Im Sport sollte man grds. lernen immer offener zu denken und Neues auszuprobieren. In der Regel ist das oft mit einer Horizonterweiterung verbunden.
Beispiel Boxen: das Training bestand lange aus Seilspringen, Schattenboxen, Sandsack und Sparring. Alles natürlich gut und hat seine Berechtigung, auf Dauer aber eintönig und irgendwann bietet das keinen Raum mehr für Verbesserung.
Jetzt kommen Dinge wie ua. Koordinationsleiter, Tennisbälle, Leibchen dazu. Beim Schattenboxen/Sandsack/Sparring gibt es auf einmal Provokationsaufgaben, Signale über Zahlen, Farben, Rechenaufgaben ua. Boxschulen, die das fördern wie UZB, KAZ, UKR haben immer mehr Erfolg damit.
Ähnlich funktionieren solche Prinzipien bei Spielen auf Minitore, weil der Nachwuchs hier mehr gefördert wird in Dingen wie Dribbeln, Passen, Umschalten, räumliches Denken etc.
Der Wettkampfgedanke entsteht dabei genauso, aber eben nicht nach Art und Sicht der Erwachsenen und ohne Joystick oder Brüllaffentrainer.
Viele Erwachsene merken nicht einmal, dass manche Spielformen anspruchsvoller und schwieriger sind als das 08/15 Gekicke auf große Tore.
Einfach ausgedrückt: ein Torschußtraining sieht zu 80% immer noch so aus: A schießt aus unterschiedlichen Entfernungen aufs Tor, B versucht zu halten. Besser: B spielt den Ball auf A zu und ruft dabei Kommandos wie 1, 2, 3 usw. A muss den Ball direkt nehmen und 1 steht für links, 2 für rechter Fuss, 3 Spann usw.
Andersrum: was bringen Siege, Erfolge, Tabellenplätze in jungen Jahren ausser Ego für einzelne Startrainer, Eltern, Vereine und Starspieler.
Wenn du hier zwischen F und D zwei, drei gute Leute hast, gewinnst du im Grunde jedes Spiel, wenn der mit dem besten Schuss dauernd hoch aufs Tor schießt, wo der kleine Torwart Dank seiner Größe nicht hinkommt. Dazu ein schneller Dribbler im Sturm mit etwas Talent und ein körperlich robuster in die Abwehr. Einfach Bälle weg oder nach vorne. Einer wird schon irgendwann rein gehen. Und natürlich immer feste Positionen, Stammspieler, die durchspielen und wenns 10:0 steht, darf der Ersatz auch mal 5 Minuten. Stehts nur 2:0 natürlich nicht, könnte ja eng werden.
Das Prinzip kannste sogar hoch bis zu den Leistungszentren verfolgen. Ganz zu schweigen von Auslese nach rein körperlichen Gesichtspunkten.
Was hier schon sinnlos Talente verbrannt und Potential verschleudert wurde ....
Aber gut: sind jetzt einzelne Beispiele bzw. allgemeine Beschreibungen und das Thema komplex. Für eine gute Meinungsbildung müsste man z.B. bei Spielen auf Minitore die Pro/Contras/Ziele/Hintergrund usw. zusammentragen, gegenüberstellen und entsprechend diskutieren anhand Erfahrungen, Erfolge, Praxis.
Vielen Kids geht's erstmal nur um den Ball, Team und irgendein Ziel wo der Ball hinmuß. Die Gier nach große Tore ist Trainer/Eltern/Vorbild gemacht, weil ja das nur der richtige Fussball ist, aber man dabei verschweigt oder nicht glaubt, dass der große, richtige Fussball nicht altersgerecht für Kinder ist, sondern auf Erwachsene ausgerichtet von der Größe, den Regeln, Begrenzungen, Übersicht usw.