Naja, 2 seiner wenigen (und relativen) Schwächen sind: Schwacher linker Fuß, zu wenig Zug zum Tor.
Und eines von beiden sollte man auf links dann schon haben.
Götze ist beidfüßig. Zug zum Tor ist natürlich seine größte Schwäche, aber der Abschluss im generellen spricht trotzdem nicht gegen einen Einsatz auf links. Hinzu kommt, dass seine Spielweise ja nicht von Flankenläufen oder Flanken lebt. Es sind Technik, Ballannahme, Antizipation, Dribbling, Übersicht und Passspiel. Mit diesen Attributen als Stärke ist es wenig relevant, ob er rechts oder links aufläuft, weil der komplette Strafraum
Ich bin untröstlich. Aber die Argumentation "der Spieler findet sich da ganz toll, also wird’s auch so richtig sein" ist trotzdem ziemlich dünn. Wenn das jetzt allerdings das einzige ist, worauf du dich berufst, dann hat eine weitere Diskussion auch wenig Sinn.
Natürlich. Führt man das als einziges Argument ins Feld, ist das in der Gesamtheit zu wenig. Dennoch sollte man nicht induktiv vorgehen und davon ausgehen, dass sich Spieler häufig falsch einschätzen, weil Lahm dies tut. Wissen Spieler wirklich nicht, wo ihre Stärken sind? Wissen Spieler wirklich nicht, welche Positionen für sie infrage kommen? Replizieren kann man lediglich: Sollte das tatsächlich regelmäßig, dauerhaft der Fall sein, müsste die Prämisse lauten, dass Spieler besenkte Roboter sind, die sich mit dem, was sie tun, nicht seriös beschäftigen.
Des Weiteren ist es so, dass Götze, wie oben schon erwähnt, beidfüßig ist und diese Position schon im Verein sehr gut bekleidet hat. Damit muss Götze auch in direkter Konkurrenz zur Podolski stehen.
Für den Kölner wird die Luft m.E. aber nicht nur dünn, sondern sein Stammplatz ist schon relativ wahrscheinlich verloren. Gründe gibt es dafür zugenüge.
Der erste Grund speist sich daraus, dass Götze befähigt ist, links zu spielen. Ein Spieler, dem er von Natur aus das Wasser nur noch in den Trainingspausen reichen können wird.
Beschäftigen wir uns mit den bis heute abgelieferten Leistungen, sprechen für Podolski die Quote sowie Leistungen bei den großen Turnieren. Aber ausschließlich nur auf den ersten Blick oder, wenn man anders will: sehr restriktiv. Er hat mit seinem scheinbar so wichtigen BUMS oft, aber nicht nur gegen BUMS getroffen oder aber er war nur maximal bis ins Achtelfinale erfolgreich. Aus seinen Leistungen gegen Spanien, Italien und Co. in den entscheidenden Spielen findet man dann aber nur wenig, das für ihn spricht. Das ist alles suffizient, um seinen Stammplatz zu halten, wenn die Konkurrenz so war wie in den letzten Jahren. Doch die Entwicklung war positiv dynamisch und der Status Quo ist für mich Stand HEUTE, dass es nicht mehr reicht. Denn er muss nicht nur mit Götze herumschlagen, sondern auch mit Spielern wie Reus oder Schürrle. Diese Spieler haben einerseits einen ähnlich guten Abschluss, der für viele ja so eine außergewöhnliche Qualität darstellt, andererseits sind sie Podolski spielerisch und in Sachen Spielintelligenz himmelweit überlegen.
Darüber hinaus waren es auch die Einzelaktionen von Schürrle, die ihn mehr als nur zur Alternative werden lassen. Podolski liefert hier zu wenig. Genauso wenig wie in der Arbeit nach hinten. Es ist quasi so, dass der Zug mit der Endstation "moderner Fußball" im ICE Tempo an Ohrfeigen-Poldi vorbeifährt. Vielleicht nicht das Schlechteste.
Die Bedenken, man könne in wunderhübscher Inkonsequenz sterben, haben also meiner Ansicht nach eine wenig reale Basis. Götze, Özil und Co. darf man es zutrauen, sich an Australien, Costa Rica und Polen vorbei ins Halbfinale zu zaubern. Also in den Spielen, in denen Podolski seinen Hammer ausgepackt hat.
Zum Thema Torschuss bleibt zudem zu sagen, dass man schon hinterfragen muss, welche Wichtigkeit besteht in diesre Eigenschaft, wenn man mit Gomez, Özil oder Müller Spieler auf dem Platz hat, die sich gar nicht verstecken müssen. Gomez schließt im Strafraum gefährlich ab, Müller hat ebenso einen soliden Schuss, während Özils Schüsse aus der zweiten Reihe sich sehr positiv entwickeln. Nach meinem dafürhalten ist eine weitere Steigerung bis Sommer 2012 zu erwarten.
Rekapituliert man das, so spricht für Podolski in der ersten Elf schon sehr wenig. Obwohl ich ihn selbstverständlich nicht in toto abschreibe und einen Platz im Kader begrüßen würde, ist er Als ein Joker, den man in den letzten zwanzig Minuten bei einer WM oder EM einwechselt, mit Sicherheit zu gebrauchen.
ein paar Konzentrationsfehler, ansonsten einen klugen Seitenwechsel nach dem anderen, immer anspielbar und ein halbes dutzend starker Bälle in die Spitze und an 2 Toren direkt beteiligt (beim dritten auch noch im vorlauf). In Hälfte 2 war das nah dran an dem was man sich vor 2 Jahren schon von ihm erhofft hat für die Zukunft, der sieht einfach die Räume und hat dann das Füßchen um den Ball auch zu spielen.
Richtig.
PS: "Weltklasse Hummels" und "Weltklasse Götze" werden zum Boomerang. :clown: