Der Wahnsinn von Katar - WM 2022

[JL13]

Die Aussagen pro Katar laufen doch eh zu 95% über dieselbe Argumentation: „wenn du eh schon den einen Kerl zusammengeschlagen hast kannst du’s auch bei einem zweiten machen, alles andere ist scheinheilig“

Und die Aussagen gegen Katar sind zu 95% so: „Mir wars egal, dass 99 Typen neben mir zusammengeschlagen wurden, aber beim hundertsten bin ich dagegen. Ich bin ein Held.“ Wir könnten das den ganzen Tag so hin und her spielen und uns gegenseitig vorwerfen, wer jetzt der Heuchler ist. Vermutlich sind wir es alle

 

[L-X]

Da muss ich mir überhaupt nichts schön reden. Bin weder von Katar noch von der FIFA ein Fan.

Wegen denen schaue ich die WM nicht, sondern weil ich Fussball liebe. Weil der Fussball nunmal grösser als die FIFA/Katar ist. Sollte eigentlich nicht so schwer zu verstehen sein.

Na ja, dieses "es geht mir nur um den Fußball" und "Fußball ist größer als..." könnte man besser demonstrieren, wenn man am Wochenende zum örtlichen Fußballplatz geht und mit seiner gekauften Eintrittskarte einen Beitrag dazu leistet, dass die F-Jugend neue Trikots bekommt.

Wenn man sich die WM-Spiele anschaut, geht es nicht um Liebe zum Fußball, sondern in erster Linie um die Unterhaltung, die einem durch den Auftritt der Stars dieses Faches geboten wird. So ehrlich kann man dann ruhig auch sein. Da mit fußballromantischen Beweggründen zu argumentieren, ist vielleicht ein bisschen arg drüber.

Aber wie @Max Power schon sagte: Muss jeder selber wissen.

 

[henningoth]

Nein, das ist kein guter Vergleich. Qatar Airways ist der Sponsor, der dem Staat gehört. Dem Staat, in dem das Kafala System gilt, das für die 6500 Toten+ verantwortlich ist. Denn es wird in Katar auch neben der WM gebaut und Arbeiter sterben auch da. Nur interessiert es abseits der WM halt wenige. Dazu hat die Fluglinie absolut beschissene Arbeitsbedingungen, insbesondere für weibliche Angestellte. Wenn man konsequent sein wollte, bezüglich der Menschenrechte in Katar, müsste man auch den FC Bayern boykottieren. Nicht nur die WM.

Das ist kein Vergleich zum Erdöl aus Katar. Das ist natürlich auch nicht optimal, aber im Moment leider nicht anders möglich und überlebenswichtig für uns. Der FC Bayern ist das aber genausowenig wie die WM. Gibt aber genug Leute, die bei der WM jetzt pro Menschenrechte sind, aber die der Ansicht sind, dass man beim FC Bayern auch mal gut sein lassen muss. Weil das Erdöl haben wir schliesslich auch von dort und überhaupt ist der FC Bayern interessanter als die DFB-Elf.

egal wie man zum FCB steht, ob man nun einen Sponsorenvertrag mit einem Unternehmen aus der Ecke hat oder ob ein WM Turnier mitten in dem Land mit all seinen Problemen und themen rund um die WM stattfindet , sind schon 2 paar Schuhe.
Da ist es doch nun wirklich kein Wunder dass man vom FCB dann eher genervt ist, während man ein Turnier in Katar dann lieber direkt gar nicht guckt.

