehen wollen, dann kannst du sie nicht behalten um sie dann ablösefrei zu verlieren, genauso wie du nicht losgehen kannst und für Bellarabi 40 mio ausgeben und Toprak direkt für 30 mio zu holen statt ein Jahr später für 12 mio. Sind Dinge die natürlich einen Tuchel weniger interessieren, der will die bestmöglich Elf in der kommenden Spielzeit, aber mittel- bis langfristig kann sowas den Club ruinieren und Tuchel den sein Vertrag dann im Sommer 2018 ausläuft, bekommt Angebote von den Bayern, PSG, Chelsea und co. und macht den nächsten Schritt und der BVB steht dann da ohne Ablösen für Spieler wie Hummels, Gündogan oder Micky zu bekommen und muss dann auch gucken was sie mit den total überteuerten Wunschspielern von Tuchel machen, so funzt das alles halt auch nicht.
Natürlich tut sich ein Tuchel bei Vereinen wie Bayern, PSG oder Chelsea leichter, da muss er auch sogut wie nicht befürchten Leistungsträger zu verlieren und kann zudem auch ordentlich auf dem Transfermarkt zuschlagen. Er wollte das beim BVB auch so handhaben, um einfach das Team weiterzuentwickeln und um Titel mitzuspielen, aber der BVB ist einfach nicht auf diesem Niveau, deshalb hätte er die Kompromisse besser hinnehmen müssen(vor allem öffentlich) und versuchen müssen auf kreativere Wege die Mannschaft dorthin zu bringen, hat er aber nicht gemacht und das hat ihn letztendlich völlig zurecht den Job gekostet. Die Verantwortlichen haben wahrlich auch einige Fehler gemacht in den vergangenen Jahren, allerdings war die Tuchel-Entlassung alternativlos und ihr Vorgehen während der Zusammenarbeit mit Tuchel verständlich, niemand lässt sich von einem "Neuling" mit dem Hammer den erfolgreichen Laden umkrempeln, sowas geht nur mit Feingefühl und Vertrauen nach und nach, was absolut im Bereich des möglichen für Tuchel war, vor allem nach seiner grandiosen ersten Saison, aber er hat total überdreht.