Rein sportlich gesehen bräuchten die meisten Olympischen Eliteboxer aus dem oberen Elitelevel keinen besonders langen Aufbau als Profiboxer. Wenns nach denen geht, die würden sicher viel schneller um große Champion-Titel bei den Profis kämpfen wollen, allerdings braucht man eben ein gewisses Ranking, einen entsprechenden Rekord usw., um z.B. einen WM Kampf, einen guten Marktwert für die Gagen etc. zu bekommen. Nicht zuletzt sind sicher auch die meisten Profichamps nicht besonders scharf drauf, wenn sie gegen Ex-Eliteboxer aus dem Olympischen Boxen antreten müssten, wenn diese erst eine Handvoll Profifights haben, weil sie da nur verlieren können, sei es finanziell, sportlich oder am sog. Marktwert.
Klar, das Risiko einer Niederlage gibt es beim schnellen Aufbau natürlich, aber rein sportlich finde ich einen jahrelangen Profi-Aufbau für Eliteamateure aktuell nicht mehr nötig, um gegen einen ProChamp bestehen zu können oder eine Chance zu haben. Erst recht, seit die Olympischen Boxer wieder 3x3 Minuten, ohne Kopfschutz und mit ähnlichen Wertungsregeln kämpfen. Zumal die Trainingsvorbereitung im Olympischen Boxen in manchen Ländern professioneller und von der Qualität besser ist als in manchem Profigym.
Und Dima hat auch schon ua. gegen Andy Cruz gewonnen, zumindest nach den PR, da würde ich es nicht als Verheizen ansehen, denn einen Mann wie den Mexikaner muss er auch jetzt schon schlagen können bei seinem Background, wenn er WM-Ambitionen hat. Verlieren kannst du außerdem auch mit einem 10-O Rekord genauso gegen einen 27-6 Mann. Und oft ist gerade für solche Ex-Eliteamateurboxer eine lange Aufbauphase riskanter, weil nicht wenige sog. Aufbaugegner gegen solche Gegner viel motivierter sind oder das längere Aufbau-Leben als Profiboxer sich manchmal nachteilig auf hochdekorierte Amateure auswirken kann, was Motivation, Ehrgeiz, Training, Einstellung usw. angeht.