 

[Hardstyle21]

Und die Aussagen gegen Katar sind zu 95% so: „Mir wars egal, dass 99 Typen neben mir zusammengeschlagen wurden, aber beim hundertsten bin ich dagegen. Ich bin ein Held.“ Wir könnten das den ganzen Tag so hin und her spielen und uns gegenseitig vorwerfen, wer jetzt der Heuchler ist. Vermutlich sind wir es alle

Nur weil sich viele bei vorherigen WMs weniger mit den außersportlichen Themen beschäftigt haben, heißt es nicht dass es allen egal war. Es kommt diesmal nur so viel zusammen, dass einige einfach nicht mehr wegschauen können. WM im Winter, WM in einem Land indem Fußball so relevant ist wie Kamelreiten in Deutschland und dazu noch die öffentlichen Aussagen wie „Schwule sind geistig gestört“. Es ist doch absolut nicht verwunderlich, dass sich die Zahl derer, die das außersportliche kritisieren erhöht. Aber das den Leuten dann auch noch zum Vorwurf zu machen find ich schwierig. Wer die WM schauen will soll’s tun aber mit „Katar Bashing“ muss man bei den äußeren Umständen nunmal leben.
Und, dass sich Leute die die WM nicht verfolgen als Helden darstellen ist auch nur eine Erfindung von denjenigen die genervt sind, dass sich plötzlich so vielen Leute kritisch mit dem Event auseinandersetzen.

 

[Tuco]

egal wie man zum FCB steht, ob man nun einen Sponsorenvertrag mit einem Unternehmen aus der Ecke hat oder ob ein WM Turnier mitten in dem Land mit all seinen Problemen und themen rund um die WM stattfindet , sind schon 2 paar Schuhe.
Da ist es doch nun wirklich kein Wunder dass man vom FCB dann eher genervt ist, während man ein Turnier in Katar dann lieber direkt gar nicht guckt.

Naja, realistisch ist der Grund bei solchen Leuten doch wesentlich eher, dass sie große Bayernfans sind, die NM aber sowieso eher überflüssig finden - da fällt es dann eben sehr viel leichter, die WM zu "boykottieren", als den "Vereins"fußball.

Ich werde von dieser WM sicherlich wesentlich weniger sehen als von allen davor, aber "Boykott" würde ich das nicht nennen, eher ein sehr stark gesunkenes Interesse am Profifußball - und diese WM steht schon sehr sinnbildlich für die Gründe des geringeren Interesses.

 

[henningoth]

Naja, realistisch ist der Grund bei solchen Leuten doch wesentlich eher, dass sie große Bayernfans sind, die NM aber sowieso eher überflüssig finden - da fällt es dann eben sehr viel leichter, die WM zu "boykottieren", als den "Vereins"fußball.

ich mein, das ist ja nun keine besondere erkenntnis. Wenn einem etwas sehr wichtig ist, hält man natürlich mehr dran fest als wenn es einem egaler ist.

 

[rÖsHti]

Der Rest ist eh kein Problem. Olympische Sommerspiele mit Paris, Los Angeles und Brisbane bis 2032 sehr gut, Fußball WM mit den angesprochenen USA/Mexico/Kanada 2026 und für 2030 gibts die Südamerika-Bewerbung (Argentinien/Uruguay/Paraguay/Chile) zum 100 jährigen Jubiläum (mE sehr gute Chancen) und auch Spanien/Portugal.

Bei Fußball-EMs das Gleiche mit Deutschland 2024, wohl Großbritannien + Irland 2028 und 2032 will Italien die EM.

Kein Problem? Die WM 2026 ist fur die Umwelt/Klimaschutz genauso eine Frechheit wie Katar 2022…

 

[JL13]

Na ja, dieses "es geht mir nur um den Fußball" und "Fußball ist größer als..." könnte man besser demonstrieren, wenn man am Wochenende zum örtlichen Fußballplatz geht und mit seiner gekauften Eintrittskarte einen Beitrag dazu leistet, dass die F-Jugend neue Trikots bekommt.

Wenn man sich die WM-Spiele anschaut, geht es nicht um Liebe zum Fußball, sondern in erster Linie um die Unterhaltung, die einem durch den Auftritt der Stars dieses Faches geboten wird. So ehrlich kann man dann ruhig auch sein. Da mit fußballromantischen Beweggründen zu argumentieren, ist vielleicht ein bisschen arg drüber.

Aber wie @Max Power schon sagte: Muss jeder selber wissen.

Gebe ich dir Recht. Aber wenn wir alles so auf die Wurzeln der Motivation runtersezieren wollen, gibt es durchaus auch effizientere Varianten was für die Menschenrechte zu tun, als beim TV gucken auf einen Sender zu schalten, wo gerade keine WM läuft.

