Mir ist nach wie vor absolut schleierhaft, was SvG mit den Pistons vor hat. Er hat die letzten Jahre verzweifelt versucht Schützen um Drummond ins Team zu bekommen, damit es einen tödlichen Jackson-Drummond-Punch geben kann. Das hat dieses Jahr mit Harris wunderbar geklappt, als dieser seinen Dreier stark verbessert hat (von 34,7% bei 3,8 Versuchen auf 40,9% bei 5,8 Versuchen). Das Spieler wie Leuer keinen Cent mehr Wert sind, kann ich Stan nicht vorwerfen. Das war so nicht zu erwarten. Tolliver wieder zurück ins Team zu holen, war ein guter Move.
Was man Van Gundy aber vorhalten muss, ist dass er viel zu teure Verträge an Spieler herausgibt, die unter ihm keinen Impact haben (können). Das hat ihn u.a. erst in diese Situation gebracht.
Er hat sich dafür entschieden Drummond in Regionen eines Franchise-Players zu bezahlen. Das ist auch völlig in Ordnung, auch wenn dieser vielleicht keiner ist. Drummond hat das Geschenk angenommen und ordentlich an sich gearbeitet. Die Fortschritte im Vergleich zur vergangenen Saison sind enorm.
Was jedoch nicht in Ordnung ist, dass er seinen Plan mit Drummond als Centerpiece nach drei Monaten über den Haufen wirft, weil er Panik bekommt. Die Niederlagenserie hätte es mit Reggie so nicht gegeben, deshalb gab es keinen Grund in Aktionismus zu verfallen.
Es ist natürlich schade, dass man genau die beiden Spieler verliert, die den Basketball repräsentiert haben, den Detroit gerne für sich beansprucht. Harte Arbeit und nimmer müdes weitermachen.
Ich persönlich finde Blake Griffin auch stark überbewertet. Was natürlich an seiner teilweise spektakulären Spielweise liegt.
Die Einordnung des Trades für mich sieht in etwa so aus....
Pro:
- Man hat einen "großen Namen" verpflichtet, der etwas für mediale Aufmerksamkeit und mglw. Ticketverkäufe sorgen wird
- Man erhält einen recht potenten Scorer, der gut reboundet und mit 5,4 Assists im Schnitt den Ball gut verteilt
- 7 Mio$ Trade-Exception
- Man ist Bobans Vertrag losgeworden
- Man steht wieder öfter an der Linie (6.6 FTA zu 2.8)
Contra:
- Man verliert mit Harris einen der besten 3er Schützen mit 40,9% bei 5,8 Versuchen und erhält einen 34,2% 3er Schützen bei 5,8 Versuchen.
- Man verliert mit Harris einen PF, der auch die 3 spielen kann und somit Flexibilität, die bei der engen Planung auf dem Wing unschön ist
- Man erhält mit Griffin einen verletzungsanfälligen Spieler
- Man verliert einen First Rounder in einem vielversprechenden Jahrgang
- Das verloren gegangene Spacing muss u.a. durch Stanley Johnson kompensiert werden...
- Man erhält mit Griffin einen der ekligsten Verträge im Basketball
- Drummonds neu gewonnene Fähigkeit vom Perimeter aus die Offense zu gestalten geht wieder etwas verloren, da Griffin auch von da aus operiert
- FT% wird weiter runter gehen
- Durch das verloren gegangene Spacing (das eeh schon mehr schlecht als recht war, obwohl man von der reinen 3P% 4. bestes Team der Liga war), wird es in manchen Spielen wieder nach der Josh Smith Ära aussehen
- Blake schmeißt den Ball 3x pro Spiel weg. Das zu großen Teilen Detroits Stärke in dieser Saison (8. bestes Team)
- Mit dem Abgang von Bradley geht einiges an defensiver Stärke verloren.
Alles in allem gefällt mir der Trade auch gerade im Hinblick auf die Zukunft überhaupt nicht. Wenig finanzielle Flexibilität verbunden mit großer Hoffnung, dass der Körper nicht morsch ist.