Transfermarkt: 2022, als Sie nach fünf Jahren Hoffenheim ablösefrei auf den Markt kamen, waren die AC Florenz, Galatasaray, West Ham und Brighton im Gespräch – nichts davon klappte. Sie zogen Konsequenzen, wechselten die Berateragentur von „ICM Stellar Sports“ zu „You First“, wo Sie schon einmal waren, und Ihr Vater trat in den Hintergrund, weil er angeblich in Gesprächen mit Klubs keine glückliche Rolle abgab. War das die nervenaufreibendste Zeit Ihrer Karriere?
Grillitsch: Auf jeden Fall. Vieles, was in den Medien kursierte, war an den Haaren herbeigezogen. Dass mein Vater irgendwelche Forderungen gestellt haben soll, stimmte nicht. Er hatte damit nichts zu tun. Ich habe damals gemerkt, wie unschön dieses Fußballgeschäft sein kann. Aber sicher war ich nicht frei von Schuld. Ich möchte nicht irgendwelche Ausreden suchen.
Grillitsch: Ich hatte damals mit meinem Beraterwechsel die falsche Entscheidung getroffen. Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich es heute anders machen. Aber das ist letztlich Schnee von gestern. Ich habe wieder Thomas Böhm an meiner Seite, bei dem ich schon in jungen Jahren war.
Transfermarkt: Sie sagten, dass Sie Ihre Lehren aus den Vorgängen gezogen haben. Bewegen Sie sich nun vorsichtiger in diesem Geschäft oder haben Sie etwas anderes verändert?
Grillitsch: Ich habe zu meinem jetzigen Management eine ganz andere Vertrauensbasis. Und wenn ich jungen Spielern etwas raten kann: Man sollte so häufig wie möglich bei Gesprächen oder Verhandlungen dabei sein. Damit man Dinge selbst hört und mitbekommt. Im Fußball geht es um so viel Geld, da läuft nicht immer alles korrekt. Das habe ich gelernt.