Man kann durchaus behaupten, dass es einem mehr um die Unterhaltung als um die Fussballromantik geht. Gleichzeitig könnte man aber sagen, dass es den Katar-Boykottierern mehr darum geht, sich selbst gut zu fühlen, als um die Menschenrechte. Denn wenn wir ehrlich sind, wird sich an der Situation in Katar wenig dran ändern, wenn Tatort statt Schlaand im TV läuft. Die toten Arbeiter werden nicht lebendig und das Kafala System wird nicht abgeschafft.

egal wie man zum FCB steht, ob man nun einen Sponsorenvertrag mit einem Unternehmen aus der Ecke hat oder ob ein WM Turnier mitten in dem Land mit all seinen Problemen und themen rund um die WM stattfindet , sind schon 2 paar Schuhe.
Da ist es doch nun wirklich kein Wunder dass man vom FCB dann eher genervt ist, während man ein Turnier in Katar dann lieber direkt gar nicht guckt.

Begründung: FC Bayern finde ich spannend und WM nicht. Sorry, aber mit „Ja nur ein Sponsor“ macht man nicht weniger Whataboutism als „Olympia war auch in China und die letzte WM in Russland“. Zumal man Katar nicht nur auf dem Trikot hat, sondern auch häufig ein Trainingslager in der Gegend und Vereinsfunktionäre, insbesondere der irre Uli, nicht müde werden Katar zu verteidigen.

Nur weil sich viele bei vorherigen WMs weniger mit den außersportlichen Themen beschäftigt haben, heißt es nicht dass es allen egal war. Es kommt diesmal nur so viel zusammen, dass einige einfach nicht mehr wegschauen können. WM im Winter, WM in einem Land indem Fußball so relevant ist wie Kamelreiten in Deutschland und dazu noch die öffentlichen Aussagen wie „Schwule sind geistig gestört“. Es ist doch absolut nicht verwunderlich, dass sich die Zahl derer, die das außersportliche kritisieren erhöht. Aber das den Leuten dann auch noch zum Vorwurf zu machen find ich schwierig. Wer die WM schauen will soll’s tun aber mit „Katar Bashing“ muss man bei den äußeren Umständen nunmal leben.
Und, dass sich Leute die die WM nicht verfolgen als Helden darstellen ist auch nur eine Erfindung von denjenigen die genervt sind, dass sich plötzlich so vielen Leute kritisch mit dem Event auseinandersetzen.

Und nur weil man WM guckt, heisst das nicht, dass einem die Situation vor Ort egal ist. Und ja, „Helden“ ist vielleicht übertrieben für die „kritischen Denker“, die primär einfach nicht interessiert sind an der WM.

 

[Jerry]

egal wie man zum FCB steht, ob man nun einen Sponsorenvertrag mit einem Unternehmen aus der Ecke hat oder ob ein WM Turnier mitten in dem Land mit all seinen Problemen und themen rund um die WM stattfindet , sind schon 2 paar Schuhe.
Da ist es doch nun wirklich kein Wunder dass man vom FCB dann eher genervt ist, während man ein Turnier in Katar dann lieber direkt gar nicht guckt.

Wenn du es so runterbrichst, finde ich es tatsächlich fragwürdiger (und mir geht es nicht um Bayern, wir können auch ruhig PSG nehmen), wenn man einen Verein weiter unterstützt, der wissentlich ein solches Sponsoring annimmt.

Wohingegen man bei einer WM in Katar tatsächlich auch sagen könnte, dass man eben die Weltmeisterschaft sehen möchte und es halt beschissen ist, dass diese dort stattfindet und die FIFA als Organisationsfirma beschissen ist, aber die einzelnen Nationen+Nationalspieler eben nicht direkt etwas können.

Oder um einen Vergleich zu ziehen.
Es ist meiner Ansicht nach weniger "schändlich", wenn man bei der Champions League mitmacht und die CL von Katar gesponsert wird als wenn man als Verein direkt ein Sponsoring mit Katar eingeht. Eine sportliche Alternative zur CL (oder eben zur WM) zu finden oder aus dem Boden zu stampfen, ist eben deutlich schwieriger als sich einen anderen Sponsoren zu suchen und ggf. auf paar € zu verzichten.

 

[Hardstyle21]

Und nur weil man WM guckt, heisst das nicht, dass einem die Situation vor Ort egal ist.

Also zumindest ich habe sowas niemals behauptet und würde es mir auch garnicht anmaßen. Aber ich würde zumindest erwarten, dass man nicht noch von den Personen genervt ist, die Katar für das kritisieren, was ihnen scheinbar selbst nicht egal ist.

 

[Young Kaelin]

Na ja, dieses "es geht mir nur um den Fußball" und "Fußball ist größer als..." könnte man besser demonstrieren, wenn man am Wochenende zum örtlichen Fußballplatz geht und mit seiner gekauften Eintrittskarte einen Beitrag dazu leistet, dass die F-Jugend neue Trikots bekommt.

Wenn man sich die WM-Spiele anschaut, geht es nicht um Liebe zum Fußball, sondern in erster Linie um die Unterhaltung, die einem durch den Auftritt der Stars dieses Faches geboten wird. So ehrlich kann man dann ruhig auch sein. Da mit fußballromantischen Beweggründen zu argumentieren, ist vielleicht ein bisschen arg drüber.

1. Habe von Kindesbeinen an Fussball gespielt und bin danach immerhin in 3 verschiedenen Klubs (Schattdorf, Develier, Pollegio) aktiver Fussballer gewesen. Als Dank an die Leute, welche sich in Schattdorf den Hintern aufgerissen, uns in ihrer Freizeit trainiert haben und mit uns an die Matches gefahren sind, habe ich anno tubak während 1-2 Jahren zusammen mit P. F. die B-Junioren des FC Schattdorf trainiert und bin am Wochenende mitunter auch als Coach an die Auswärtsspiele gefahren, um wenigstens ein bisschen was zurück zu geben.

2. Definiere bitte nicht, was ich empfinde, wenn ich WM-Spiele anschaue. Das kannst Du gerne für Dich tun. Für mich kannst Du nun wirklich nicht sprechen und Deine Aeusserung ist passabel anmassend.

 

[henningoth]

Wenn du es so runterbrichst, finde ich es tatsächlich fragwürdiger (und mir geht es nicht um Bayern, wir können auch ruhig PSG nehmen), wenn man einen Verein weiter unterstützt, der wissentlich ein solches Sponsoring annimmt.

Wohingegen man bei einer WM in Katar tatsächlich auch sagen könnte, dass man eben die Weltmeisterschaft sehen möchte und es halt beschissen ist, dass diese dort stattfindet und die FIFA als Organisationsfirma beschissen ist, aber die einzelnen Nationen+Nationalspieler eben nicht direkt etwas können.

Oder um einen Vergleich zu ziehen.
Es ist meiner Ansicht nach weniger "schändlich", wenn man bei der Champions League mitmacht und die CL von Katar gesponsert wird als wenn man als Verein direkt ein Sponsoring mit Katar eingeht. Eine sportliche Alternative zur CL (oder eben zur WM) zu finden oder aus dem Boden zu stampfen, ist eben deutlich schwieriger als sich einen anderen Sponsoren zu suchen und ggf. auf paar € zu verzichten.

jetzt ist es schon schlimmer

na dann. Wird mir jetzt zu albern.


Es ist btw weniger die Kritik dass die Nationen an der WM teilnehmen sondern dass die WM dort überhaupt stattfindet. Das ist mit einem Sponsoring einer CL wirklich nicht vergleichbar.

 

[JL13]

Also zumindest ich habe sowas niemals behauptet und würde es mir auch garnicht anmaßen. Aber ich würde zumindest erwarten, dass man nicht noch von den Personen genervt ist, die Katar für das kritisieren, was ihnen scheinbar selbst nicht egal ist.

Ich hab ja gesagt, dass ich nicht wirklich Leute aus dem Forum meine. Hier gehe ich nach wie vor von einem "Opfer" aus, wenn die Leute nicht gucken.

 

[Jerry]

jetzt ist es schon schlimmer

na dann. Wird mir jetzt zu albern.


Es ist btw weniger die Kritik dass die Nationen an der WM teilnehmen sondern dass die WM dort überhaupt stattfindet. Das ist mit einem Sponsoring einer CL wirklich nicht vergleichbar.

Du hast Recht, dass es nicht komplett übereinstimmt, aber ich persönlich kam eben beim Nachdenken darüber, was ich "grundsätzlich" schlimmer finden würde eben zum dem Schluss, dass ein dauerhaftes "freiwilliges" Sponsoring schon irgendwie schlimmer/fragwürdiger für mich wäre als eben eine WM, die man sich trotz dieser Dinge anschaut.
Was meine Aussage aber nicht bedeutet ist, dass ich jeden dafür verurteile, der trotzdem Club XY unterstützt und wahrscheinlich würde ich auch eher Hertha weiterhin die Stange halten, weil der Verein natürlich deutlich mehr "im Herzen" ist als die Nationalmannschaft die eben viel weiter weg ist und die einen eben so richtig nur bei EM und WM interessiert. Da ist ein ganz anderer Bezug da und deshalb verstehe ich, wenn es einem - wenn man konsequent wäre, was ich auch selbst nicht bin - leichter fällt auf die WM zu verzichten als auf den Club, dem man ewig "die Treue hält".

 

[Talib]

Nö. Der vermeintliche „Whataboutism“ trifft es schon ganz gut. Damit bist jetzt nicht zwingend du gemeint, aber es hat halt bei vielen Leuten den Anschein, dass sie jetzt die Menschenrechte für sich entdeckt haben, weil da hiess es im Fernsehen, dass Katar nicht nett ist und die FIFA Geld hat und überhaupt ist da was gar nicht koscher. Und weil die sich jetzt diese willkürliche Grenze gesetzt haben, müssen es alle anderen auch. Sonst ist man ein schlechterer Mensch und Hinweise, dass man zig anderes furchtbares Zeug unterstützt, wird dann mit „Whataboutism“ weggewischt.

So kann man für zwei Wochen den Moral High Ground für sich beanspruchen und wenn dann wieder Bayern mit Qatar auf dem Trikot aufläuft trotzdem „Olé Olé“ in den TV brüllen.

Ist nicht das genau das Problem? Die WM in Quatar ist ja nicht auf die WM in Quatar beschränkt. Wenn man sich die Begleitumstände anschaut, dann verzerrt Quatar mit seinem Schmiergeldzahlungen und der dazugehörigen Korruption den Wettbewerb massiv. Alleine, was die Bayern für ihre Positionierung zum Thema jährlich kassieren ist doch absurd. Dazu die Machenschaften um PSG, etc...

Es ist schon ein größeres Problem, welches den Fussball in seiner Gesamtheit negativ verändert. Da geht es gar nicht um "schlechte Menschen", sondern eine weitergehende Entwicklung, die den Wettbewerb völlig verzerrt und letzendlich den Fussball weiter zerstört. Da brauche ich gar nicht über Menschenrechte, etc. sprechen.

Ich werde die WM verfolgen. Aber weniger aus einem sportlichen Interesse, sondern einfach, weil mich interessiert, was da drumherum so abgeht. Das ist ja mehr eine politisch-gesellschaftliche Show, in welcher der Fussball nur einen Zweck erfüllt. Das macht es in der momentanen Situation für mich recht interessant.

 

[Talib]

Und die Aussagen gegen Katar sind zu 95% so: „Mir wars egal, dass 99 Typen neben mir zusammengeschlagen wurden, aber beim hundertsten bin ich dagegen. Ich bin ein Held.“ Wir könnten das den ganzen Tag so hin und her spielen und uns gegenseitig vorwerfen, wer jetzt der Heuchler ist. Vermutlich sind wir es alle

Diese Argumentation wird doch bei allen Dingen genutzt, die einem nicht passen. Bin ich gegen Fleischkonsum, dann kommt: Aber dies, aber das. Bin ich gegen Autoverkehr: Aber dies, aber das.

Man kann sich ja dafür entscheiden, die ******e zu feiern. Aber dann soll man einfach dazu stehen und nicht anderen Personen "Moralapostelei" vorwerfen.

 

[JL13]

Diese Argumentation wird doch bei allen Dingen genutzt, die einem nicht passen. Bin ich gegen Fleischkonsum, dann kommt: Aber dies, aber das. Bin ich gegen Autoverkehr: Aber dies, aber das.

Man kann sich ja dafür entscheiden, die ******e zu feiern. Aber dann soll man einfach dazu stehen und nicht anderen Personen "Moralapostelei" vorwerfen.

Zwischen "ich seh mir die *******e an" und "ich feiere die *******e" ist eben noch ganz viel Grauzone. Und ich hab auch keinen Bock, dass mir vorgeworfen wird, dass mir die Menschen egal sind von den "ich möchte mir keine Moralapostelei vorwerfen lassen"-Leuten.

 

[Talib]

Zwischen "ich seh mir die *******e an" und "ich feiere die *******e" ist eben noch ganz viel Grauzone. Und ich hab auch keinen Bock, dass mir vorgeworfen wird, dass mir die Menschen egal sind von den "ich möchte mir keine Moralapostelei vorwerfen lassen"-Leuten.

Stimmt. War natürlich zugespitzt formuliert. Es war auch gar nicht so gemeint, dass dir die Menschen egal sind. Aber wenn man die WM aktiv & "mit Begeisterung" schaut, dann unterstützt man auch aktiv ein korruptes Kacksystem. Ist so. Da sollte man dann auch kritisch reflektieren, in welchem System man sich "bewegt". Ich sähe es kritisch, wenn man das nicht tut.

 

[KOH76]

Stimmt. War natürlich zugespitzt formuliert. Es war auch gar nicht so gemeint, dass dir die Menschen egal sind. Aber wenn man die WM aktiv & "mit Begeisterung" schaut, dann unterstützt man auch aktiv ein korruptes Kacksystem. Ist so. Da sollte man dann auch kritisch reflektieren, in welchem System man sich "bewegt". Ich sähe es kritisch, wenn man das nicht tut.

Eigentlich interessiert es keine Sau, ob jemand hier das Turnier schaut oder nicht. Niemand verdient dadurch auch nur einen Cent mehr oder weniger. Es hat noch nichtmal Einfluss auf die Einschaltquoten. Von daher unterstützt man damit auch kein korruptes Kacksystem und bewegt sich auch nicht in diesem.

 

[Jerry]

Eigentlich interessiert es keine Sau, ob jemand hier das Turnier schaut oder nicht. Niemand verdient dadurch auch nur einen Cent mehr oder weniger. Es hat noch nichtmal Einfluss auf die Einschaltquoten. Von daher unterstützt man damit auch kein korruptes Kacksystem und bewegt sich auch nicht in diesem.

Direkt hast du Recht. Indirekt beeinflussen wir aber auch Menschen uns wieder untereinander und wenn am Ende tatsächlich ein Großteil in Deutschland es richtig boykottieren würden, dann würden wir eben etwas merken. Also ja, man sollte die eigene Position nicht überhöhen, aber auch nicht unterbewerten.

Erinnert mich so ein wenig an Leute, die "Trash-TV" "ironisch" konsumieren (auch da haben die meisten keinen Einfluss auf die TV Quote) und dann denken, dass sie durch das Reden darüber etc. nicht auch Einfluss darauf haben, dass das System so weiterläuft wie es ist.

Muss gerade an diesen großartigen Song (nicht musikalisch, sondern vom Text) denken, der dieses Phänomen perfekt anspricht. Einige Argumente passen auch bei diesem Thema ganz gut, wobei es hier nicht ganz mit der Ironie passt, also bitte nicht den kompletten Text auseinander nehmen.